Kapitel 14 - das Beste für dich

424 29 5
                                    

„Ich hab's dir schon mal gesagt, Idiot. Im Leben eines Soldaten ist kein Platz für Liebe."

„Das sagst du nur, weil du noch nie verliebt warst.", meinte Shiro, die nun auch gereizt war.

„Und wenn schon. Im Bruchteil einer Sekunde kann alles vorbei sein."

Sie waren gerade fertig geworden den Boden sauber zu machen.

„Gerade deswegen sollte man seine Zeit doch nutzen.", meinte Shiro schon beinahe verzweifelt.

Sie wusste, dass sie sich vorgenommen hatte keine Last für Levi zu sein. Dementsprechend wollte sie ihm auch nie ihre Gefühle gestehen, doch das Verlangen danach bahnte sich langsam aber sicher immer mehr in ihr auf.

„Dann verschwend' deine Zeit nicht mit mir und geh. Geh und „nutz" deine Zeit.", sagte Levi stumpf.

Bis zuvor spielte sie noch mit dem Gedanken es ihm zu sagen, doch nach dieser Aussage war alles für sie klar.

„Gut, okay. Dann lass' ich dich endlich in Ruhe.", meinte Shiro, bevor sie Tür hinter sich so laut und fest zuschlug, wie sie nur konnte.

Levi wusste nicht mehr ob es das Verlangen sie zu beschützen war, das aus ihm sprach oder einfach pure Eifersucht.

Wutentbrannt rannte Shiro in ihr Zimmer und schlug kontinuierlich gegen die Wand, um ihrer Wut freien Lauf zu lassen.

Das blieb auch von Hiko nicht unbemerkt, denn kurz darauf kam diese in Shiro's Zimmer. Hiko bot ihr an darüber so reden, doch Shiro weigerte sich, da sie sich dafür zu sehr schämte.

Es war von Anfang an klar gewesen, dass das zwischen ihr und Levi nie funktionieren hätte  können. Zudem hatte er kurz zuvor auch mehr oder weniger bestätigt, dass er noch nie verliebt war.

Auch wenn Shiro nach außen nur gereizt wirkte, brach für sie eine kleine Welt zusammen. Niemand, nicht einmal Hiko, durfte davon erfahren, weswegen Shiro den ganzen Schmerz, den sie verspürte, tief in ihrem Inneren weg sperrte.

Kurz nach ihrem Streit gab es Abendessen und die angespannte Stimmung blieb sowohl bei Levi von Hanji, als auch bei Shiro von Armin nicht unbemerkt.

„Shiro, alles okay? Ich hab gesehen, wie du aus dem Büro des Hauptgefreiten gekommen bist, hattet ihr einen Streit?", fragte Armin.

„Oder hat er dich vielleicht abgewiesen, nachdem du ihm deine Liebe gestanden hast?", scherzte Ymir mit den Augenbrauen wackelnd.

„Haha, lustig. Ich liebe ihn nicht. Um ehrlich zu sein hasse ich ihn.", meinte Shiro genervt, während sie genervt in ihrem Essen herumstocherte.

-

„Levi, alles in Ordnung? Du wirkst so aufgebracht.", fragte Hanji besorgt. Sie wedelte mit ihrer Hand vor seinem Gesicht herum und wartete auf eine Antwort.

„Ha?", meinte Levi abwesend.

„Ob's dir gut geht?", fragte Hanji erneut mit etwas Nachdruck.

„Ja.", meinte Levi, sichtlich desinteressiert an einem Gespräch mit der Frau.

Aus seinem Augenwinkel konnte Levi entdecken, wie Erwin ihn immer mal wieder ansah. Er ahnte vermutlich schon, was passiert war.

Er selbst wusste gar nicht mehr, weswegen er so gereizt auf Shiro's Aussage reagiert hatte. Träumen durfte doch jeder, oder? Und sie hatte auch nicht gesagt, dass sie jetzt mit jemandem zusammen sein wollte.

Das war es nicht. Nicht diese Aussage.

Was ihn störte, war, dass er nun wusste, dass es jemand Besonderen in Shiro's Leben gab, der nicht er war und tief in seinem Inneren, verletzte ihn das.

Doch das würde der gefühlskalte Hauptgefreite natürlich nie zugeben.

Levi war für gewöhnlich kein Optimist, doch dieses eine Mal versuchte er das Positive in der Situation zu sehen. Wenn er ohnehin keine Chance bei ihr hatte, würde er sich in nichts Kompliziertes verwickeln und Probleme vermeiden.

Zumindest redete er sich das ein. Doch, dass Liebe nicht so funktionierte, würde er früher oder später sowieso herausfinden.

Der Gedanke jedoch, dass Shiro eine Beziehung mit jemandem im Aufklärungstrupp hatte, machte ihm sehr zu schaffen.

Und dieses Mal war es nicht die Eifersucht, die aus ihm sprach. Eher machte er sich Sorgen, dass sich Shiro in irgendeinen Vollidioten verliebt hatte, der in einer der nächsten Expeditionen ohnehin umkommen würde.

Sie würde jemand Wichtigen verlieren und es würde ihr das Herz brechen. Genau das war es, was ihm Sorgen bereitete. Auch wenn er es noch nicht realisiert hatte oder nicht realisieren wollte, er liebte sie zu sehr, als, dass er sie traurig sehen konnte.

Das war der Grund, weshalb er sie um jeden Preis beschützen wollte. Damit sie, den Umständen entsprechen, glücklich sein konnte.

Nach dem Abendessen machten die meisten Soldaten sich auf den Weg in ihre Zimmer, doch sowohl Shiro als auch Levi hatten andere Pläne.

split personality - Levi x OC Tahanan ng mga kuwento. Tumuklas ngayon