Vertrauen

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Über das Gesicht des Mädchens liefen Sturzbäche von Tränen.  Am liebsten wollte sie zurückkehren. Aber sie konnte nicht mehr zurück, die Mädchen würden ihr sicherlich nicht vergeben. „Endlich, ich bin in Magix.“, seufzte sie. Bloom beschloss sich in einem Cafe niederzulassen und etwas zu Trinken. Geschmeidig landete sie auf dem Betonboden und verwandelte sich zurück.

„Einen Kaffee bitte.“, gab sie kurz und knapp dem Kellner auf. Er nickte und verschwand. Zur selben Zeit erzählte Sky den Mädchen was passiert war. „Wiederhol das nochmal, Sky. Sie hat was gemacht?!“, zeterte Stella. Natürlich hatte sie verstanden was der Freund gesagt hatte, aber sie wollte es nicht glauben. „Sie hat gesagt es tut ihr leid und dann ist sie wegeflogen…“, zitierte er Blooms Worte. Die Winx seufzten. „Es bleibt uns wohl wieder keine Andere Wahl… Lasst uns Bloom suchen!“ „Ich komme mit!“ Nein Sky. Wenn sie vielleicht freiwillig zurückkommt dann bist wenigstens du da.“, bestimmte Layla. Beleidigt rümpfte Sky seine Nase. Die Winx ließen ihn stehen und gingen los.

„Daphne. Wie schön dich zu sehen!“ Bloom ging lächelnd auf ihre Schwester zu. Daphne grinste. „Was machst du hier Bloom? Wo sind die Winx?“ „Ich bin allein gekommen…“, nuschelte sie. „Warum?“, löcherte Daphne weiter. „Können wir bitte erst mal reingehen? Dann kann ich dir alles erzählen…“ Sichtlich genervt und auch traurig blickte Bloom ihre große Schwester an. Diese nickte langsam und wies Bloom ihr zu folgen.

Bloom war über die Gänge des Schlosses begeistert. „Daphne… das ist wunderschön. Ehrlich!“, hauchte das Mädchen. Kühn lächelte Daphne zurück. „Glücklich. Etwas dass sie schon lange nicht mehr war.“, dachte die junge Königin. Ja, Daphne war seit der Heirat mit Thoren eine Königin. Und Thoren? Der war König. „Komm, da vorne ist unser Speisesaal. Dort können wir reden.“ Bloom folgte ihr. „Dieses Schloss ist ja schöner wie unseres in Domino… aber kein Wort zu Mutter und Vater. Ok?“, grinste Bloom verschmitzt. „Also… erzähl. Warum bist du hier?“ Sofort wurde ihr Gesichtsausdruck wieder ernst. Bloom druckste rum. Eigentlich hatte sie gedacht es Daphne doch nicht erzählen zu müssen. „Erst will ich wissen wie lange ich bei dir bleiben kann, ohne dass mich jemand findet?“ Verwirrt über die Frage antwortete Daphne: „Keine Ahnung… dass sehen wir dann!“ Bloom gab sich mit der Antwort zufrieden und fing an zu erzählen. Jeden Satz den sie sprach ließ sie schlucken. Sie wollte nicht vor ihrer Schwester weinen. Doch am Ende konnte sie die Tränen nicht mehr zurückhalten. „Oh Bloom. Du bist doch nicht daran Schuld dass unsere magische Dimension immer in Gefahr war. Bilde dir sowas doch nicht ein. Dafür kann niemand etwas. Bloom, du hast niemals aufgegeben und das ist bewundernswert.“, sprach Daphne zuversichtlich. Verheult sah Bloom ihre Schwester an. „Wirklich?“, schluchzte das Mädchen. Daphne nickte lächelnd. Auf einmal klopfte es an der Tür. Thoren trat ein: „Hallo, Bloom. Daphne, hier ist Besuch. Die Winx sind da…“ Was? Die Winx. Bloom sprang auf und stotterte: „Th… Thoren du h…hast ihnen d…doch hoffentlich nicht gesagt d…das ich hier bin?“ Ohne zu verstehen was die Fee meinte schüttelte er den Kopf. Erleichtert atmete Bloom aus. Hilfesuchend sah Bloom ihre Schwester an. Anstatt auf eine Antwort zu warten, fragte sie: „Daphne, jetzt zieh es nicht in die Länge. Wo kann ich mich verstecken?“ Verzwifelt blickte Bloom auf. Daphne sah sie entschlossen an, seufzte und meinte: „ Du brauchst dich nicht zu verstecken. Ich hab sie her bestellt…“ Zuerst war der Gesichtsausdruck ihrer Schwester nicht zu deuten, doch dann spiegelten sich Wut und Trauer in Blooms Augen. Gerade wollte Bloom ansetzen wie enttäuscht und traurig sie über das Verhalten war, als Stimmen ertönten: „Klopf, Klopf. Hab gehört hier finden wir unsere beste Freundin!“ Mit glänzenden Augen traten die Winx in den Saal. „Wow Daphne. Ich muss schon sagen. Thoren scheut vor nichts. Oder?“ Erwartungsvoll und voller Neugier blickte Layla Thoren an. Dieser wurde rot im Gesicht und schmunzelte: „Also das Meiste haben uns Verwandte und Freunde geschenkt!“ Gespannt schauten die Winx jetzt zu Bloom. Sie wollten endlich Gewissheit haben, gingen es jedoch ruhig an: „Bloom, lauf doch nicht vor deinem Leben weg. Warum bist du denn abgehauen? Hab Vertrauen!“ Bloom konnte es nicht fassen. Ihre eigene Schwester hatte sie hinters Licht geführt. Traurig starrte Bloom zu ihrer Schwester. Daphne wich dem Blick aus. Sie wusste dass es falsch war, aber sie wollte dass ihre Schwester endlich ihre Kräfte annahm. Vertrauen war die größte Entfaltungsmöglichkeit ihrer Kräfte. Ohne Vertrauen würde Bloom leiden. Wenn sie Angst hatte würden sich Blooms Kräfte nur gegen sie stellen, und dass wäre das Schlimmste was passieren könnte. „Bloom hör mir zu, ich weiß dass du sauer und enttäuscht bist, aber lauf doch nicht weg.“ Bloom wusste nicht warum sie es tat, aber sie wich ein paar Schritte zurück. „Daphne… ich k…kann es nicht glauben, d…dass du mir das antust! Ich werde gehen, nach Domino. Allein!“ Dem letzten Wort verleitete  Bloom Nachdruck. „Aber… du kannst doch nicht… Bloom…“ Flora versuchte irgendwie einen sinnvollen Satz zu formulieren, aber sie brach immer wieder ab. Letzten Endes  gab sie es auf. Die Winx redeten auf Bloom ein, aber keiner schaffte es sie zu überzeugen. Irgendwann unterbrach Bloom den Redeschwall der auf sie einwirkte: „Nein! Und jetzt lasst mich in Ruhe! Wir sehen uns.“ Es war mucksmäuschenstill. Keiner sprach. Keiner wollte sich einmischen. Keiner hielt Bloom mehr von ihrem Vorhaben ab. Bloom machte auf dem Absatz kehrt und ging ohne ein weiteres Wort.

Winx Club - Ein Leben voller MagieWhere stories live. Discover now