Die milde Brise, welche mir beruhigend durch die Haare streicht, sanft meine Nasenspitze kitzelnd, genieße ich die heimlichen Geräusche des Nachtlebens.

Doch plötzlich Schritte wahrnemend und darauf sogleich die Stimme Euhnas folgend, ist mir bewusst, dass somit das meine, alleinige Genießen der Ruhe schließlich für beendet erklärt ist.

»Draußen um diese späten Stunde ist es gefährlich für kleine Jungs«
Witzelnd, dennoch mit müdem Unterton nähert sich die Ältere mir, bis sie sich schlussendlich neben mich liegend niederlässt – das etwas verdorte Gras solgleich raschelnd ihre Bewegung kommentierend.

»Was willst du?«
Ihre vorherige Aussage gekonnt ignorierend, frage ich sogleich monoton nach ihrem Anliegen, welches sie zu mich führt. Leicht zu ihr hinüberschielend, erhasche ich einen Blick auf ihr Gesicht, welches von einem betretenen Ausdruck geziert wird, welchen sie versucht zu überspielen – erfolglos.

»Dein ernstes und stures Verhalten lässt mich eher an einen mieß gelaunten Greis erinnern – Alter Miesmuffel«
Eher dies zu sich selbst murrend, lässt sie schwerfällig aufseufzend, das Sternenpanorama auf sich wirken – dessen strahlende Schönheit bewundernd.

Genau wissend, auf was sie hinaus will verdrehe ich innerlich meine Augen.
Schon seit geraumer Zeit zieht sie mich mit meinem momentanen Status - Single - den meine Wenigkeit stolz trägt, auf. In ihren endlosen Monologen über mein Singelleben kritisiert sie jedesmal mein engstirniges Denken und abweisendenes und humorloses Verhalten, wegen welchem, ich zitiere „trotz deines guten Aussehens niemals eine heiratstüchtige, junge Dame finden wirst, da sie es jedesmal eher an einen alten Griesgram erinnern würde, statt an einen, meinem Alter entsprechenden jungen Mann."

»Jetzt erzähl schon, was dir auf dem Herzen liegt.«
Die bedrückende Stille nicht mehr länger ertragen könnend, da ich regelrecht spüren konnte, wie sie sich innerlich in Selbstmitleid wiegt, spreche ich sie erneut mit deutlich mehr Mitgefühl an, um ihr somit das persönliche Misere¹ zu entlocken.

Euhna und ich haben eine vertraute Beziehung zueinander, was Sorgen und Kummer des jeweils anderen betreffen, denn vor knapp zwei Jahren hatte sie weder ihren geliebten Bruder noch Taehyung oder Sora an ihrer Seite.
Ich war zu dieser schweren Zeit der Einzige, der für sie da war, beziehungsweise für sie da sein konnte und so entstand diese bizarre, auf Vertrauen basierende Bindung zwischen uns.

»Ich fühle mich absolut miserabel.«
Sie, zittrig die Luft ausatmend, setzt die Schwarzhaarige sich aufrecht hin, was ich ihr gleich tue, um somit mehr oder weniger auf Augenhöhe mit ihr zu sein.

»Ich bin unglaublich verwirrt und meine Gefühle sind ein einziges Chaos. Ich verstehe mich selbst nicht mehr. Ich habe das Gefühl, dass alles Verdrängte wieder doppellastig hoch kommt.«

»Hat es wieder mit Taehyung zu tun?«
Sie niedergeschlagen ihren Kopf leicht wippend, bestätigt sie somit meine Vermutung.

»Denkst du denn, dass du noch etwas für ihn empfindest?«
Sie rasch zu mir aufsehend, blicke ich in ihre weitaufgerissenen Augen, welche mich fast schon panisch ansehen.

»Denkst du denn, dass du noch etwas für ihn empfindest?« Sie rasch zu mir aufsehend, blicke ich in ihre weitaufgerissenen Augen, welche mich fast schon panisch ansehen

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MY REBEL | J.JkWhere stories live. Discover now