1. Dezember

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Montag, Regen, Weihnachtszeit. 3 Wörter die ich absolut nicht leiden kann. Genuaso wie jetzt im Büro des Direktors zu stehen, für eine Tat die ich nicht begangen habe! Mein Freund Ben hatte vor der ersten Stunde von ein paar Schülern die Hefte geklaut, aber im Ernst wer macht auch vor der Schule noch freiwillige Schulaufgaben, und diese raus in den Regen geworfen. Ende vom Lied, die Hefte sind ruiniert und mein Leben bis zu den Ferien wohl auch. Denn nicht Ben steht hier im Büro des Direktors, sondern ich. Da war ich wohl zur falschen Zeit am falschen Ort. Dazu kommt, dass diese blödeen Jungs jetzt auch noch behaupten ich sei es gewesen? Was soll denn das? Aber abstreiten ist sinnlos, mein Direktor ist so gar nicht auf meiner Seite. "Damit das klar ist, Sie werden für die Entschädigung aufkommen!", schnauzt er mich gerade an. Ich nicke nur und versuche möglichst betreten zu schauen. Doch sein Blick bleibt kalt. Ich seufzte, meine Eltern werden mich umbringen oder zumindest enterben. Geld für die neuen Hefte ist nicht das Problem, aber "mein" Verhalten lässt sie ja nach außen schlecht darstehen. Es ist doch jedes Jahr das selbe, immer im Dezember ist mein Vater nur am arbeiten und organiesiert Weihnachtsfeiern und meine Mutter versucht das perfekte Weihnachten zu organiesieren, um bei ihren Freundinnen und den Nachbarn zu prahlen. Ich bin ja eh nur mäßig interesant für meine Eltern, aber im Dezember bin ich quasi nicht vorhanden, außer ich stelle was an oder muss die perfekte Tochter spielen. "Wars das dann?", frage ich vorsichtig. "Nein, ich werde ihre Eltern anrufen", schnauzt mich der Rektor an. Mist! "Und du wirst bis zu den Ferien in der Weihnachts-AG der Jungs aushelfen" Was!", platzt es aus mir heraus, "Aber ich..." "Kein aber!", donnert er zurück, "Du fängst morgen an und jetzt alle raus." Damit werden wir vor die Tür geschoben. Ich funkle die Jungs böse an: Daniel, David und Luca. Die mit Abstand unbeliebtesten Jungs der Schule und natürlich in meinem Jahrgang und Kunstkurs. "Seit ihr jetzt zufrieden?", zische ich böse. Sie schauen nur still zu Boden. Mehr hatte ich auch nicht erwartet. "Morgen nach der sechsten Stunde in der Aula", sagt David schnell und damit verschwinden sie.

Der Tag zieht sich ewig in die Länge. Ben versucht sich zu entschuldigen, aber ich ignoriere ihn fürs erste. In der Mittagspause sitze ich mit Abby, meiner besten Freundin, in der Bücherrei. Der wohl einzige Platz, an dem mich Ben nicht suchen wird. "Wie krass ist das denn bitte, dass kann der doch nicht machen", regt sich Abby über den Rektor, Weißner, auf. Ich seufze nur. Abby weiß, wie sehr ich Weihnachten hasse. "Aber red doch mal mit Ben, Kai hat mir erzählt, dass es ihm leidtut." Kai ist Bens bester Freund und Bestandteil unserer Truppe. Ich schüttele nur den Kopf, "Er ist doch weg gelaufen und hat mich stehen gelassen" Ich bin immer noch so sauer. "Meine Eltern werden stinksauer sein", jammere ich jetzt und lasse den Kopf auf Abbys Schulter sinken. Sie tätchelt mir tröstend den Kopf. "Sag ihnen doch, dass es Ben war.", warf sie vorsichtig ein. "Der perfekte Ben?", schnaubte ich jetzt und setzte mich auf, "Der würde doch sowas nie tun!" Abby sah mich mitfühlend an, da musste ich wohl jetzt durch. "Was machen die eigentlich in dieser AG?", fragt Abby nun. Ich zucke die Achseln, "Versuchen allen ein schönes Weihnachtsfest zu beschehren oder so ähnlich. Auf jeden Fall viele gute Taten." Sie nickt mitfühlend. "Willst du ein Plätzchen?", sie lächelt. Ich schüttel den Kopf, was würden meine Eltern sagen, wenn ich an Weihnachten nicht in mein enges Kleid passte?

Nach der Mittagspause gehe ich noch kurz an meinen Spind, als ich ihn öffne fällt mir ein roter Brief entgegen mit der Aufschrift: "1. Türchen" Ich war verwirtt, hatte Ben mir einen Kalender gestaltet? Ich hob den Brief auf und las:

Ho ho ho Kayla, wie ich hörte warst du dieses Jahr nicht besonders brav. Mir sind da ein paar Dinge zu Ohren gekommen, die bestimmt nicht beim Direktor landen sollten. An deiner Stelle würde ich anfangen deine Vergehen wieder gut zu machen, bevor noch etwas passiert. Bis Weihnachten wirst du also mein Weihnachtself sein und für mich ein paar Aufgaben erledigen. Die erste erhälst du morgen. LG Santa

Ich starrte den Brief an und las ihn nochmal. Was zur Hölle?

Bist du Santa?Where stories live. Discover now