Tag 7 und 8

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"Muhahaha. Die Alte denkt doch tatsächlich, dass sie mich ruhigstellen kann. Doch jetzt melde ich mich ausführlich zu Wort. 

Ich!

Der innere Kritiker!

Wie kann man nur so vermessen sein und am NaNoWriMo teilnehmen? 50.000 Wörter innerhalb eines Monats? Pah, das wird doch eh nichts. Garantiert alles voller Rechtschreib- und Grammatikfehler. Die Logik fällt vermutlich ebenfalls dem Tempo zum Opfer. Also was soll der Mist dann? Ist es nicht viel schöner, eine Stunde lang über einem Satz zu brüten? Abzuwägen, welche Formulierung die Situation am besten beschreibt? Die Gefühle besonders hervorhebt? Den Leser mitfühlen lässt?

Ganz ehrlich? Das kann die Alte eh schon nicht. Jetzt hat sie am Wochenende voller Inbrunst zwei Kapitel geschrieben und ihre Protagonistin völlig verklärt von einem humanoiden Reptil, einem Chosaner, berichten lassen. Ist die in das Vieh verknallt oder was? Dann befindet sie sich auch noch gerade auf dem Planeten von der Echse, Chonsana. Wirklich einfallsreich. Applaus, Applaus. Bin ja mal gespannt, ob dafür noch eine Erklärung nachgereicht wird. Da kann man doch nur seinen Kopf schütteln oder?

Abgesehen davon heißt die Story "Der Basterianer". Hab davon noch keinen gesehen. Man, man, man. Will sie ihre späteren Leser mit dem lahmen Einstieg zu Tode langweilen? Ich meine, wo bleibt da die Action?

Ey warte. Was hast du vor? Wofür brauchst du die Handschellen? Und warum hast du ein Tuch griffbereit gelegt? 
Guck mich doch nicht so giftig an. Ich hab doch nur den paar Leuten, die sich hierher verirrt haben, erzählt, wie unfähig du bist.

Lass das!"

Einige Minuten später....

So, ich hab den kleinen Mistkerl wieder gefesselt. Keine Ahnung, weshalb er noch immer denkt, dass man eine Geschichte gleich beim ersten Schreiben so abliefern muss, dass ein Überarbeiten unnötig ist. Außerdem soll er mal schön den Ball flach halten. Im Gegensatz zu meinen anderen Geschichten achte ich momentan sogar mehr darauf, keine Füllwörter zu verwenden und überflüssige Formulierungen gar nicht erst zuzulassen, damit ich hinterher weniger zu streichen habe.

Was kann ich zum Schreibprozess berichten? Normalerweise bin ich ein Morgenmensch, doch beim Schreiben kristallisiert sich immer mehr heraus, dass ich abends in kürzerer Zeit mehr Wörter auf Papier bekomme als über den Tag verteilt. Vielleicht pennt mein innerer Kritiker dann schon oder ist er einfach zu müde, um zu stänkern.
Keine Ahnung, wer ihn eben aus seinem Käfig gelassen hatte. Habe ihn jetzt extra geknebelt und er schaut mich durch die Gitterstäbe beleidigt an. Tja, hätte er halt die Finger von der Tastatur lassen sollen.

Nun aber zu den Wordcounts.

Gestern habe ich 2.430 Wörter geschrieben, heute waren es 2.128 Wörter. Somit habe ich bisher jeden Tag über 1.667 Wörter auf Papier bzw. in mein Word Dokument bekommen.

Zwischenstand jetzt: 18.841 Wörter. 

Durch meinen grandiosen Start letzten Sonntag entspricht das einem Mittelwert von 2.355 Wörtern pro Tag. Natürlich wird sich dieses noch etwas niedriger einpendeln, doch bei diesem Tempo dürften die 50.000 kein Problem sein. 

37,68% sind geschafft und meine Motivation, mich notfalls auch zum Tagessoll zu quälen, ist ungebrochen.

Hoffe, es läuft bei den anderen Teilnehmern ebenfalls so rund.
Schreibt mir gern mal in die Kommentare.

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