28. Wolfsbann (Falling in love), Hogwarts AU

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Hier stehe ich nun. Vor den Toren von Hogwarts, meiner alten Schule, die ich vor 12 Jahren das letzte Mal gesehen habe. Aber seit dem ich das letzte Mal hier war, hatte ich mich nicht nur äußerlich verändert... Als Heiler war ich kurz nach dem Abschluss meiner Ausbildung in Afghanistan tätig gewesen, doch ein gewisser...Vorfall zwang mich dazu, wieder in meine Heimat zurückzukehren. Eine Begegnung mit Mike Stamford, alter Studienkollege und nun Leiter des Apparierlehrgangs an Hogwarts, brachte mich hierher, denn er erzählte mir, dass Dumbledore einen Lehrer und Aushilfsheiler suchte. Auf meine Anfrage hatte der Schulleiter schnell geantwortet...und nun...hatte ich mein Ziel erreicht. Es war ein schönes Gefühl wieder hier zu sein, an einem Ort der Nostalgie, wenn auch die Umstände düsterer waren. Der Gang die vertrauten Hallen entlang und hoch zum Büro des Schulleiters war dennoch noch immer mit dem selben Gefühl verbunden wie früher, mit einer seltsamen Unruhe und Nervosität. Doch Dumbledore empfing mich herzlich und nahm mir ein wenig von meiner Angst. Er stellte mich meinen Kollegen vor und verheimlichte ihnen (Gott sei dank!) vorerst mein kleines Problemchen. "Ich muss ihnen noch einen weiteren Lehrer vorstellen, der gerade in den Kerkern mitten in seinen Studien steckt. Er ist ein wenig exzentrisch, aber ich bin mir sicher, dass sie sich mit ihm verstehen werden." Die Kerker... Reservat der Slytherins. Zum Glück war ich nur in Sachen Quidditch mit diesem Haus aneinandergeraten. In einem Spiel hatte mich der Slytherin Treiber mit einem Klatscher außer Gefecht gesetzt und ich musste zwei Nächte im Krankenflügel verbringen...doch er fühlte sich schuldig und kam mich während meines Aufenthalts öfter besuchen und entschuldigte sich mehrfach. Dennoch, als ich Kerker hörte, hatte sich bereits ein gewisses Bild von diesem Holmes in meinem Kopf festgekrallt. Ein älterer Geselle mit blassem Gesicht, Einzelgänger, die Art Person, die man sich bei der Beschreibung eines verrückten Professors vorstellt. Doch als ich mit Dumbledore in den Kerker trat, wurde ich eines besseren belehrt. Ein blutjunger Bursche, vielleicht etwas jünger als ich, saß mit wachsamen Augen vor einem dampfenden Kessel. Zunächst dachte ich, er hätte uns nicht bemerkt...bis er sich schließlich mit einem triumphierenden Lächeln zu uns wandte. "Haha, wusste ich es doch! Belby war ein Narr; mir ist es soeben gelungen, sein Rezept zu beenden und sogar zu revolutionieren!" "Professor Holmes", warf Dumbledore mit einem seiner eigentümlichen Lächeln ein. "Das ist Dr. Watson. Er wird sie von nun an in Verteidigung gegen die dunklen Künste unterstützen und zudem Madam Pomfrey ein wenig unter die Arme greifen." Sherlock Holmes verbeugte sich leicht. "Sehr großzügig Doktor, der Madame zu helfen, und auch mir. Zwei Fächer zu haben ist manchmal stressig, vorallem wenn man wie ich eine sehr zeitfressende Passion hat: Tränkebrauen und -erfinden!" "Und an welchem arbeiten sie gerade?" Das einzige was ich über dieses Gebräu in seinem Kessel wusste, war, dass es sehr unangenehm roch... "Oh!" Sein ganzes Gebaren änderte sich; die klugen Augen nahmen einen beinahe kindlichen Ausdruck an und er schien beinahe vor unterdrückter Erregung zu beben. Ich kannte Holmes gerade einmal zwei Minuten und hatte schon zwei sehr gegensätzliche Extremen von ihm kennengelernt... "Wie sie durch ihren kleinen Abstecher nach Afghanistan sicher wissen, wimmelt es in manchen Ländern vor Werwölfen..." "Ja", murmelte ich und spürte die noch immer nicht verheilte Verletzung an meiner Schulter mehr denn je. "Mir haben diese Kreaturen schon immer fürchterlich leidgetan und als Belby seine Ansätze für einen neuen Trank veröffentlicht hat, habe ich meine Chance gewittert. Ich habe das Rezept beendet und perfektioniert. Und nun kann ich ihnen den fertigen Wolfsbanntrank präsentieren!" "Und was macht der Trank genau?", fragte ich, kaum in der Lage, meine Neugier zurückzuhalten. "Nun, er nimmt dem Werwolf zwar nicht den Schmerz der Verwandlung, doch dafür behält er seinen menschlichen Verstand bei und ist keine Gefahr mehr. Wenn ich dieses Rezept durchkriege und veröffentlichen lasse, vielleicht behandeln die Leute Werwölfe dann anders da von ihnen keine Gefahr mehr ausgeht. Das wäre ein wünschenswertes Ergebnis." Kontrolle behalten trotz Vollmond? Ich war fasziniert. "Aber ein Laie sollte diesen Trank unter keinen Umständen brauen, niemals, wirklich NIEMALS. Bei diesem Trank könnte so einiges schiefgehen... Die Hauptzutat ist Wolfsbann, eine hochgiftige Pflanze. Werwölfe sollen diese Pflanze verabscheuen..." Er besah mich mit einem seltsamen, katzenartigen Blick, ein Blick unter dem ich mich beinahe nackt fühlte. Doch dann lächelte er, und das Gefühl war wie weggeblasen. "Aber das können wir ja schlecht bewerten, oder? Im Übrigen meinte Dumbledore, wir würden uns einen Wohnbereich teilen, ist das für sie in Ordnung?", fuhr er fort und als ich mich umwandte sah ich, dass der Schulleiter verschwunden war. "Natürlich." "Nun, gut. Zukünftige Mitbewohner sollten das schlimmste übereinander wissen, und ich muss zugeben, dass ich nicht nur hier Tränke braue, sondern häufig auch in meinem Schlafbereich, außerdem rede ich manchmal stundenlang nicht..." "Die Tränke stören mich nicht groß, solange sie nicht so stinken wie dieser hier..." Er zog die Augenbraue hoch. "Und das mit der Ruhe ist mir ganz recht...nach Afghanistan sind meine Nerven noch immer ein wenig angeschlagen und ich vertrage absolut keinen Lärm..." "Gehört Geigenmusik zu diesem Lärm?", fragte Holmes besorgt. "Nein, ich schätze die Geige als Instrument sogar sehr!" Er wirkte erleichtert. "Da sie so ehrlich mit mir waren, möchte ich das auch sein", sagte ich peinlich berührt. "Ich habe ein paar magische Kreaturen und Haustiere...ist das ein Problem?" "Oh, gewiss nicht! Ich habe auch zwei, und sie sind pflegeleicht und verstehen sich auch mit anderen gut." "Dann ist das geklärt. Ich gehe mich einrichten damit ich fertig bin bevor heute Abend das Fest beginnt." "Sehr gut, ich stoße später dazu!" Müde ruhte ich mich zunächst in unserem geräumigen Wohnbereich aus, bis mir etwas einfiel. Woher wusste er, dass ich in Afghanistan gewesen bin? Wusste er auch, was dort passiert war? Ich schüttelte den Gedanken ab und als ich meine Tierchen nach der langen Reise fütterte, beschloss ich, ihm sobald wie möglich auszufragen...

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