Kapitel 5. Eine erleuchtende Konversation

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Der Elf konnte jedoch nicht widerstehen, Maija aufzusuchen und sie nach dem sonderbaren Vorfall im Büro des Erzmagiers auszufragen. Er fand die Schülerin auf der Brücke, die nach Winterfeste führte. Sie hatte sich auf der Mauer auf ihren Mantel gesetzt und ließ ihre Beine über dem Abgrund hängen. Sie hatte ihre Klinge auf ihrem Schoß liegen und schärfte sie mit einem Handschleifstein.

Ancano hatte sich ihr vorsichtig genähert, der Schnee hatte den Klang seiner Schritte abgefangen und sie bemerkte ihn erst, als er sie schon fast erreicht hatte. Ruckartig nahm sie ihre Waffe auf und zielte mit ausgestrecktem Arm auf ihn. Er blieb vor ihr stehen und verschränkte seine Hände hinter dem Rücken.


„Was war das vorhin mit diesem Psijik-Magier?", fragte er sie direkt.

„Was meinst du?", antwortete sie unschuldig und sah ihn fragend an. Sie senkte ihre Waffe und verstaute den Schleifstein in ihrer Tasche, dann schwang sie ihre Beine über die Mauer und stand auf. Die Schülerin schritt langsam um den Magier herum und betrachtete ihn genau, er richtete seine gelben Augen auf sie und starrte zurück.

„Du verheimlichst doch etwas! Er hat eine Art Zauber gewirkt, damit er dir etwas sagen kann, das wir nicht hören sollen." Ancano drehte sich zu ihr um und kniff seine Augen zusammen. Eines musste Maija ihm lassen, er war wirklich scharfsinnig.

Und Nirya hatte Recht. Er sieht wirklich ziemlich gut aus... Maija wischte diesen Gedanken beiseite und konzentrierte sich wieder darauf, ihm nicht zu viel zu verraten. Sie ließ ihr Schwert in der Hand ein wenig hin und her schwingen und sagte dann „Oh, du hältst dich für so gerissen... Ancano." Seine Namen sprach sie sehr langsam aus und betonte dabei jede Silbe.


„Aber ich sag dir was", fuhr sie fort. „Bevor DU herausfindest, was mir der Magier erzählt hat, finde ICH heraus was DU hier die ganze Zeit im Schilde führst." Dabei deutete sie mit dem Zeigefinger ihrer freien Hand auf seine Brust und sah ihn angriffslustig an.

Der Elf sah ein wenig ertappt aus, er wandte seinen Blick von der Kriegerin ab und wusste nichts mehr auf ihre 'Drohung' zu erwidern.

Triumphierend sah sie ihm entgegen, schulterte ihren Mantel und entfernte sich langsam in Richtung der Akademie.


"Ich an deiner Stelle würde mich vorsehen", rief er ihr noch hinterher. "Man kann den Psijik nicht vertrauen. Sie waren schon immer darauf aus, jegliche Macht an sich zu nehmen und sie nicht mit der Welt zu teilen."

Maija drehte sich zu Ancano um und sah ihn abschätzend an. "Und du meinst, dass die Thalmor da anders sind?", fragte sie nachdenklich.

Der Elf blickte die Schülerin wütend an und ging ebenfalls wieder auf das Gebäude zu. Er beschleunigte seine Schritte und als er an Maija vorbeilief, murmelte er "Davon verstehst du nichts."
Er entfernte sich weiter und ließ sie auf der Brücke zurück. Er war wütend und verwirrt und er wusste, dass sie Recht hatte. Die Thalmor wollten das Auge für sich, ebenso wie der Psijik-Orden. Aber es war gefährlich gewesen, mit Maija darüber zu reden; Ancano wusste, das sie ihn verdächtigte. Er war wütend auf sich selbst, dass er nicht in der Lage war, seine Tarnung aufrechtzuerhalten, wenn er mit der Kriegerin redete. Sie brachte ihn mit ihrem Scharfsinn ständig aus dem Konzept.

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Maija hatte alle Leute, die an der Akademie lebten, gefragt, ob sie ihr sagen könnten, wo und wie sie den Auguren von Dunlain finden sollte, aber niemand schien ihr wirklich helfen zu können.

Stubbornness versus Arrogance (Skyrim FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt