Kapitel 12 | Jimin

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The universe has moved for us
Without missing a single thing
Our happiness was meant to be
Cuz you love me, and I love you
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Jimins Sicht:

"Was sollte das denn?" Mit einem fassungslosen Gesichtsausdruck, betrat ich die Küche wieder. Namjoon musterte mich und verschränkte die Arme, bevor er zu einer Antwort ansetzte. "Da liegt ein fremder Mann in deinem Bett, dessen Namen ich höchstens einmal irgendwo aufgeschnappt habe und du erwartest, dass wir das einfach hinnehmen? Und außerdem... wieso rufst du ihn eher an, als zu uns zu kommen?" "Ihr alle wart durchaus beschäftigt und außerdem hatte ich keinen klaren Kopf. Es tut mir leid, okay?", erwiderte ich und kopierte Joons Geste. "Hey, keinen Streit am Morgen. Ich glaube, dass Jimin verstanden hat, was das Problem war. Wir sind alle gestresst und... sollten uns nicht so leicht aus der Ruhe bringen lassen", mischte sich Jungkook ein. "Der Maknae hat recht", stimmte Yoongi zu und sah zum ersten Mal, seitdem ich die Küche betreten hatte, von seinem Essen auf. Ich seufzte leise. Irgendwie konnte ich Namjoons Standpunkt verstehen, doch das gab ihm nicht das Recht, meinen Freund so zu behandeln, als wäre er ein Schwerverbrecher in einem Verhör. Aber ich wollte nicht für einen unnötigen Streit verantwortlich sein, weshalb ich das Thema ruhen ließ und mich im Stillen selbst beruhigte, dass die anderen Taeyong in Zukunft einfach akzeptieren würden. Denn einen Freund, wie ihn, würde ich so schnell nicht aufgeben.

Der Vorfall mit Taeyong lag nun mittlerweile einige Wochen zurück. Seitdem war unser Kontakt nur noch enger geworden. Wir schrieben tagtäglich und telefonierten auch so oft, wie es ging. Doch wir Beide hatten viel zu tun. Taeyong hatte sich um zwei Bands zu kümmern und auch unsere Tour rückte immer näher. Der Tag war voller Proben oder Interviews.

An diesem Tag stand ein Interview in Amerika an. Da wir gleich mehrere Interview- Anfragen aus den USA angenommen hatten, hatten wir beschlossen ein paar Tage in Amerika zu verbringen, um nach und nach alle Termine abzuarbeiten, ohne Stress mit den Hin- und Rückflügen zu haben. Es war schön, mal aus unserer Heimat herauszukommen. Heraus aus dem Dorm, den Studios, den Proberäumen, dem Stress. Und zum ersten Mal seit langem, lebten wir wieder zu siebt. Als eine Gruppe. Miteinander und nicht aneinander vorbei.

Wir hatten das erste Interview in Amerika gut hinter uns gebracht und schmiedeten, in unserem Hotelzimmer, Pläne für den Abend. Bis jetzt hatte sich noch nicht die passende Gelegenheit geboten, um den anderen von unserer Einladung, die ich ein paar Tage zuvor erhalten hatte, zu berichten. "Also, wenn ihr wirklich noch keine Idee habt, womit wir den Abend verbringen könnten... Wir wurden eingeladen, dass SuperM- Konzert zu besuchen. Als VIP. Ich war mir nicht sicher, ob ihr Lust habt..." "Das klingt großartig!", rief Jungkook und schenkte mir ein breites Lächeln. "Ich habe Baekhyun schon länger nicht mehr gesehen. Von mir aus, können wir gerne hin", stimmte Tae zu. Mein Blick wanderte zu Namjoon, der langsam zu nicken begann. Ein Grinsen breitete sich auf meinem Gesicht aus. Das bedeutete nämlich, dass ich Taeyong endlich wiedersehen würde.

Das Konzert war atemberaubend. Die Jungs gaben alles. Und vorallem Taeyongs Solostage hatte mich voll und ganz gepackt. Ich war selten auf einem Konzert, einer anderen Band gewesen. Meist, da es die Zeit nicht erlaubte. Das machte das ganze Konzert noch außergewöhnlicher. Doch zugegeben war meine Freude noch immer riesig, als das Konzert endete, da das bedeutete, dass wir endlich hinter die Bühne gehen konnten. Alleine der Gedanke, dass ich Taeyong wieder gegenüberstand, ließ mich zufrieden lächeln. Kaum hatte SuperM die Bühne verlassen, packte mich Hoseok, dem offensichtlich nicht entgangen war, wie sehr ich mich auf das Wiedersehen mit Yongie freute, am Arm und zog mich mit hinter die Bühne. Wir waren nicht die einzigen Idols, die der Gruppe einen Besuch abstatteten. Es war ziemlich voll hinter der Bühne, doch es dauerte nicht lange, bis sich die Masse etwas aufgelöst hatte. Es brauchte nur wenige Minuten, bis ich meinen Freund, Taemin, erkannte, der mit einem zufriedenen Ausdruck auf uns zukam, um mich in eine Umarmung zu ziehen. Auch Kai ließ nicht lange auf sich warten. Kaum hatte er unsere Gruppe erreicht, zog er mich in eine feste Umarmung, aus der ich mich nach einem Moment schälte und theatralisch nach Luft schnappte, was uns Beide zum lachen brachte. Dann wanderte meine Aufmerksamkeit zu Taeyong. Mit einem breiten Lächeln trat ich an Kai vorbei und auf ihn zu. Bevor ich etwas tun konnte, zog er mich in eine Umarmung.
Wir unterhielten uns, wie meine Gruppe hier gelandet war und ich lobte das Konzert in höchsten Tönen. Yongie schien wirklich glücklich darüber, dass ich da war, was mir ein wundervolles Gefühl gab. Zu wissen, dass ich ihm wichtig war und das nochmals so offensichtlich gezeigt zu bekommen, erfüllte mich mit tiefer Freude. Wir unterhielten uns noch einen Moment, bevor er den Blick nach hinten wand. Ich folgte seinem Blick und erkannte Taehyung, der uns zwei, mit einem kalten Blick, ansah. Überrascht über sein Verhalten, wollte ich mich bereits an ihn wenden, als Baekhyun den Schwarzhaarigen in ein Gespräch einbezog, dass er mit Namjoon führte. Tae wand sich von uns ab. Yongie warf mir einen fragenden Blick zu. "Hab ich irgendwas falsch gemacht?" Ich zuckte mit den Schultern. "Ich weiß nicht, was mit ihm los ist", gab ich zu und seufzte leise. Ich hatte wirklich gehofft, dass keiner mehr ein Problem mit Taeyong hatte.

Schließlich war es Kai, der den Vorschlag machte, dass wir alle zusammen Essen gehen sollten. Da keiner etwas dagegen auszusetzen hatte, saßen wir, bereits eine halbe Stunde später, in einem recht leeren Restaurant. Wir hatten uns den größten Tisch im ganzen Raum gesichert. Während Yoongi, zu meiner Überraschung, ein Gespräch mit Taemin führte und Jungkook, Mark und Ten sich ebenfalls gut zu verstehen schienen, hatten Yongie und ich uns zurückgelehnt und lauschten den verschiedenen Gesprächen. "Ich weiß nicht, wann wir das letzte Mal mit Freunden Essen gegangen sind", murmelte ich leise und warf meinem Sitznachbarn einen kurzen Blick zu. Mit einem Lächeln, sah er zu mir. "Ich weiß auch nicht, wann ich das letzte Mal so einen entspannten Abend gehabt habe." Mit einem leisen Lachen sah ich zu dem Teller vor mir, bevor ich leise sagte:" Das ist das erste Mal, dass wir einen Abend gemeinsam verbringen, ohne, dass einer von uns unter Alkoholeinfluss steht." Nun musste auch Yongie lachen und hielt sich dabei eine Hand vor den Mund. "Hat es eigentlich bei dir irgendwelche Schwierigkeiten gegeben, da du die Nacht bei mir geblieben bist?", fragte ich, wieder etwas gefasster. "Nicht wirklich, nein. Hattest du noch irgendwelche Probleme mit den Jungs, wegen mir?" Ich biss mir kurz auf die Lippe. "Nicht wirklich." Das war nicht gelogen. Yongie schien mir nicht ganz zu glauben, doch nickte. "Sag mal, hättest du Lust, dir etwas die Beine zu vertreten? Wir könnten einen Moment raus und spazieren", meinte ich nach einer Weile, während die anderen noch immer in ihre Gespräche vertieft waren. Taeyong schien nur auf die Frage gewartet zu haben, denn innerhalb weniger  Sekunden, stand er auf den Beinen und meinte, so, dass jeder ihn hören konnte:" Jimin und ich sind einen Moment frische Luft schnappen. Wir sind gleich wieder da." Auch ich erhob mich und nickte nur, etwas überrascht. Sofort folgte ich ihm aus dem Restaurant. Die Luft war kühl geworden, der Himmel deutlich dunkler. Und doch war es wunderschön. Wir gingen die Straße entlang, als mir wieder eine Frage in den Sinn kam, die ich mir seit längerem stellte.

"Was habt ihr an dem Morgen, an dem du bei mir warst, besprochen, als ich duschen war?"

You go Me || JimTae Where stories live. Discover now