Kapitel 5 - Putzdienst mit Captain Langeweile

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Shiro war sich darüber bewusst, dass Levi einen Sauberkeitstick hatte, das war nichts Neues. Aber wie ernst er es meinte, als er sagte, er wolle nachher kein einziges Staubkorn mehr sehen, wurde ihr erst jetzt richtig klar.

Zuvor hatte sie noch gelacht und ihm amüsiert dabei zugesehen, wie er ihr erklärte, wie man richtig den Boden wischte, doch als sie merkte wie ernst es ihm wirklich war, war es bereits zu spät.

Seufzend erledigte sie alles, was er von ihr verlangte. Sie staubte die Regale ab, wischte den Boden, putzte die Fenster und saugte über den Teppich.

„Ich dachte wir machen das gemeinsam. Wo bleibt Ihr Anteil an der Putzaktion?", fragte Shiro misstrauisch.

Levi ignorierte sie, während er weiter die Akten vor ihm sortierte. „Kannst du mir Tee machen?"

„Können Sie auf meine Frage antworten?", fragte Shiro.

Seufzend stand Levi auf und ging auf sie zu. Shiro war nicht ganz wohl dabei, weswegen sie einen Schritt zurück trat. Er kam auf sie zu und blieb vor ihr stehen. Er kam ihr gefährlich nahe, was Shiro ein wenig Angst macht.

„Mein Büro. Meine Regeln. Die Schreibarbeit ist im Moment wichtiger. Kannst du jetzt Tee machen gehen?", fragte Levi und sah Shiro in die Augen.

Sein Blick brannte sich in ihr Gedächtnis. Nur wenige Sekunden vergingen, doch für sie fühlte es sich wie Stunden an. Shiro war im ersten Moment sichtlich verwirrt von Levi's Aussage, doch als sie realisierte, in welcher Situation sie sich befand, fasste sie einen klaren Gedanken.

Sie nickte knapp, verließ das Büro und machte sich auf den Weg zur Küche. Sie stolperte beinahe aus der Tür heraus. Unterwegs traf sie kurz auf Armin, dem sie ein warmes Lächeln schenkte.

Wie gern sie ihn doch hatte. Er war ein herzensguter Mensch und immer freundlich. Er war ganz anders als... als die Person, die sie gerade losschickte um Tee zu machen.

Ja, Levi und Armin unterschieden sich in jeder Hinsicht. Niemand wird so geboren, oder? Dieser Gedanke plagte Shiro. Was war dem Captain wohl passiert, dass er der wurde, der er heute war?

Ihr Tagtraum wurde unterbrochen als sie von jemandem fast umgerempelt wurde. Es war Eren, der gerade aus seinem Zimmer kam.

„Shiro, das tut mir so leid. Hab ich dir weh getan?", fragte er. „Nein, alles gut."

Es stellte sich heraus, dass auch Eren auf dem Weg zur Küche war und sie nun zusammen dort hin gingen.

„Und? Was brauchst du?", fragte Shiro neugierig. „Ach, Mikasa ist grad bei mir und hat mich gebeten, ihr Wasser zu bringen. Armin kommt nachher noch. Hast du auch Lust später vorbei zu kommen?", fragte er.

„Wie gern' würd' ich ja sagen. Ehrlich. Aber unser geliebter Captain hat mir aufgetragen, ihm Tee zu bringen. Keine Ahnung wie lang' das Putzen noch dauert.". Entschuldigend blickte sie ihn an.

„Kein Problem, dann eben ein anderes Mal.". Mit diesen Worten verließ Eren die Küche und ließ eine etwas enttäuschte Shiro hinter sich.

Langsam füllte sie das heiße Wasser in zwei Tassen und gab jeweils einen Teebeutel Earl Grey hinein. Ein Schuss Milch durfte natürlich nicht fehlen. Zusammen mit Untertassen stellte sie diese auf ein Tablett und machte sich zurück auf den Weg ins Büro vom Heichou.

Sie öffnete die Tür und entdeckte einen immer noch schlecht gelaunten Levi. Lächeln. Hm. Kann er das? Kann man das verlernen?

Leise schloss sie wieder die Tür hinter sich und stellte das Tablett vor ihm ab. Sie reichte ihm eine Tasse, während sie selbst die andere nahm. Still saßen sie sich gegenüber und tranken Tee. Naja, immerhin brachten sie sich nicht gegenseitig um.

„Tch.", gab Levi von sich, als er genervt auf die Papiere vor ihm starrte. Nun wurde auch Shiro darauf aufmerksam. „Was machen Sie gerade?", fragte sie neugierig.

„Wüsste nicht, was dich das angeht.", gab er zurück.

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[Für die folgende Szene: Ich weiß, dass es in Attack on Titan quasi in den Mauern nur ein „Land" und somit auch nur eine Sprache gibt. Aber hier gibt es nun einmal auch andere Sprachen. Wenn ihr nicht wisst, was ich meine, lest selbst.]
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„Ist das italienisch?"

„Wie bereits gesagt, es ge-"

„Ich weiß schon, aber Sie sehen aus, als wäre das, was Sie machen nicht gerade spaßig. Vielleicht kann ich helfen."

„Du?"

„Ja. Also wollen Sie mich jetzt aufklären oder nicht."

Seufzend sah Levi Shiro an und begann zu erklären, dass sie vor kurzem diesen Brief von jemandem bekommen hatten. „-und ich bin der Einzige, der ansatzweise italienisch spricht."

„Stimmt nicht. Ich tu's und das vermutlich um Längen besser als Sie.", grinste Shiro.

Verwirrt sah Levi sie an, lehnte sich nach vorne und musterte sie genau. „Verarsch mich nicht, Kobayashi."

Schmollend sah sie ihn an. „Tu è un coglione noiso." Levi war nun noch verwirrter als vorher, da er kein Wort verstand.

„Also, wie wärs? Sie putzen und ich übersetz den Brief." Misstrauisch sah er sie an, bevor er aufstand und sie die Plätze tauschten. „Kannst du das, Kobayashi?", fragte er Stirn runzelnd.

Stumm nickte sie. „Was hast du eigentlich vorher gesagt?", fragte er beiläufig während er dort anfing, wo Shiro zuvor aufgehört hatte.

„Dass Sie ein langweiliger Bastard sind.", meinte sie mit emotionsloser Miene. Er war solche Aussagen von ihr schon lang gewohnt. Anfangs bekam sie dafür immer Strafen aufgebrummt, doch mittlerweile war es Alltag, dass sie sich gegenseitig in die Haare bekamen.

Dennoch genervt gab er wie immer nur ein „Tch." von sich.

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Ich weiß, die Kapitel sind etwas langweilig, aber sie können ja nicht von heute auf morgen heiraten. :)

split personality - Levi x OC Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt