siebenundzwanzig

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Tyler

Die Stunden bis zur nächsten Pause vergehen quälend langsam. Hoffentlich ist ihr Handgelenk nicht gebrochen oder so. Aber es wirkte so, als würde sie mir etwas verheimlichen. Aber was  bloß?

Vielleicht hat Ben etwas damit zutun. Oder mein Bruder. Obwohl ....mein Bruder hat sie nur einmal kurz gesehen. Er hätte keinen Grund ihr was anzutun. Und wenn doch, dann hätte er irgendwas schlimmeres gemacht. Ich kenne ihn. Er ist brutal. Es ist zwar Jahre her, dass ich ihn das letzte Mal sah, aber er wird sich wohl kaum geändert haben.

Er war immer der Liebling unserer Eltern und ihm hat es auch gefallen was sie getan haben. Anfangs war es für ihn wie ein kleiner Abenteuer, doch irgendwann beschloss er, dass er das nicht nur nebenbei machen wollte. Er brach die Schule ab. Unsere Eltern hatten nichts dagegen. Sie selbst waren auch kaum zur Schule gegangen. Deswegen sind sie auch so geworden.

Man kann sich das nicht so vorstellen wie in Filmen, wo die Dealer ein großes Haus oder gar eine Villa besaßen. Mit einer Yacht und Millionen Dollar auf dem Konto. Bodyguards und Bediensteten....

Bei uns war es das Gegenteil. Wir hatten eine kleine Wohnug, in der es immer nach Qualm stank. Zusätzlich hatten wir noch eine kleine Garage die hinter dem Haus stand. Dort lagerten meine Eltern alles. Ich musste, als ich irgendwann alt genug war, immer alleine Essen für uns alle kochen. An sich wäre das ja nicht so schlimm gewesen, doch oftmals hatten wir nichts im Kühlschrank und immer bekam ich dafür Ärger. Häufig auch in Form von Schlägen. Ich war sehr erleichtert, als ich endlich da weg kam.

Das alles ist jetzt schon 5 Jahre her. Eigentlich gar nicht so lange aber es fühlt sich wie eine Ewigkeit an.

Ganzbestimmt kehre ich aber nicht zu ihnen zurück. Egal, ob sie Probleme haben oder ob sonst irgendwas ist. Es interessiert mich nicht. Und sie können nach all dem nicht erwarten, dass ich einfach so mache was sie wollen.

Ich muss mich konzentrieren. Bestimmt war es keiner der beiden. Wahrscheinlich ist sie einfach nur ungeschickt.

Ich schaue auf die Uhr und sehe, dass in 10 Minuten endlich Pause ist. In der Zeit schreibe ich schnell das Tafelbild ab. Sobald es klingelt stehe ich auf und gehe wieder zu unserem vorherigen Treffpunkt. Noch ist sie nicht da. Aufeinmal höre ich wieder die Stimme von meinem Bruder.

,,Tyler."

,,Was willst du jetzt schon wieder? Hast du nicht verstanden, dass ich nicht mit komme?"

,,Ich hab mit unseren Eltern geredet. Ihnen gefällt deine Antwott nicht. Genauso wenig wie mir. Komm mit! Sonst passiert deiner Freundin etwas."

,,Dann warst du das doch heute Morgen. Was hat sie denn damit zutun? Lass Claire da raus"

,,Claire? Ach so heißt sie also. Was auch immer heute morgen geschehen ist, damit hatte ich leider nichts zu tun. Aber ich habe euch beobachtet. Sie scheint dir wichtig zu sein. Und wenn es nicht anders geht, muss sie halt leiden."

Ich will nach ihm schlagen, doch er weicht zurück, dreht sich um und will gehen.  Kurz bleibt er nochmal stehen und sagt drohend:

,,Überlegs dir. Du weißt ich tue alles was nötig ist."

Er geht los und lässt mich fassungslos zurück.

Bad Boy Love On viuen les histories. Descobreix ara