Das ich zu gutherzig bin, hab ich schon sehr oft von anderen gehört. Doch ist das was schlimmes?. Ich mein unter so viel Böses in der Welt, muss doch auch mal etwas Gutes herausstechen. Wenn es keine gutherzigen Menschen mehr geben würde, dann wäre die Welt noch grauenhafter, als sie schon ist.

"Das ist mir egal" schniefe ich. "Ich sehe das Gute in dir, egal ob du es willst oder nicht Emir."

Emir schweigt für einen kurzen Moment und blickt mich nur aus seinen etwas geröteten Augen an. Er sieht erschöpft aus, so als hätte man ihm all die Energie ausgesaugt.

"Darf ich dich um einen Gefallen bitten?" fragend sieht er mich an.

Ich runzele die Stirn und nicke etwas verwirrt. Emir bittet mich um einen Gefallen?. Das ist das erste mal.

"Wenn unser Kind ein Mädchen wird, nenn sie Hayat (Übersetzung: Leben) und wenn es ein Junge wird Umut (Übersetzung: Hoffnung), Okey?" leicht schimmern seine Augen wegen der Nässe, die sich gebildet hat und seine Stimme bricht ab.

Mein Herz macht einen Satz nach vorne und fängt dann an zu glühen. Er hat sich Hayat ausgesucht, wegen ihr... Das Mädchen, welches Cem kaltblütig ermordet hat, vor meinen und seinen Augen. Und Umut wegen der schönen Bedeutung Hoffnung... Hoffnung an die wir uns immer festgeklammert haben und ich es auch immer noch weiterhin tue. Ich habe nie die Hoffnung aufgegeben, auch nicht als mich Cem 5 Jahre lang gefangen gehalten hat. Denn hätte ich die Hoffnung losgelassen, dann wäre ich für immer verloren gegangen.

"Wir werden beide zusammen den Namen geben. Bitte rede nicht so, als würdest du dich von mir verabschieden" bettele ich weinerlich und kann den Druck, der durch den Schmerz in meinem Herz entsteht, nicht lindern.

Ich bin nicht bereit, Emir's Hand loszulassen. Ich hab sie doch nicht mal richtig festhalten können und schon verabschiedet er sich von mir. Ich werde mich nicht vom Fleck bewegen, bis er auch befreit wird.
Plötzlich ertönt ein lauter Knall und mein Blick schellt zu Tür, die jetzt aufgebrochen wurde. Mert, Kerem und ein paar von Emir's Männern stürmen rein und blicken uns schockiert an. Mein Atem setzt kurz aus, da Emir recht hatte. Mert ist wirklich gekommen, aber mein Bruder auch? Wusste er auch von Anfang an bescheid?.

"Scheiße man was ist das?!" platzt es aus Merts Mund raus und er stürmt auf seinen Bruder los.

"Mert fass nichts an" mahnt ihn Emir. "Macht sie los" er nickt zu mir und sofort läuft Kerem auf mich zu und macht mir die Fesseln ab, die sich schon in meine Haut hineingebohrt haben.

"Kerem was machst du hier?" ängstlich blicke ich ihn an, da ich Angst habe, dass er wieder so sauer auf mich ist.

Ich habe nämlich hinter seinen Rücken Pläne wieder ein Mal geschmiedet und ihn vieles verheimlicht. Dabei hatten wir wieder eine gute Bruder-Schwester Beziehung aufgebaut.

"Emir hat mir versprochen, dass es keine Geheimnisse mehr zwischen uns gibts. Ich wusste von Anfang an Bescheid" sanft blickt mir Kerem in die Augen und mein Mund klappt auf.

Emir hat ihm alles erzählt?. Also war jeder mit eingeweiht, außer ich?. Eigentlich wäre jetzt der Zeitpunkt, wo ich sauer auf Emir sein müsste, doch nicht mal dafür habe ich die Gelegenheit, da hier gleich eine Bombe platzen wird.

"Es tut mir leid" schuldbewusst sehe ich ihn an, doch Kerem lächelt nur leicht.

"Es ist okey" beruhigt er mich und hilft mir dann auf.

"Scheiße man was machen wir jetzt? Muss ich hier irgendwas abschneiden?" Mert fährt sich frustriert durch die Haare und zeigt auf die Schnüre.

"Ihr werdet gar nichts tun und gehen" befehlt er. "Dünya muss hier heil raus kommen"

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