Kapitel 4 | Jimin

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"Nicht ganz.", erwiderte ich, mit einem kurzen Lachen, "Ich bin Jimin und du musst... Taeyong sein."
Taemin hatte schon oft von ihm gesprochen und mir auch schon einige Gruppenbilder gezeigt, wodurch sich für mich diese Schlussfolgerung ergab.
Mein Gegenüber schien ein wenig verwirrt, doch kurz darauf nickte er, wobei er beinahe das Gleichgewicht verlor.
Reflexartig hielt ich seinen Arm fest.
"Du solltest dich lieber setzen."
Und mit diesen Worten zog ich ihn zu ein paar Stühlen, die man an die Wand gestellt hatte.
Vorsichtig half ich ihm sich auf einen der Stühle sinken zu lassen und musterte ihn.
"Ist alles okay mit dir?"
"Das mit deinem Oberteil, tut mir wirklich leid", meinte er, ohne auf meine Frage einzugehen.
Ich warf einen kurzen Blick auf mein helles Hemd, was ziemlich durchnässt war und teilweise an meiner Haut klebte.
Ob ich es wieder sauber bekommen würde, bezweifelte ich, aber das war in Ordnung.
Taeyong schien nicht so, als hätte er es absichtlich getan.
Zumindest ging ich nicht davon aus, dass er überhaupt in der Verfassung dazu war.
"Kein Problem. Mach dir keine Sorgen", beschwichtigte ich ihn.
Taeyong hob den Blick erneut und musterte mich, bevor er wieder zu lachen begann.
Er hatte ein ziemlich ansteckendes Lachen, wodurch auch ich etwas schmunzeln musste.
Nach kurzer Zeit wurde er leiser, bevor er zu flüstern begann.
"Jimin", murmelte er, offensichtlich zu sich selbst.
"Alles in Ordnung?"
Nun wurde ich doch etwas besorgt.
"Wie konnte ich dich nur verwechseln", meinte er, noch immer leise und kicherte wieder.
Bevor er fortfahren konnte, gesellte sich Kai ,mit einem fragenden Blick, zu uns.
"Kennt ihr euch?"
"Jetzt schon", erwiderte ich, woraufhin Tae nur heftig mit dem Kopf nickte, sodass ich ihn wieder am Arm halten musste, damit er nicht von dem Stuhl fiel.
"Ist er betrunken?", fragte Kai überrascht.
Wie es aussah, war das wohl eine Seltenheit.
"Sieht sehr danach aus", antwortete ich und warf Taeyong einen kurzen Blick zu, der versuchte den Kopf oben zu halten.
"Ich habe aber kaum etwas getrunken", warf er ein, was man nur mit Mühe verstehen konnte.
Ich sah erst Kai und dann wieder meinen Nebenmann an.
"Ich habe nur die Jel...Jellll...diese Würmer gegessen", fügte er hinzu und sah zu mir, wobei er eine Braue hob.
Dann begann er wieder zu grinsen und lachte leise.
"Du hast die Jelly-Würmer gegessen? Viele?"
Tae nickte, diesmal etwas vorsichtiger und lachte erneut.
"Kein Wunder, dass du so drauf bist. Die Dinger sind voller Alkohol", erklärte Kai, an mich gewandt.
Nun war ich es, der schmunzeln musste.
"Vielleicht sollte ich Taemin mal Bescheid sagen. Ich glaube, er sollte sich etwas hinlegen", sagte Kai schließlich, drückte mir meinen Drink, den er besorgt hatte, in die Hand und verschwand wieder in der Menge.
"Darf ich einen Schluck?", hörte ich Taeyong leise neben mir.
Ich warf ihm einen kurzen Blick zu.
"Das klingt nach keiner guten Idee, mein Lieber", murmelte ich und nahm selbst einen Schluck.
Beinahe bettelnd streckte er die Hand nach dem Becher aus.
Er war definitiv nicht mehr in der Lage, über sämtliche Folgen nachzudenken.
"Nein! Du solltest lieber Wasser trinken", meinte ich, leerte meinen Becher mit einem weiteren Schluck und sah ihn dann wieder an.
Anstatt einen beleidigten Ausdruck, wie ich es erwartet hatte, zu sehen, grinste er mich an.
Fragend hob ich eine Braue.
"Lass uns tanzen", schlug er plötzlich vor und stand langsam auf.
Ich machte es ihm gleich, um ihn im Notfall halten zu können.
"Du solltest nicht tanzen. Zumindest nicht jetzt."
Doch er hörte mir kaum zu.
Er begann seinen Kopf im Takt nach links und rechts zu werfen und auch seine Füße begannen sich im Takt zu bewegen.
Dann hielt er inne.
"Mach mit. Bitte!"
Ich seufzte leise.
Das könnte wirklich eine dumme Idee sein.
Doch Taeyong war wieder schneller und schob sich Richtung Tanzfläche.
Da sollte ich ihn definitiv nicht alleine lassen.
Mit eiligen Schritten folgte ich ihm und griff ihm beim Arm.
"Warte, du solltest nicht auf die Tanzfläche. Wir können doch lieber dahinten tanzen", meinte ich und deutete in die Richtung, aus der wir gekommen waren.
Tae schien mit der Idee einverstanden und trat wieder zu mir.
Er nahm meine Hand und taumelte los.
Überrascht über die Geste folgte ich ihm, darauf bedacht, ihn nirgendwo gegen stolpern zu lassen.
Kaum hatten wir eine kleine, freie Fläche erreicht, drehte er sich zu mir und begann, ziemlich schwankend, zu tanzen.
Zumindest ging ich davon aus, dass es Tanzen sein sollte.
"Du bist doch auch ein Tänzer. Mach schon mit", forderte er mich auf und begann erneut zu kichern.
Seufzend tat ich ihm den Gefallen, doch hielt meine Hand immer in seine Richtung, sodass ich ihn stets halten konnte, wenn er zu fallen drohte.
Einige Minuten hielt er es in dem Zustand aus, bis er erschöpft zu den Stühlen zurücktrat.
Ich folgte ihm und ließ mich neben ihn auf die Stühle sinken.
"Ich bin müde", stellte er dann fest und bevor ich etwas sagen konnte, lehnte er sich an meine Schulter und schloss die Augen.
Wollte er wirklich hier und jetzt schlafen?
Er lehnte sein volles Körpergewicht gegen mich und legte seine Hände auf mein Bein, um bequem sitzen zu können.
Mit einem leisen Lachen, richtete ich meinen Blick, so gut es ging, auf ihn und lehnte mich dann selbst etwas zurück.
Was blieb mir auch anderes übrig.
Doch lange blieben wir nicht allein, denn schon kurz darauf erkannte ich Taemin, der sich geradewegs auf uns zu bewegte.
Auch er wirkte amüsiert.
"Nächstes Mal informiere ich ihn darüber, dass er nicht einfach die Jelly-Würmer essen sollte", meinte Taemin, als er seinen Freund und Bandkollegen von mir schob und vorsichtig auf die Füße zog.
Dieser gab ein müdes Grummeln von sich und öffnete kurz die Augen.
"Komm, wir bringen dich hoch", murmelte Taemin und warf mir dann einen kurzen Blick zu.
"Danke dir."
Ich nickte mit einem Lächeln und erhob mich.
"Ich sollte langsam los. Wird doch etwas unangenehm in dem Hemd", erklärte ich und deutete auf den Fleck.
Taemin nickte und fügte eilig hinzu:" Danke dir, dass du gekommen bist. Wir müssen uns dringend bald wiedersehen und das mit dem Hemd tut mir wirklich leid."
"Nein, nein. Das ist wirklich kein Problem. Ja, wir müssen uns dringend bald wiedersehen. Danke dir, für die Einladung."
Er nickte ein letztes Mal und machte sich dann dran, den ziemlich betrunkenen Taeyong nach oben zu verfrachten.

You go Me || JimTae Where stories live. Discover now