"Hast du den Verstand verloren?" brüllt er durch den lauten Regen.

Ja wegen dir.

"Ja und frag dich doch mal, warum" murmele ich.

Er runzelt konzentriert die Stirn und zerrt mich dann einfach mit sich, zu seinem Auto.

"Ich will nicht in dein Auto einsteigen, lass los" wehre ich mich und versuche mein Arm zu entreißen.

Emir lässt nicht locker und öffnet die Beifahrertür, um mich unsanft rein zu schubsen und die Tür laut zu zu knallen. Ich hasse es, wenn er das macht!. Seine bestimmende und dominante Art macht ihn zwar manchmal unglaublich sexy, aber an Tagen wie diese, wo ich absolut kein Bock auf ihn habe, könnte ich ihm den Kopf abreißen.
Er steigt ebenso ein und verriegelt ohne zu zögern die Türen. Erst jetzt spüre ich, wie ich friere. Meine Haut ist eiskalt und leicht klappern auch meine Zähne, was Emir zu merken scheint. Er sieht mich kurz von der Seite an und schaltet dann die Sitzheizung ein, während er losfährt. Durch die teuren Ledersitze dringt Wärme zu mir und langsam entspanne ich mich auch. Ich gebe es ungern zu, aber diese Sitzheizung ist einer der geilsten Dinge die es gibt.

Ich spüre wieder, wie Emir mir einen schiefen Blick von der Seite zu wirft. "Was hast du da an?" fragt er dann schlussendlich und zieht leicht an den Ärmel meines Pullovers.

"Ein Pullover siehst du doch" ich verdrehe die Augen und schlage seine Hand weg.

"Das ist doch ein Männer Pulli" stellt er fest.

Blitzmerker. Jetzt weiß ich auch worauf er hinaus will, aber dieses Getue kann er sein lassen, weil ich einfach nicht mehr darauf reinfallen werde.

"Ja und?"

Er beißt die Zähne leicht zusammen und fährt dann an die Seite ran, um anzuhalten. Mit seinem Körper dreht er sich zu mir um und beäugt mich kritisch.

"Zieh das aus" verlangt er und schaut mich auffordernd an.

"Was?" perplex sehe ich ihn an. "Ganz sicher nicht"

"Gut ich kann dir da gerne behilflich sein" er will nach den Saum meines Pullovers greifen, doch ich schlinge sofort meine Arme um mich, da alle Alarmglocken in mir läuten.

"Okey Okey ist ja gut" zische ich. "Und was soll ich anziehen hmm?" ich ziehe eine Augenbraue in die Höhe.

Ich will den Pulli nicht ausziehen, weil er es will, sondern weil er klitschnass ist und es sich unangenehm auf meiner Haut anfühlt. Ich brauche einfach trockene Sachen. Emir verdreht die Augen und schnappt sich von der Rückbank ein Rucksack, um von dort einen schwarzen Kapuzenpullover raus zu holen. Dieser Junge hat auch für alles eine Lösung. Siegessicher schaut er mich an, da ich ihm einen genervten Blick zu werfe.

"Dreh dich um" brumme ich, was er zum Glück ohne einen dummen Kommentar abzugeben tut.

Ich streife mir Kaans Pullover ab und ziehe dann zügig Emirs Oberteil an. Sein Duft steigt mir in die Nase, welches ich abgöttisch liebe. Ich schließe für einen kurzen Moment die Augen und schnuppere unauffällig an seinem Pullover. Selten Männer kennengelernt, die so einen guten Duft an sich haben.

"Hast du es auch mal bald?" nörgelt Emir ungeduldig.

Ich öffne direkt wieder meine Augen und schüttele leicht den Kopf. Konzentrier dich!.

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