Schizophrenie

884 66 10
                                    

Schizophrenie – die oft mit einer Persönlichkeitsspaltung verwechselt wird – ist eine psychische Störung, bei der der Betroffene Wahnvorstellungen, Halluzinationen und/oder Denkstörungen hat und eine Verhaltensänderung bzw. eine Änderung der Sprache auftritt.
Betroffene hören oft Stimmen oder halten an nicht realen Vorstellungen fest, wie zum Beispiel, dass sich alle Menschen gegen sie verschworen haben oder Menschen ihre Gedanken lesen und kontrollieren können. Dadurch verhalten sich Betroffene oft verängstigt, verwirrt oder angespannt, was zu Problemen im Alltag führt, da es ihren Mitmenschen Angst macht.
Ein weiteres Symptom ist die Ich – Störung. Das sind Abgrenzungsprobleme zwischen dem Ich und der Umwelt; wie Gedankeneingebung (Gedanken kommen vom Fremden in den Kopf) oder Fremdsteuerung (Gedanken, Handeln usw. wird als fremdgesteuert empfunden).
Ursachen können Gendefekte, Umweltfaktoren oder auch Hirnverletzung kurz vor oder nach der Geburt sein. Eine dauerhafte Heilung ist momentan leider noch nicht möglich. Meistens bekommen die Betroffenen zusätzlich zur Therapie, die unter Umständen ein Leben lang dauern kann, Medikamente.
Manche Schizophrene begehen in psychotischen Phasen Straftaten und kommen dann in eine forensische Klinik.
Eine weit verbreitete Form der Schizophrenie ist die paranoide Schizophrenie; die Betroffenen hören oft Stimmen und halten diese für real, außerdem leiden sie an Wahnvorstellungen.
Es gibt sowohl Positiv – als auch Negativsymptome. Negativsymptome sind u. a. Verminderter Antrieb, die emotionale Erlebnisfähigkeit ist eingeschränkt und Konzentrationsstörungen. Positivsymptome können z. B. Die Wahnvorstellungen und Denkstörungen sein.
Bei der paranoiden Schizophrenie treten Positivsymptome häufiger auf als Negativsymptome; diese treten sehr plötzlich auf.

Ich stelle mir es ziemlich anstrengend und schwierig vor, einen Bekannten mit dieser Krankheit zu haben, aber noch schlimmer ist es wohl (wie bei den meisten Krankheiten) selbst betroffen zu sein. Wenn ich den ganzen Tag an Wahnvorstellungen leiden würde, fände ich das extrem anstrengend; auch dass alle Menschen einem Böses wollen. Da hat man doch überhaupt keine ruhige Minute mehr!
Das erinnert mich an einen Vorfall, den ich vor Kurzem erlebt habe. Ich saß in der Innenstadt mit einem Eis auf der Bank und es waren ziemlich viele Leute unterwegs. Plötzlich kommt so ein etwas seltsamer Mann daher und ruft laut, dass wir doch alle betrogen werden. Dass wir uns wehren sollen. Er rief das immer wieder und zu jedem, den er sah, und man (oder zumindest ich) konnte seine Verzweiflung spüren. Aber es war noch schlimmer, weil die Leute einfach zurückgewichen sind. Sie haben Angst bekommen. Sie haben über ihn getuschelt, manche haben ihn ausgelacht. Und das schlimmste waren zwei Jungen, etwa 13 Jahre alt, die ihn mit ihrem Handy gefilmt und sich über ihn lustig gemacht hatten. Die Erwachsenen, die das gesehen haben, haben nichts gesagt. Obwohl ich alleine war, wollte ich die beiden erst ansprechen, aber ich wollte nicht, dass der Mann das mitbekommt.
Aber wenn man so etwas erlebt (aus der Sicht des Mannes), fühlt man sich doch erst Recht darin bestätigt, dass einem alle Böses wollen. Das ist ein Teufelskreis. Und das finde ich extrem schlimm. 

Psychologie (& etwas Philosophie)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt