16 | Verständnis

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A./N.: Ich bin eine treulose Tomate ... ich weiß, aber ich habe schlicht und ergreifend vergessen, dass ich jetzt jeden Montag ein Kapitel hochladen wollte. Aus dem Grund habe ich den Upload-Tag jetzt auf Dienstag verschoben xD Ich wünsche euch viel Spaß beim Lesen.

2.592 Worte

Der Rest des Wochenendes verläuft unspektakulär. Ich verbringe Zeit mit Shira und erledige meine Schulaufgaben. Dad googelt nach gesunden Rezepten.

Am Montag bin ich zwar nervös, aber ich gehe, als wäre es schon selbstverständlich, mit Sammy zum Tisch seiner Freunde und setze mich neben Veronique, die ihrerseits neben Jonah sitzt und sich riesig freut mich zu sehen. Weil auf unserer Seite kein Platz mehr ist, stellt Sammy sein Tablett deshalb zwischen Etienne und Addison ab.

Ein kalter Schauer läuft mir den Rücken hinab, als ich ihrem unverhohlen feindseligen Blick begegne, den sie mir zuwirft, wenn keiner hinschaut. Auf der kleinen Party am Wochenende habe ich vergessen, dass es jemanden gibt, der mich nicht hier haben möchte. Jetzt wird mir das wieder bewusst.

Ich schlucke und stochere in meinem Spinat mit Würstchen und Reis herum. Mein Fluchtinstinkt erwacht, aber ich ringe ihn nieder. Sammy, Vero, Jonah und Etienne – alle freuen sich darüber, dass ich bei ihnen sitze. Ich werde mich nicht von einer einzelnen Person verscheuchen lassen.

Während der Pause versuche ich Addisons Blicke so gut es geht zu ignorieren. Dadurch dass sie Jonah und nicht mir gegenübersitzt, gelingt mir das auch ganz gut, obwohl sie sich kaum an den Gesprächen der anderen beteiligt und stattdessen Sammys gesamte Aufmerksamkeit für sich beansprucht. Ihn scheint das nicht zu stören. Er unterhält sich genauso angeregt mit ihr.

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Am nächsten Tag wache ich mit Bauchschmerzen auf.

Dienstag.

Sportunterricht.

Ginger.

Ohne große Motivation mache ich mich für die Schule fertig und habe nur wenig für Dads Naturjoghurt mit Erdbeeren, Vanille und Honig übrig, den er uns beiden zum Frühstück zubereitet hat. Dabei schmeckt er köstlich. Wie frisches Erdbeereis – nur ganz ohne Zucker.

Als er mich vor der Schule absetzt – das Auto hat er gestern von der Werkstatt abgeholt –, verabschiede ich mich wortkarg, denn meine Gedanken sind schon längst beim Sportunterricht. Dabei ist es bereits die zweite Woche nach Gingers Attacke in der Umkleide und beim letzten Mal ist alles gut gegangen. Trotzdem habe ich Angst, dass es sich wiederholt.

Sammy begrüßt mich vor dem Gebäude und zieht mich in eine Umarmung. Neben ihm steht Etienne und hebt die Hand zum Gruß. Ich erwidere die Geste halbherzig und suche stattdessen meine Umgebung nach Ginger ab, um abzuschätzen, wie sie heute gelaunt ist.

Sammy fällt meine geistige Abwesenheit sofort auf und er schickt Etienne schon mal vor. Sanft greift er nach meiner Hand und lenkt meine Aufmerksamkeit auf ihn. »Hey, was ist los? Ist es, weil Dienstag ist?«

Ich höre auf, den Pausenhof nach Ginger abzusuchen und erwidere Sammys Blick, ehe ich ihm nickend ins Gebäude folge. Währenddessen ertönt die Klingel und wir gehen direkt zu unseren Kursräumen.

Mein bester Freund presst die Lippen aufeinander und heftet seinen Blick auf den Boden. Ich spüre, wie es ihm in den Fingern brennt, etwas zu unternehmen, und wie hilflos er sich gleichzeitig fühlt. Er kann nichts gegen Ginger ausrichten.

Vor den Biologieräumen bleiben wir stehen. »Wir sehen uns im Kunstunterricht und danach begleite ich dich zu Sport, okay? Und nach Sport hole ich dich wieder ab.«

More than meWhere stories live. Discover now