Hello Stranger | Todobaku

| 2

Pov Shoto

Am liebsten hätte ich meinen Wecker einfach zerschlagen. 8 Uhr war definitiv zu früh zum aufstehen, immerhin ist es Samstag. Lustlos streckte ich mich, gähnte und stand schließlich auf, um mich fertig zu machen.

Es ist das letzte mal, dass ich mich in dieser Wohnung fertig machen werde... Ich will hier nicht weg. Sero, rette mich.

Ich packte meine restlichen Sachen zusammen und schlenderte die Treppe herunter in die Küche. Die Tasse Kaffee hatte ich bitter nötig. Ich nahm sie mit nach draußen auf den kleinen Balkon und stellte sie auf dem Tisch ab, damit ich mir meine Zigarette anzünden konnte.

Ich zog genießend an ihr und fühlte mich, als würden meine Sorgen für einen Moment verschwinden. Doch es war mir nicht vergönnt.

„Shoto! Beeil dich, wir wollen in fünf Minuten los!"

Moe, meine Tante, stand bereits unten vor der Tür, weshalb ich seufzte und mich zu ihr gesellte. Wie sehr ich dieses Gebäude vermissen werde...

Es mag nichts im Vergleich zu dem Haus sein, in das wir ziehen werden, doch diese kleine 30m² Wohnung mit den quietschenden Türen und dem knarrenden Boden wird mir fehlen. Sie war nah an der Innenstadt, weshalb ich es auch nie weit zur Schule hatte.

Das wird sich wohl ändern. Das Viertel in das wir ziehen, hat viele Grünanlagen und Parks. An sich schön, aber wenn ich mit nem überfüllten Bus zur Schule fahren muss, kotze ich.

Der Rest ging relativ schnell. Wir fuhren los, ich hörte Musik und starrte aus dem Fenster. Auf Wiedersehen Kyoto... Hallo neues Leben.

Die Fahrt dauerte etwa zwei einhalb Stunden, was mir definitiv zu lang vorkam. Ich will nicht so weit von Sero getrennt sein... Werde ja neue „Freunde" finden, mhm. Sicher. Bräuchte ich nicht, wären wir in Kyoto geblieben.

Vor einem kleinen Haus hielten wir schließlich und ich konnte schon 2 Leute wahrnehmen, die wahrscheinlich meine neue „Familie" sein würden. Wirklich, ich freue mich eigentlich für meine Tante aber... warum müssen wir ausgerechnet hierher ziehen?

Schlecht gelaunt stieg ich aus und nahm meine Tasche. Ich musterte den Freund meiner Tante, den ich schon von Bildern kannte. Er scheint recht streng, aber trotzdem nett zu sein. Ganz das Gegenteil von dem blonden Typ der da an der Wand gelehnt stand.

Ein giftiger Blick von ihm traf mich, was mich zum zischen brachte. Fängt ja gut an. Gezwungenermaßen stellte ich mich dem Mann vor, welcher sich als größer als gedacht entpuppte.

„Hallo! Ich bin Bakugou Toyo, der Freund von Moe. Du musst dann Shoto sein! Schön dich kennenzulernen."

„Das Glück ist ganz meinerseits."

Ich lächelte, auch wenn meine Antwort übertrieben war. Welches Glück denn? Mit zwei weiteren Taschen kam meine Tante Moe auf uns zu.

„Shoto! Hast du dich schon vorgestellt?"

Als ob ich ein kleines Kind wäre, dass nicht weiß, wie man sich verhält. Sie sollte das lieber mal den Typ fragen, der mich schon die ganze Zeit anstarrte, als wäre ich ein schlechter Film.

„Klar."

Sie gab mir eine Tasche ab, da sie zwei schwere Taschen unmöglich alleine tragen konnte. Da meine Tasche relativ leicht war und ich eh einen durchtrainierten Körper hatte, stellte das kein Problem dar.

„Gut... Dann könnt ihr zwei euch ja schonmal ein Zimmer aussuchen!"

Und nach diesen Worten fing der Albtraum an.