3 - Perfekt mit einem Hang zum Drogenkonsum

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"Du gehst aus?", Parker beäugte kritisch mein Outfit, das, wenn man mal ehrlich ist, kaum mehr bedeckte als ein Victorias-Secret-Set.

"Jo.", müsste ihm als Antwort reichen. Ich hatte nämlich weder die Zeit noch die Lust mich mit ihm zu unterhalten, weil ich immernoch nicht die Wimper für mein linkes Auge aufklebt hatte und meinen Lippenstift noch auftragen musste, Cole aber schon in wenigen Minuten hier eintreffen würde.

"In diesem Outfit?", prüfend scannte er mich von oben bis unten ab.

Ugh, Brüder.

"Ist was dabei?", schnaubte ich, mit meiner Pinzette in der einen Hand und meinem Wimpernkleber in der anderen.

"Ehm..", P schluckte, vermutlich aus Angst, er könnte gleich etwas falsches sagen.

"Etwas freizügig, findest du nicht?", nuschelte er schon fast.

Irritiert wechselte ich einen Blick mit meinem Spiegelbild und schaute dann zu Parker.

Ich beschloss, dass er auf seine überaus idiotische Frage keine Antwort bekam und befestigte meine Wimper auf meinem Auge.

Was fiel ihm eigentlich ein, meinen Modegeschmack in Frage zu stellen, wobei seine Freundin jeden Tag halb nackt zur Schule erschien.

Unglaublich.

Konzentriert versuchte ich meine Lippen rot zu umranden, so wie Ally es mir schon etliche Male beigebracht hatte.

Schon allein wenn ich an die qualvollen Stunden, in denen sie mir das schminken beibrachte, zurückdachte, überzog meinen Körper eine Gänsehaut.

Ally meckerte wirklich an jedem einzelnen Fehler, so war sie eben, eine kleine Perfektionistin.

"Willst du mir auch mal antworten?", Parker stand tatsächlich immernoch im Türrahmen. Den hatte ich ja wieder komplett ausgeblendet.

Alles was er bekam, war ein abschätziger Blick, während ich meine Lippen aufeinander rieb, um die Farbe zu verteilen.

"Das ist dann wohl ein klares nein.", verstand er und verließ mein Zimmer.

Bevor ich das Haus verließ, warf ich mir noch eine übergroße weinrote Bomberjacke über meine Schultern, damit ich nicht mehr nur eine schwarze super knappe Shorts und ein Bh-Ähnliches schwarzes Oberteil anhatte.

Meine Füße steckten wie fast immer, wenn ich mal keine Converse anhatte, in meinen Doc Martens.

"Hau rein, P!", rief ich über meine Schulter und schnappte mir die Schlüssel von der Kommode.

"Yo, wenn du schonmal nicht ausschaust wie 'ne Obdachlose, dann öffne doch diesen verdammt hässlichen Zopf. Deine Locken stehen dir, Ave.", riet er mir, was mich ausnahmsweise zum schmunzeln brachte, auch wenn er mir ziemlich direkt gesagt hatte, dass ich sonst immer verdammt schäbig aussah.

Ohne ihm zu antworten zog ich die Haustür hinter mir zu und hüpfte die Auffahrt runter zu Coles klapprigem Pick-Up.

Kaum zu glauben, aber mittlerweile freute ich mich echt unglaublich auf das Rennen.

"Was geht, Ave? Schaust cool aus.", komplimentierte
der Rotschopf mich und startete augenblicklich den Motor.

"Awww, danke großer.", er bekam sogar einen Kuss auf die Wange, was ich meiner guten Laune zuzuschreiben hatte.

"Ich hoffe stark für dich, dass da jetzt kein roter Fleck auf meiner Wange ist.", lachte dieser nur und nahm eine scharfe Rechtskurve.

Highway to hellWhere stories live. Discover now