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Taehyung:
Ich saß auf der Couch und starrte Gedanken verloren auf den flakernden Bildschirm vor mir. Jungkook war heute ziemlich genervt die Treppe herunter gekommen und seitdem hatte sich seine Stimmung auch nicht geändert. Seine Eltern sind arbeiten gegangen, haben uns aber aufgetragen, keinen Unsinn zu machen. Zuerst hatte Jungkook sich was zu essen gemacht und sich dann beleidigt neben mich auf die Couch gepflanzt und den Fehrnsehr angemacht. Eigendlich könnte ich sagen, dass das, was da lief doch recht spannend ist, aber irgendwie konnte ich mich da nicht drauf konzentrieren. Der Grund war Jungkook. Schon seit heute morgen, als ich aufgewacht bin, kam mir der Gedanke, wie Jungkook mich aus dem Krankenhaus geholt hatte. Ich war ihm so dankbar dafür aber ich traute mich nicht, ihn anzusprechen. Vielleicht wird er nur noch wütender oder schlägt mich sogar. Also saß ich neben ihm und dachte nach. Genervt seufzte Jungkook auf und griff nach der Fernbedienung um umzuschalten. Mir soll es egal sein, solange es nichts brutales ist. Doch genau dann, als ich diesen Gedanken zu Ende gebracht hatte, werde ich von einem Schrei aus dem Fernsehr begrüßt. Erschrocken zucke ich zusammen und reiße meine Augen auf. Eine Frau wird grade von einem in schwarz gekleideten Mann entführt und so wie es aussieht, will er sie vergewaltigen. Doch sie schreit total panisch herum und versucht zu fliehe. Plötzlich habe ich das Gefühl, eine Deja vu zu erleben. Genauso wie es der Frau gerade ergeht, erging es mir Jahre lang und jetzt sah ich jemanden dabei zu. Augenblicklich schoßen mir Tränen in die Augen und ich lege meine Ohren an. Doch egal wie sehr ich versuchte, die Handlung zu ignorieren, so war es doch zu laut. Panisch drückte ich meine Hände auf meine Ohren und kniff meine Augen zusammen. Ein wimmern entkam meinen trockenen Lippen. Grade will ich aufstehen, da ich das nicht mehr aushalte, da sehe ich im Augenwinkel wie jungkook zu der Fernbedinung greift und leiser macht. Doch egal wie leise er es machen wird, die Schrei werden in meinem Kopf bleiben. "Hey, was ist los?", fragt er mich. "N-nichts... Alles g-ut..", versuche ich ihm ordentlich zu antworten. Wieder seufzt jungkook genervt aus. "Ja klar, und ich bin der Weihnachtsmann!", sagt er sarkastisch. Vorsichtig nehme ich meine Hände von den Ohren und öffne meine Augen ein bisschen, um Jungkook ansehen zu können. Aber im Augenwinkel sehe ich immer noch die Handlung, weswegen ich mich schnell auf meine Hände fokussiere." Der fehrnsehr... Ich hab genau das gleiche... erlebt...", antworte ich ihm leise. Dabei achte ich stark darauf, ihn nicht anzusehen. Erst bleibt es still neben mir. Kurz habe ich schon Angst, daß er mich anschreit oder mich bestraft, weil ich ihm von meiner Angst erzählt habe, doch jungkook schaltet nur den Fernsehr aus und dreht sich dann zu mir. "Achso... Sorry, hab nicht dran gedacht... Ehm... Sag mir bitte sofort was los ist wenn wieder sowas ist, ja?" fragt er mich vorsichtig. Ich nicke nur. "Können wir vielleicht raus gehen?", traue ich mich ihn dann mach mehreren Minuten unangenehmer Stille zu fragen. "Warum?", fragt Jungkook direkt zurück. "Weil ich noch nie wirklich draußen war...", erkläre ich ihn leise. Wieder Stille, dann steht er tatsächlich auf. Schnell tue ich es ihm gleich und folge ihm ihn den Flur, wo ich meine Schuhe anziehe. Als ich jedoch zu meiner Jacke greifen will, nahm Jungkook sie mir wieder ab und hang sie wortlos wieder auf, ehe er die Haustür öffnete und nach draußen ging. Irritiert sah ich ihn kurz an, bevor ich ihm folgte und die Tür hinter mir zuzog. "Warum sollte ich keine Jacke mitnehmen?", fragte ich ihn nach ein paar Minuten des stillen gehens. "Weil wir mega gutes und warmes Wetter haben und du dich nur zu Tode schwitzen würdest.",erklärte er mir. "Und wo gehen wir hin?",fragte ich weiter. "Zum Strand.", bekam ich die kurze Antwort. Still nickte ich und sah mich um. Überall waren Autos und Hochhäuser und alles blitzte und blinkte. Fasziniert sah ich mir die ganzen Leucht-Werbeschilder an und versuchte zu lesen, was drauf stand. Da ich aber nie wirklich im Lesen unterrichtet wurde, konnte ich es dementsprechend auch nicht so gut. Nach einer halben Stunde waren wir dann endlich da. Freudich sprang ich durch den Sand und lief auf das Wasser zu. Doch bevor es meine Füße berühren konnte, blieb ich stehen. Ich war noch nie am Meer. Ich sollte es  auskosten und genießen. Wer weiß, wann ich je wieder die Gelegenheit hierzu bekommen würde? Jungkook hatte sich ein paar Meter weiter weg in den Sand gesetzt und sah mir zu, wie ich dem Meer zusah. Als sich unsere Blicke aber kreuzten, senkte er seinen schnell und fischte sein Handy und Kopfhörer aus seiner Hosentasche. Dann steckte er sich eines davon ins Ohr und tippte etwas auf dem Handy herum. Ich beachtete sein Tun aber kaum noch, sondern konzentrierte mich mehr auf das geschehen vor mir. Dann setzte ich mich allerdings doch zu ihm und begann, Sand in meine Hände zu schöpfen und es durch meine Finger wieder durch rieseln zu lassen. Auch dabei beobachtete jungkook mich kurz. So saßen wir bestimmt ein paar Stunden, jeder der seinen Gedanken nachgehend. Es war angenehm, hier zu sitzen und zu schweigen. Als es langsam dunkel wurde, erhob jungkook als erster seit Stunden das Wort. "Ich bin mal kurz weg. Bleib du hier.", mehr sagte er nicht. Dann stand er auf und kehrte mir den Rücken zu, um den Strand zu verlassen. Leicht verwirrt sah ich ihm hinterher, doch zuckte dann die Schultern und sah dem Sonnenuntergang weiter zu. Er würde schon wieder kommen. Immerhin weiß er ja, dass ich mich nicht auskenne und nach seiner Rettungs Aktion von gestern her, würde er mich hier auch nicht alleine lassen... Oder? Doch ich verwarf den Gedanken schnell wieder. So saß ich erneut ein paar Stunden. Jedoch wurde ich dabei immer unruhiger. Es war bereits dunkel und kalt und von Jungkook war immer noch nichts zu sehen. Was, wenn ihm was passiert ist, oder er entführt wurde, oder... Er ich alleine ließ?! Schnell sprang ich auf und drehte mich Richtung Straße. Doch niemand war zu sehen. Also rannte ich los, Richtung Straße. Als ich dort ankam, wusste ich allerdings nicht mehr, aus welcher Richtung wir gekommen sind und so begann ich, in irgendeine beliebige Richtung zu laufen, in der Hoffnung, daß es die richtige wäre. Doch nach einer erneuten guten halben Stunde, kam ich immer noch nicht in den Ort wo ich wohnte. Allmählich begann die Panik in mir hoch zu kriechen. Ich hatte jungkook doch gesagt, daß ich noch nie wirklich draußen war. Wie konnte er mir das also antun. Mich einfach an einem fremden Strand in einer mir recht fremden Stadt zurück lassen und einfach gegen? Sollte das hier ein test oder so etwas sein? Da schlich sich ein erneuter Gedanke in meinen Kopf. Ich weiß garnicht mehr den  Straßennamen oder meine Hausnummer... Wie sollte ich dann jemanden um Hilfe fragen... Ich hatte mich also hoffnungslos verirrt.

Deep OceanOnde as histórias ganham vida. Descobre agora