TWENTY-THREE

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Vielleicht übertrieb ich einfach oder es war wirklich behindert fünf Stunden am Tag zu trainieren.

Haben meine Crewmitglieder nichts anderes zu tun?

Klar, der Wettbewerb rückte immer näher und wir musste unbedingt den Beats zeigen, wer die besseren sind.
Aber trotzdem konnte man zwei bis drei Tage in der Woche eine Pause machen.
Mich hätte es am wenigsten gestört.

Ich machte viel Sport, ja.
Trotzdem war ich auch eine der faulsten Personen in ganz San Francisco.

Es war zwar toll, jedem zu zeigen was du kannst und was deine Leidenschaft ist.
Doch eins war klar: wenn der nächste Wettbewerb anstehen würde, würde ich es mir ganz gründlich überlegen, ob ich mitmachen wollte oder eher nicht.

Denn der Scheiß war sehr, wirklich sehr anstrengend.

Vorallem, weil ich trotz des ganzen Trainings auch alleine trainierte.
Um auch ungestört und ohne jemand, der mir etwas sagte meine Schritte zu verbessern.

Zumindest dachte ich, ich wäre alleine.
Denn wie immer beim tanzen -es war so eine Angewohnheit- schloss ich meine Augen.

Ich öffnete sie erst als eigentlich die Hebefigur drankommen sollte.
Ohne Elio konnte ich diese ja schlecht üben.

Durch den Spiegel erkannte ich, den mir allzu bekannten Italiener mit diesen fluffigen, schwarzen Haaren.

"Wieso stoppst du?", fragte er.
Kein "Hallo".
Kein "wie gehts?"
Nichts.

"Weil hier eine Hebefigur drankommt.", sagte ich ohne groß nachzudenken und ging auf die Anlage zu um die Musik zu stoppen.

"Was machst du hier?"

"Mir war langweilig. Kann ich dir bei etwas helfen?"

"Die Hebefigur. Schau mal", ich hob meinen Shirt ein bisschen an und zeigte auf einen blauen Fleck, der, als ich von Elio fallen gelassen wurde, entstanden ist.

"Mein Tanzpartner ist etwas unbegabt weißt du.", erklärte ich ihm.

"Dein Partner ist Elio oder?", stellte er fest.
Etwas in seinen Augen glitzerte auf, jedoch erkannte ich nicht was es war.
Zu schnell war dieses Glitzern wieder weg.

"Jap, sein zweitname ist tollpatschig"

"Gut, dann wollen wir mal gescheit üben."
Er zog seine Jacke aus und kam weiter in den Raum, so dass er jetzt da stand, wo ich kurz zuvor getanzt hatte.

Ich stellte mich neben ihm und erklärte ihm, dass ich ihm an der Stelle einen Zeichen gab, an der die Hebefigur drankam.

Einmal vertanzte ich mich, weshalb ich von neu anfangen musste.
Natürlich hatte mich Luca ausgelacht.
Was denn sonst?

Das lenkte mich ab und deshalb fing ich auch an zu lachen.
Wir konnten keine zwei Sekunden ernst bleiben, denn sobald wir es taten, kam ein dummer Spruch von ihm und wir brachen wieder in lautes Gelächter aus.

Am Ende hatten wir es tatsächlich geschafft die Hebefigur ein bis zwei mal zu Proben.
Und nein, Luca ließ mich nicht fallen.

Ausser einmal.
Ich nahm Anlauf und sprang hoch.
Jedoch war es zu viel Anlauf, weshalb ich drohte runterzufallen.
Aber Luca schmiss sich zuerst auf den Boden, also landete ich mit voller Wucht auf ihn.

Er stöhnte kurz schmerzvoll auf.
Für mich war das wahrscheinlich sehr viel weniger schmerzhaft.
Vielleicht war das auch der Grund, wieso ich den größten Lachflash meines Lebens bekam.

In Filmen hätten sich die Protagonisten in die Augen geschaut und sich geküsst.
Aber wir waren nicht in einem Film.
Leider...

Ich rollte mich von ihm runter und legte mich selber, mit allen vieren von mir gestreckt, auf dem Boden.

Ich versuchte mich zu beruhigen, wo ich aber spätestens wieder scheiterte, als Luca sich aufrappeln wollte, aber wieder hinfiel.
Wie ein kleines Kind auf seinen Hintern.

Mein Bauch schmerzte schon vor lachen und ich versuchte auch aufzustehen.
Klappte zwar auch, aber mein Lachen wurde immernoch nicht besser.

Der schwarzhaarige schaute mich verstört an, da es ja eigentlich nicht wirklich etwas zum lachen gab.

Aber mein Humor war kaputt und ich lachte über jeden Scheiß.

"Okay, kannst du jetzt mal aufhören.", sagte er schließlich belustigt.

Ob ich das konnte?
Ja!
Ob ich es wollte?
Nein!

Aber es wurde anstrengend, deshalb grinste ich einfach nurnoch, was auf dauer auch nicht so angenehm war.

Ich war einfach ein kaputtes Kind!

"Ich hab heute genug trainiert. Gehen wir was essen?", wechselte ich einfach das Thema.

Super Übergang, Giulia. Wirklich bewundernswert!

"Ich sag doch, dass ich nicht der einzige komische bin!", murmelte er eher zu sich selbst.

"Ich bin nicht komisch, sondern besonders! Merk dir das, Schätzchen!"

"Du kannst mich ruhig öffters so nennen. Stört mich nicht im geringsten."
Er grinste mich schelmisch an und half mir beim zusammenpacken.

"Aus Prinzip, nenne ich dich jetzt nicht so", provozierte ich ihn, schnappte meine Tasche und steuerte auf den Ausgang zu.

"Dann nenn mich babe!", rief er mir hinterher, worauf ich ihm meinen besten Finger zeigte.

"Beeil dich, oder ich schließe dich hier ein. 1... 2...-"
Lässig spazierte er aus der Tür hinaus, zwinkerte mir zu und lief zu seinem Auto.

Hoffentlich würde er das Essen zahlen!

***

Ihr müsst euch nurnoch ein bisschen gedulden guys, dann kommt Dramaaa

Ich bin gerade im Urlaub und verrecke vor Hitze hier halber.

37° und es ist erst 11 Uhr...

Hoffe das Kapitel hat euch gefallen💕

Love ya <3

Forbidden dance|✔Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt