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Pov Shoto

Diesen Abend war Bakugou dran mit Küche sauber machen. Unsere Verwandtschaft gesellte sich nach dem Essen ins Wohnzimmer um fernzusehen. Sie erwarteten natürlich, dass ich in meinem Zimmer verschwand, doch ich blieb bei Bakugou in der Küche, der gerade anfing, die Teller zu spülen.

„Hau schon ab."

„Nö."

„Dann mach dich wenigstens nützlich und hilf mir."

„Nö."

Er knurrte verärgert, spülte aber ungestört weiter. Ich saß noch am Esstisch und betrachtete ihn von hinten. Abgesehen davon, dass er kleiner ist als ich, viel mir nichts besonderes an ihm auf. Aber, no homo, ich muss schon sagen, er hat nen süßen Hintern.

Schließlich gab ich aber doch nach und half ihm, die Teller abzutrocknen und ihm etwas Arbeit abzunehmen.

„...Was willst du?"

„Hör auf zu rauchen..."

„Und als Gegenleistung hilfst du mir abtrocknen? Ne danke."

Ich seufzte, wissend, dass er deswegen sicher nicht aufhören würde. Die Sache lag mir wirklich auf dem Herzen, ich legte das Handtuch beiseite und drehte ihn an seinen Schultern sanft zu mir.

Seine roten Augen blickten direkt in meine. Dieser Blick war so fremd... Seine Augen wirkten erstmals wirklich ruhig und friedlich, gleichzeitig aber auch aufgewühlt und geheimnisvoll...

„Bitte. Im Endeffekt schadest du dir nur selbst damit..."

„Vielleicht will ich ja genau das."

Erschrocken sah ich ihn an, er grinste aber. Einen Moment herrschte Stille zwischen uns, dann fing er wieder an zu reden.

„...Dein dämliches Gesicht müsstest du sehen."

„Ah?! Du Arsch!"

Jetzt fing auch er an kurz zu lachen, wurde dann aber wieder ernst. Ich brummte und ließ ihn los.

„Ich... brauch es gerade einfach."

„Brauchst du nicht... Was du brauchst, ist jemand zum Reden. Also, wahrscheinlich nicht ich... Aber Kirishima ist doch nh Kumpel von dir?"

„Pfff. Reicht schon, wenn du denkst ich sei weich."

Er will also den Harten raushängen lassen...

„Naja, neee..."

„Sag's ruhig. Sag mir, was du denkst."

„...Ich denke, dass du einen Fehler begehst."

„Mein einziger Fehler ist, mich mit dir zu unterhalten."

„So?"

„Du verstehst mich eh nicht. Wieso versuchst du überhaupt, es mir auszureden? Is doch meine Sache."

Lässig wirkend lehnte ich an der Kücheninsel, war innerlich aber aufgewühlt. Wieso fällt es mir so schwer, anständig mit ihm zu reden? Mich ihm zu öffnen? Vielleicht würde er ja dann verstehen, wieso er, meiner Meinung nach, einen Fehler begeht.

Er hat Recht, klar. Es ist letztlich seine Entscheidung. Aber ich bin mindestens genauso stur wie er. Langsam entfernte ich mich von ihm und ging zur Tür, drehte mich beim Sprechen aber zu ihm.

„Du sollst nur wissen..., dass ich dich gern verstehen würde."

Mit diesen Worten ließ ich ihn still in der Küche zurück. So schnell wird er nicht hochkommen, da er immer noch ne Menge Arbeit hat. Hoffte ich zumindest. Ich ging derweil ins Bad und nahm eine heiße, beruhigende Dusche. Vermutlich ist die Dusche das einzige, was mir wirklich beistand.

Nur das warme Wasser und ich.

Hello Stranger | TodobakuWhere stories live. Discover now