die 5 Paradigmen der Psychologie

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Die 5 Paradigmen sind die Hauptströme in der Psychologie, die versuchen, das menschliche Handeln zu erklären. Das sind Tiefenpsychologie, Behaviorismus, humanistische Psychologie, Kognitivismus und Biopsychologie.

Tiefenpsychologie

Die Tiefenpsychologie, deren Hauptvertreter Freud, Adler und Jung sind, sagt aus, dass ein Mensch aus verschiedenen Schichten besteht: Aus dem Erleben, dem Verhalten und dem Unbewussten. Die ersten beiden werden durch das dritte gesteuert. Das Unbewusste „arbeitet“ vor allem durch Wünsche, Ängste, Sexualtriebe, Motive und innere Konfliktverarbeitung. 


Behaviorismus

Die zentrale Grundaussage des Behaviorismus ist, dass das menschliche Verhalten lediglich eine Reaktion auf die äußeren Reize ist. Es kann mit naturwissenschaftlichen Methoden untersucht werden und ist durch Konditionierung geprägt. Ein Vertreter ist John B. Watson, der unter anderem das „Little – Albert“ Experiment durchgeführt hat: Er hat einem elf Monate alten Kind eine weiße Ratte gezeigt. Das Kind zeigte keinerlei Angst und wollte die Ratte streicheln. 

Watson hat hinter dem Kind einen lauten Gong geschlagen, wovor es Angst hatte. Jedes Mal, wenn die Ratte kam, hat er den Gong geschlagen. Nach zwei Durchführungen hat sich das Kind geweigert, die Ratte zu berühren, nach sieben Versuchen hatte es Angst bei ähnlich aussehenden Dingen und Tieren (weiße Hunde, weißes Fell,..).

humanistische Psychologie

Die humanistische Psychologie steht für das Selbstkonzept des Menschen. Die Umwelt schafft das Klima, in dem die Selbstbestimmung möglich ist. Jeder Mensch ist frei und will, von seinen Trieben geleitet, sein Selbstbild verwirklichen. Psychische Störungen entstehen, wenn dies von den Einflüssen der Umwelt verhindert wird. Zu den Hauptvertretern gehört Abraham Maslow, der auch die Bedürfnispyramide entworfen hat. 

Unten sind die physiologischen Bedürfnisse wie Essen, Schlafen, Trinken usw. Danach kommen die Sicherheitsbedürfnisse (Schutz vor Gewitter und Rauswurf) und dann die sozialen Bedürfnisse wie das Verhältnis zu Kollegen. Als Nächstes kommt das Ich – Bedürfnis (Macht, Status, Anerkennung) und zuletzt die Selbstverwirklichung.

Kognitivismus

Alles, was der Mensch erlebt und was er tut, basiert auf Informationsverarbeitung. Der Prozess zwischen Wahrnehmen, Denken und Handeln ist am wichtigsten. Jedes Verhalten ist aktiv, zielgerichtet und plangesteuert. 


Biopsychologie

Laut der Biopsychologie kann man alles menschliche Verhalten mit menschlicher Biologie erklären. Das menschliche Verhalten wird von Genen, Hormonen, Nerven und dem Gehirn bestimmt und ist auf Überleben und Fortpflanzung gerichtet. Die Grundannahmen gehen auf Charles Darwin zurück. 


Ich selbst bin ein Anhänger der Tiefenpsychologie und der humanistischen Psychologie, weil ich glaube, dass diese Paradigmen das menschliche Verhalten am besten erklären können. Der Biopsychologie bin ich auch nicht abgeneigt (dank Sherlock Holmes), aber das ist mir zu rational und es gibt mir zu viele Dinge, auf die ich keine Antwort habe. Denn manches lässt sich nicht einfach durch biologische Prozesse erklären, wie bestimmte Träume oder die sogenannten Zufälle.  

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