22 | nachwirkungen.

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Und dann hatte er ihrem Hüter auf die Schultern geklopft, Tina den Schläger abgenommen. Und am Ende, als nur noch Logan übrig gewesen war, war er auf sie zugekommen, mit einem Blick, der seinen Frust verriet aber auch mit einer Umarmung, die all das verschluckte. Und seine Stimme war kratzig gewesen und kaum lauter als der in Logans Ohren rauschende Puls, als er geflüstert hatte: „Danke."

Dabei hatte er, als sie dann in die Kabinen gingen, hinaufgestarrt, zu den Professorenrängen und mit fest aufeinander gepressten Kiefern hatte er es gewusst: Der sichere Platz in der Quidditchliga würde ihm nicht gehören.

„Müsstest du nicht eigentlich hoch zum Schloss?" Erst, als sie die Frage stellte, bemerkte sie, wie lange sie zu Fred hinaufgestarrt hatte. „Immerhin solltet ihr feiern. Ihr habt gewonnen."

„Oh die anderen feiern auch." Er warf einen Blick über seine Schulter. Die ersten seiner Mannschaftskammeraden verließen die Kabine. Ein hallender Singsang begleitete sie. „Und ich werd gleich auch da sein. Möchtest du mit?"

Er reckte ihr seine Hand entgegen.

Verdutzt sah Logan ihn an. Sie wusste, dass Gordon Wamseys Freunde Knallkonfetti gehortet hatten, das heute wohl nicht mehr die Verstecke unter ihrem Bett verließ. Im Ravenclawgemeinschaftsraum war es wohl still.

„Meinst du nicht, dass es etwas komisch wär, wenn ich auf der Siegesfeier der Gegner erscheine?"

Die Sonne tanzte auf seinen hellen Wimpern, als er die Lider zusammenkniff.

„Du freust dich halt einfach für mich - also für uns."

Doch weil er ahnte, was ihre Antwort war, ließ er seine Hand wieder sinken. Ein Windhauch pfiff an ihnen vorbei und das feuerrote Haar stob ihm wie Herbstlaub aus der Stirn.

Sie wusste, dass er gehen musste. Hoch in den Gryffindorturm und wieder meilenweit von ihr entfernt.

Für einen Moment hielt Logan inne, ihren Atem an und straffte die Brust, dachte an gestern Nacht und die Distanz, die keine war und sich doch anfühlte wie die einer ganzen Welt. Dachte an ihn und an sie, an Georges Worte über Angelina und Freds Schnauben von gestern Nacht. Liebe ist überbewertet.

Und dann fragte sie einfach: „Fred, was ist das mit dir und Angelina?"

Im ersten Wimpernschlag sah er aus, als wäre sie ihm auf den Fuß getreten.

„George meint, du willst nicht drüber reden, aber -"

„Will ich auch nicht", schlussfolgerte er.

„George hat mir mal gesagt, sie liebt dich", hauchte Logan, auch wenn sie wusste, wie falsch dieser Moment war, wie wenig sie dorthin gehörte. In eine Beziehung, die ohne sie begonnen und ohne sie geblieben war.

Fred schaute gequält. „Ich weiß."

Die Sommersprossen tanzten nicht mehr, das Grün stob nicht mehr, er wusste bescheid. Er kannte die Anklage, sie schwebte in der Luft und zog sich wie Blei zwischen ihnen hindurch.

Er seufzte schwer. „Ich kenne die Fehler, die ich begehe, Logan." Und nun sah er sie an als gäbe es dazu mehr, das sie bloß noch nicht verstand. „Ich sehe sie jedes Mal. Und trotzdem begehe ich sie."

Im Ravenclawturm war die Stimmung bei weitem nicht so schlecht, wie Logan erwartet hätte. Irgendjemand hatte einen der Konfetti-Knaller losgehen lassen und silbernes Lametta hing zahlreichen Schülern in den Haaren, als sie als eine der letzten den Raum betrat. Das Klirren von Butterbierflaschen, aufgeregtes Geschnatter und pulsierende Hintergrundmusik begrüßte sie, gemeinsam mit einem plötzlichen Kreischen - „Logan!"

THE OUTCOME » fred weasley ✓Where stories live. Discover now