Regenwetter《Tsukiyama》

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P.O.V. Tsukishima
Schwer atmend zog ich mir das Shirt über den Kopf. Mein ganzer Körper bebte, während ich mir mit dem Handrücken den Schweiß von der Stirn wischte. Das war anstrengend. Trotzdem war es für mich heute noch nicht vorbei.

Mein Blick wanderte zu Yamaguchi, der sich gerade seine Hose wieder anzog. Ich lächelte leicht in mich hinein. Er hatte heute wirklich sein Bestes gegeben. Ich war mir sicher, dass er es bald schaffen würde.

Ich dachte gerade über das Training nach, was denn sonst? Ich war mir sicher, dass er seinen Sprungflatteraufschlag bald vollkommend und zielstrebig kontrollieren konnte. Seit den Nationalspielen trainierte er noch härter als zuvor.

Wir beide waren schon längst fertig, als die beiden anderen Erstklässler in den Klubraum kamen. Genervt von dem Duo mit der schrägen Combi, verließ ich den Raum schnell wieder.

Yams war natürlich wieder direkt hinter mir, aber das störte mich nicht im geringsten. Er war einer der wenigen, dessen Gesellschaft ich nicht als unangenehm empfinde.

"Hey, Yams. Ich hab noch was vor. Du musst alleine nach Hause laufen, okay?"

Ich hatte ihm diesen Spitznamen ebenfalls erst vor kurzem gegeben. Er fand es auch okay, dass ich ihn immer nur unter uns so nannte.

"Alles klar, Tsukki! Das ist überhaupt kein Problem. Ich schaffe das schon."

"Tch. Natürlich würdest du es schaffen. Du bist schließlich kein Kleinkind oder Hinata."

"Stimmt auch wieder. Gomen, Tsukki."

Ich verabschiedete mich schnell von ihm und bog dann beim Schuleingang einmal um die Ecke. Ich werde heute mal wieder beim Training meines Bruders vorbeischauen.

Ich freute mich sogar ein wenig darauf. Weniger wegen dem Training selbst, eher weil ich das Gesicht seines Tramkameraden sehen will. Der würde sich jetzt nicht mehr so groß aufspielen, nachdem ich von der Nationalmeisterschaft zurückkomme.

Fies grinsend zog ich mich nach der Begrüßung nochmal um und blockte einen Ball nach dem anderen ab. Es war ein gutes Gefühl  die Bälle aufzuhalten. Den Gegner unter Druck setzen und ihnen keine Chance lassen zu punkten. Das kann ein guter Block alleine alles bewirken.

Es war mittlerweile, grob geschätzt, bestimmt schon eine Stunde um. Ehrlich gesagt hatte ich keine Lust mehr, also packte ich meine Sachen zusammen und ging schon früher.

"Warte kurz, Kei", hörte ich Akiterus Stimme,"Es kann sein, dass ich heute erst später nach Hause komme. Ich esse nacher noch unterwegs. Iss also ruhig auf, was noch im Kühlschrank steht."

Ohne mich umzudrehen winkte ich noch kurz und verschwand dann aus der Halle. Draußen erwartete mich prasselnder Regen. Tch, blödes Wetter. Wenigstens sorgte ich für so einen Fall immer mit einem Klappregenschirm vor. Schnell spannte ich das grüne Gestell auf und kramte in meiner Tasche nach meinen Hörern.

Seufzend setzte ich mir meine Kopfhörer auf, während ich einen Fuß vor den anderen setzte. Leise Musik schallte umher. Sie beruhigte mich immer ein wenig, doch heute rückte sie eher in den Hintergrund.

Meine Gedanken kreisten um meinen Freund, Yams. Ich merkte es erst gar nicht, aber aus Gewohnheit schien ich den Weg, den ich normalerweise immer mit ihm nahm, gefolgt sein. Ein paar Meter weiter konnte man schon die Abbiegung sehen, an der wir uns morgens trafen und abends trennten.

Unschlüssig blieb ich an dieser Stelle stehen. Ich sollte jetzt eigentlich nach Hause, aber irgendetwas sagte mir ich solle mal bei Yams vorbeischauen. Ich wusste nicht warum, trotzdem trugen meine Beine mich in die Straße seines Hauses.

Haikyuu Oneshots & Kurzgeschichten (/._.)/Where stories live. Discover now