| Ende

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Pov Shoto

„Wir müssen reden."

Still sah er mich eine Weile an, ehe er schließlich zustimmend nickte.

„Ich wollte sowieso mit dir sprechen..."

Wollte er? Seine Antwort überraschte mich etwas, aber sie freute mich auch ein wenig. Scheinbar hat er sich ebenfalls Gedanken gemacht. Was er wohl zu sagen hat?

„Gut. Komm..."

Ich nickte in Richtung des etwas abgelegenen Parks, in der Nähe der Schule. Ohne Widerrede folgte er mir schweigend, bis wir uns wenige Minuten später auf einer Bank unter einer großen Eichel niederließen.

„Also?... Du wolltest auch was sagen?"

Er nickte und sah mir ehrlich in die Augen. In ihnen konnte ich bereits ablesen, dass, was auch immer er mir jetzt sagen wird, die Wahrheit ist und nichts erfundenes.

„Es stimmt, dass es scheiße von mir war, dich angelogen zu haben und es tut mir leid."

Hm... Er hat es also eingesehen und will sich entschuldigen?... Aufmerksam drehte ich mich etwas mehr zu ihm und symbolisierte ihm, dass er fortfahren soll, was er mit einem leisen murren auch tat.

„Ich habe mir nie Gedanken darüber gemacht, was passieren würde, wenn du mich erwischst. Als du mich gefragt hast, wann ich denn vorhätte, es dir zu sagen, musste ich selbst erstmal überlegen."

Er wusste es also selbst nicht mal... Irgendwie schlich sich ein leichtes Lächeln auf meine Lippen. Dieser Idiot...

Er ballte seine Hände zu Fäusten und sah stur auf den Boden. Es fiel ihm doch erstaunlicherweise nicht so leicht, seine Worte über seine Lippen zu bringen. Auch seine Stimme hörte sich sanft, aber gleichzeitig so nervös an, als hätte er Angst.

„Vermutliche hätte ich es dir gesagt... Wenn wir uns näher gekommen wären. In letzter Zeit war es wirklich schön mit dir. Ich wollte mehr und ich wusste, du bist auch nicht abgeneigt..."

„So ist das... Kleiner Schlingel."

Ein leises Lachen konnte ich mir nicht verkneifen. Ich fühlte mich, als wäre all meine Wut einfach geplatzt durch seine Ehrlichkeit...

„Du wolltest mehr? Wie soll ich das verstehen?"

„...Manchmal bist du wirklich zum kotzen... Aber trotzdem habe auch ich angefangen, mehr für dich zu empfinden..."

Ein Rotschimmer legte sich auf seine Wangen und er wurde zunehmend unsicherer. So habe ich ihn noch nie erlebt... Allgemein habe ich noch nie jemanden so erlebt.

Zugegeben war dieser Anblick wirklich niedlich... Um ihm seine Scham und Unsicherheit etwas zu nehmen, legte ich meine Hand sanft auf seine, noch immer zusammengeballte Faust.

Ich wusste nicht, wie ich es dir sagen sollte... Das ist alles so komisch... Hinter grndzero wollte ich meine Gefühle vor dir verstecken. Aber jetzt bin ich aufgeflogen..."

„Wir wären uns also nie näher gekommen, wenn du dich weiter verschlossen hättest... Und sagen wolltest du es erst, wenn wir uns näher gekommen wären... Das widerspricht sich."

Sanft streichelte ich über seinen Handrücken, was ihm Mut zu geben scheint.

„Dann bin ich froh, dass ich es so erfahren habe. Auch wenn es wirklich weh getan hat."

„Sorry... Das war dumm von mir..."

Freudig, dass er sich sein Verhalten selbst als sinnlos eingesteht, lehnte ich mich etwas weiter zu ihm.

„Ich war dir gegenüber aber auch ungerecht. Ich habe schlecht von dir geredet..."

Endlich musste auch er grinsen, was mir wirklich das Herz erwärmte. Seine sträubende, niedliche und trotzdem freche Art verzauberte mich wirklich.

„Ich bin dir ja auch ziemlich auf die Nerven gegangen. Du mir aber auch!"

„Hast Recht... Also willst du mir näher kommen huh?..."

Sein leichtes Nicken reichte mir schon, um einen weiteren Schritt zu wagen. Vorsichtig legte ich meine Hand an seine Wange und streichelte sanft über diese.

„Darf ich dann?..."

Mein Daumen strich vielsagend über seine weichen Lippen. Mit einem weiteren Nicken schloss er seine Augen und gab mir die Erlaubnis, ihm endlich seinen ersten Kuss zu stehlen.

Wohlwissend, dass es sein erster Kuss ist, näherte ich mich ganz langsam seinen schönen Lippen und legte die Meinen auf die Seinen, während das Sonnenlicht, welches durch die Blätter der alten Eiche schien, uns etwas Wärme spendete.

Das Gefühl, wie sich unsere Lippen sanft gegeneinander bewegten, war unbeschreiblich schön. Ein solches Glücksgefühl habe ich beim Küssen noch nie verspürt... Du bist wirklich was ganz besonderes, Katsuki Bakugou...

Ich lächelte ihn warm an und behielt die Hand auf seiner Wange, als wir uns voneinander lösten. Leise hauchte ich ihm entgegen...

„Ich mag dich auch."

Hello Stranger | TodobakuWo Geschichten leben. Entdecke jetzt