Die Namen, hatten sie auch nicht grundlos gewählt. Es war zwar kitschig, doch Miriyan bedeutete Stern und es war vorherzusehen, dass Chan diesen Namen vorgeschlagen hatte. Nicht nur, weil er den Himmel liebte, sondern auch, weil sein eigener Himmel sich erweitert hatte. Die Sterne, die er in Felix Augen sah, erkannte er auch in seinen eigenen Kindern wieder und so gab es keinen Weg drumherum, dass das Mädchen diesen Namen trug. Bei ihrem Sohn war es jedoch schwieriger mit der Namensfindung. Immerhin hatten ihnen zwar viele Namen gefallen, doch keine Bedeutung hatte ihn wirklich zugesprochen. Bis sie den Namen Ethan gefunden hatten, der so viel hieß, wie der Standfeste und Starke. Irgendwie traf das auf die Beziehung von Chan und Felix zu. Sie waren beide durch vieles durchgegangen und doch hatten sie einander nie verloren. Ihr Beziehung zueinander wurde mit jeden Tag stärker und sie hofften auch, dass ihr Sohn eines Tages stark sein würde und durch die Probleme des Lebens gehen konnte.

"Uh, da wacht jemand auf~", summte der Blonde, der seinen Sohne gespannt ansah, wie er widerwillig seine Augen öffnete und geradewegs in seine Gesicht schaute, dabei seine Stirn runzelte.
"Ethanie~ Ich hab einen Marienkäfer auf der Hand gehabt und dann ist er einfach so weggeflogen.", erzählte das Mädchen ganz stolz, wurde doch zum Ende hin trauriger. Stumm musterte ihr Bruder sie, der nicht wirklich wusste, was passiert war. Allgemein war er noch nicht so weit entwickelt, wie Miriyan. Oftmals waren Mädchen weiter in ihrer Entwicklung, als es Jungs waren. Doch das war in Ordnung. Das wussten Chan und Felix und sie wollten Ethan so viel Zeit geben, wie er brauchte. Auch wenn er noch keine vollständigen Sätze sagen konnte, wie es die Blonde konnte, verstanden sie ihn oft und das, obwohl sie zweieinhalb Jahre waren.

"Wollen wir Blumen pflücken?", schlug Chan vor und sah seine Kinder abwartend an. Nur zu genau wusste er, wie müde Felix in letzter Zeit war. Oftmals war er nämlich derjenige, der mitbekam, wenn eines der beiden Kinder mitten in der Nacht aufgewacht war. Und da Ethan nun seine letzten Backenzähne bekam und er dementsprechend Schmerzen hatte, kümmerte sich der Blonde um ihn und versuchte alles, damit er wieder einschlafen konnte. Niemals könnte er eines seiner Kinder weinend in ihren Betten liegen lassen. Selbst wenn er sauer auf sie war. Das war etwas, was er sich selbst nie verzeihen konnte. Und da nahm er liebend gern den Schlafmangel in Kauf.

"Oh ja!" Beide schienen von der Idee begeistert zu sein und hatten nun ihre volle Konzentration auf dem Älteren, sodass Felix die Luft ausstieß, nur um dann einmal zu gähnen.
"Dann kann sich Papa schlafen legen.", meinte Chan und sah seinen Ehemann auffordernd an, der wiederum nur mit seinem Kopf schüttelte und liebend gern zusah, wie wundervoll Chan seiner Vaterrolle nachkam. Auch wenn er übermüdet war, konnte er nicht genug von diesem Anblick bekommen, wie liebevoll und fürsorglich sich Chan um ihre Kinder kümmerte. Es war ein Geschenk, welches er nicht verdient hatte. Alle drei waren ein Geschenk und er würde es gegen nichts in der Welt eintauschen wollen.

"Papa kann doch mit uns Blumen pflücken!"
"Jaaa~"

Leise kicherte Chan über seine Kinder und wollte ihnen am liebsten sagen, dass er das konnte. Viel zu sehr sorgte er sich aber um Felix und wollte, dass dieser sich wenigstens für eine Stunde ausruhte.

"Papa ist ganz doll müde, also gehen wir ein bisschen auf den Spielplatz auf der großen Wiese und bringen ihm einen gaaaanz großen Blumenstrauß mit, wenn er wieder aufgewacht ist. Ist das okay?" Die Beiden nickten. Der Einzige, der nicht sonderlich begeistert von dem Vorschlag war, war Felix. Doch dieser konnte Chan auch nicht mehr umstimmen. Sobald die Kleinen ihm zugestimmt hatten, gab es kein zurück mehr. Also bekam er jetzt zwangsweise Ruhe zugewiesen. So standen alle auf und Chan ging auf den Blonden zu.

"Ruh' dich aus.", befahl ihm Chan und legte sofort seine Lippen auf die von Felix, küsste ihn, während sich seine Hände sich an seine Hüfte legten.
"Ich könnte trotzdem-"
"Nein, du legst dich hin und schläfst ein bisschen. Du hast nur zwei Stunden geschlafen, weil Ethan so geweint hat. Du brauchst Schlaf, also leg dich hin. Ich kümmere mich um die Zwei." Seufzend nickte Felix. So gern er auch wollte, er musste sich wohl oder übel hinlegen. Die nächsten Nächte würden wohl genauso nervenaufreibend für ihn werden und so sehr er es hasste, wenn eines seiner Kinder im Schlaf weinte, freute es ihn umso mehr, wenn er am Ende des Tages wenigstens ein kleines Lächeln bekam, was ihm deutete, dass er alles richtig machte als Vater.

"Ich liebe dich."
"Ich liebe dich auch und jetzt geh schlafen.", fing Chan an zu lachen, schlug ihn gegen seine Schulter. Nickend hockte er sich hin und wartete darauf, dass Ethan und Miriyan auf ihm zu kommen, um ihnen einen Kuss zu geben. Als er jedoch ignoriert wurde, obwohl sie ihn beide mit einem schüchternen Grinsen ansahen, richtete er sich wieder auf.
"Da muss ich euch wohl fangen.", trällerte er und lief langsam auf seine Tochter zu, doch hatte zuerst Ethan gepackt und drückte ihm einen Kuss auf die Wange. Und auch der kleine Junge gab seinem Papa einen Kuss, ehe er wieder heruntergelassen wurde. Als das Mädchen die Sache beobachtete hatte, kam sie wie von selbst an und gab Felix einen dicken Knutscher, als dieser sich vor ihr hingehockt hatte.

"Viel Spaß~"
"Danke~"

Chan hatte beide Kinder an die Hand genommen, während die Blonde alle mit sich zog.
"Komm Daddy, wir gehen jetzt Blumen pflücken!" Und irgendwie platzte Chan fast vor Stolz. Niemals hätte er sich noch vor sechs Jahren erträumen können, dass er so ein Leben führen konnte, als jemand, der eigentlich ein Leben führen musste, was aus einem guten Ruf und jeder Menge Geld bestand. Niemals hätte er gedacht, dass er sich überhaupt gegen seine Familie jemals stellen konnte und dass ihm Felix all das, was er damals zu seinem Leidtragen fabriziert hatte, einfach so hingenommen hatte, wodurch sie heute das Glück hatte zwei gesunde Kinder groß zu ziehen.

Denn Geld und Macht war nicht alles, was einen glücklich machte. Oftmals war es das, was man nicht hatte. Und das, was Chan nicht besaß, war das Gefühl von jemanden gebraucht zu werden, geliebt zu werden, so wie er war und jemand, mit dem er sich freifühlte. Und all das gab ihm Felix. Er war der Mensch, mit dem er alt werden wollte und den er gegen Nichts in der Welt eintauschen wollen würde. Er war sein kleiner Sternenhimmel, der sich über die Zeit erweitert hatte und wer wusste, ob dieser sich nicht in Zukunft noch viel größer werden würde?

E N D E

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Und so neigt sich Sky ihrem Ende (schon wieder).

Ich liebe diese Story nach wie vor und sie ist mir wirklich gut gelungen, auch beim zweiten Mal lesen und überarbeiten. Vielleicht mögen einige nicht, dass ich Dinge "überdramatisiere", aber ich versuche es immer sehr realistisch darzustellen, von beiden Seiten.

Felix, als denjenigen, der immer nur hingehalten wurde und einstecken musste.
Chan, als der, der sich gegen seine Familie gestellt hat, Felix beschützen möchte und normales Leben führen wollte, aber es erst durch Felix realisiert hat.

Ich wollte nicht, dass man einen schlechten Blick auf Chan hat, weil er Felix allein gelassen hat. Am Ende muss man beide Sichten verstehen, was ich hoffentlich gut herüberbringen konnte, hehe. Falls es irgendwie noch Fragen geben sollte, beantworte ich sie natürlich. Ich hatte noch viel mehr geplant, was ich erwähnen wollte. Aber ich denke, das hätte die Story unnötig in die Länge gezogen.

Vielleicht ein bisschen Klischeehaft, aber man kennts womöglich nicht anders von mir, hehe

Es hat mir wirklich sehr viel Spaß gemacht diese Story zu schreiben und ich hoffe, ihr hattet mindestens genauso Spaß beim Lesen!

Es gibt nicht allzu viele Chanlix Stories, wodurch ich einfach hoffe, dass diese Geschichte eine kleine Bereicherung ist für das Ship und es wird nicht meine letzte sein. :3

Danke fürs Lesen!

- Jean

𝗦𝗸𝘆 ✧ CHANLIX Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt