Todsünden/Lebensthemen

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Sicherlich hat jeder schon einmal mehr oder weniger von den Todsünden gehört. Es sind besonders schwerwiegende Sünden und kommen in der katholischen Kirche vor. Ich will aber eigentlich nicht auf irgendwelche religiösen Aspekte hinaus, sondern auf die Todsünden an sich. Diese sind:
- Hochmut
- Geiz
- Wollust
- Wut
- Selbstsucht
- Eifersucht
- Faulheit
Meiner Meinung nach ist jede Todsünde ein Lebensthema, mit dem alle Menschen irgendwann in ihrem Leben konfrontiert werden. Es gehört ziemlich viel Mut und Reife dazu, zuzugeben, dass man so etwas in sich trägt, und dies anzunehmen verdient auch größte Hochachtung. Viele vergraben diese Themen in sich und reden sich ein, dass sie nicht neidisch, faul oder selbstsüchtig seien, aber damit macht man es nur schlimmer oder zumindest nicht besser. Wenn sich ein Mensch zum Beispiel einredet, er darf niemals, unter keinen Umständen, egoistisch sein, der wird versuchen immer selbstlos zu handeln und verliert sich dabei selbst. Man darf, meiner Meinung nach sogar muss, mal egoistisch, neidisch, wütend, faul, geizig, arrogant und auch wollüstig sein. Wenn man das nicht auslebt, dann kann man es auch nicht überwinden. Es kommt auf das Maß an.
Man kann nicht erwarten, dass man diese Themen, Lasten oder wie man sie nennen will, sofort überwindet. Das funktioniert nicht. Man lernt nach und nach, damit umzugehen. Und es ist ein genauso falscher Weg, sich davon aufzehren zu lassen, wie nichts zu tun. Ich denke, man muss z. B. einmal so richtig neidisch gewesen sein, bevor man Neid überwinden kann. Man kann damit nicht abschließen, bevor man es nicht kennen gelernt hat.
Viele Menschen wollen damit nichts zu tun haben. Sie verschließen diese Teile von sich in ihrem Innern und tun alles, um nicht so zu sein. Dabei wird man doch am Ende ironischerweise immer so, wie man nie sein wollte. 

Psychologie (& etwas Philosophie)Where stories live. Discover now