Kapitel 2

8.6K 426 29
                                    

Kapitel 2

Argh! Woher wusste er, dass ich nach Deutschland wollte? Das konnte doch verdammt nochmal nicht wahr sein! Für ein weiteres Flugticket fehlte mir das Geld, was bedeutete, dass ich wohl oder übel durch ganz Deutschland flüchten musste. Dem Artikel konnte ich entnehmen, dass er am Flughafen in Frankfurt landen würde. Mein Flieger landete in Düsseldorf. So hatte ich etwas Vorsprung. Vorsprung wohin? Ja, das war eine echt gute Frage...Wo wollte ich eigentlich hin?

Ich entschied mich erstmal in dem Hotel einzuchecken und dort dann weiter zu denken. Ich musste irgendwohin, wo es einsam war, sodass Zayn mich nicht aufspüren konnte und dort konnte ich dann erstmal für ein paar Monate bleiben, bevor es zurück nach London ging. Bis dahin hatte mich Mr. Malik bestimmt vergessen.

Ich bezahlte den Taxifahrer und betrat das Hotel. „Ja, ja, natürlich haben wir noch eine Suite für Sie.“, die Frau am Tresen wirkte leicht aufgelöst,während sie sich das Telefon ans Ohr drückte. Mit der freien Hand raufte sie sich die Haare. Zeichen des Stresses kennzeichneten auch ihre Stirn. „Aber die mit dem großen Balkon ist besetzt...das ist Ihnen egal?...aber natürlich, ich werde mich kümmern...es ist mir eine Ehre Sie bei uns begrüßen zu dürfen, Mr Malik.“ Dann legte sie auf. Hatte ich das gerade richtig gehört?!? Zayn war schon auf dem Weg hierher? Wie fand er mich bloß so schnell? Panik machte sich in mir breit. Ich hatte geplant noch eine Nacht hier zu verbringen, bevor ich woanders hin musste. Daraus wurde dann wohl nichts...Ich musste noch heute weg.

Ich ging auf die Frau am Tresen zu. Ich sagte ihr meinen Namen und dass ich heute wieder weg müsse. Wir besprachen das mit den Finanzen und dann checkte ich sozusagen wieder aus. Kaum, dass ich das Hotel verließ, fuhr eine Limousine vor. Die hintere Tür wurde geöffnet und heraus stieg – wer hätte es gedacht – der liebe Mr Malik.

Scheiße.

Keine Sekunde später sah man eine kleine geduckte Gestalt zur Bushaltestelle flitzen. Ich musste über meinen Gedanken lachen. Böse Jamie! Denn so wurde Zayn auf mich aufmerksam. Ein Grinsen schlich sich auf sein Gesicht, als er mich da rennen sah. Zwei Sekunden später raste er mir hinterher. Oh verdammt! Schneller, schneller, schneller! Mein Atem ging immer schneller. Ein Bus hielt. Meine Beine wurden schwer und ich wollte nur noch anhalten und dennoch lief ich weiter und sprang in den Bus, kurz bevor die Türen sich schlossen. Ich griff nach ein bisschen Kleingeld in meiner Tasche und bezahlte eine Fahrkarte. Keuchend ließ ich mich auf einen Sitz sinken und sah aus dem Fenster. Zayn rannte dem Bus ein Stück hinterher. Oh mann, das war mal knapp gewesen! Ich musste wirklich besser aufpassen. Mein Handy klingelte. Ich musste noch nicht mal auf den Bildschirm sehen und zu wissen, wer mich anrief. Ich atmete einmal tief ein und aus und nahm an. „Ja?“, fragte ich möglichst ruhig. „Ich hätte dich fast gehabt.“, sagte er. „Und?“, fragte ich wieder, „Hast du mich nur angerufen um mir das unter die Nase reiben zu können?“ Ein Lachen ertönte auf der anderen Seite der Leitung. „Ich wollte einfach nur deine wundervolle Stimme hören.“, sagte er schließlich. Ich zog eine Augenbraue hoch, bis mir einfiel, dass er mich nicht sah und schickte ein „Im Ernst jetzt?“ zurück. „Ja.“, lachte er. Zayn lachte oft. Und sein Lachen stupste mich an als wolle es sagen: Hey, lach doch mit! Doch ich konnte mich gerade noch so zurück halten. „Du wirst sehen, in ein paar Tagen...“, fing Zayn an. Ich unterbrach ihn.. Es musste jetzt endlich raus. „Was in ein paar Tagen? Was? Was zur Hölle willst du von mir? Such dir jemanden Anderes zum Spielen!“, rief ich laut. Einige Leute im Bus sahen mich empört an, doch es war mir egal. Ich wollte das klären und zwar hier und jetzt, „Wie soll das Alles verdammt nochmal weiter gehen?“ Ich hörte ein Seufzen. „Jamie...ich habe es dir doch gesagt. Ich habe dir sogar ein Versprechen gegeben. Und ich bin kein Mann, der seine Versprechen bricht. Du hättest nicht weglaufen müssen...du zögerst nur hinaus, was so oder so geschehen wird!“ Ich schluckte. Irgendwie hatte er ja schon recht...wenn ich darüber nachdachte, war es total blöd von mir gewesen überhaupt abzuhauen. Warum dachte ich nie darüber nach, was ich so alles tat? Ich könnte mir selber eine klatschen. Ich hatte unnötig Geld für einen Flug nach Deutschland bezahlt. Ich wollte sofort nach London zurück. Das Geld für ein Ticket zurück hatte ich sowieso beiseite gelegt gehabt für einen Fall wie diesen. Nun natürlich hatte ich vorher nicht gedacht, dass es so schnell zurück nach London ging, aber ich vermisste es ja jetzt schon.

Ich würde einfach ganz normal in London weiter leben und so tun, als wäre da nie etwas gewesen. Was konnte Zayn Malik denn schon tun? Er konnte mich ja schlecht zwingen mit ihm auf ein Date oder gar mehrere zu gehen. Ich legte auf. Ich hatte völlig vergessen, dass ich das noch nicht getan hatte. Ein paar Leute sahen mich weiterhin verstört an. Mein Ausbruch war ja auch ziemlich merkwürdig gewesen. Erst hatte ich beinahe in mein Telefon geschrien und dann war ich plötzlich ganz still und in Gedanken versunken. An der nächsten Haltestelle stieg ich aus und bahnte mir einen Weg zum Flughafen. Mein Handy klingelte noch ein paar Mal, aber ich ging nicht ran und schließlich schaltete ich es völlig entnervt aus. Ich buchte einen Sofort-Flug und konnte schon 3 Stunden später einchecken. Ich lief durch die Sicherheitskontrollen und hüpfte ein bisschen auf und ab. Ich freute mich schon sehr wieder nach Hause zu kommen. Es war die richtige Entscheidung.

Da war ich also wieder. Im Flugzeug. Ich musste lachen, als ich darüber nachdachte, was ich das letzte Mal für Panik geschoben hatte. Das Fliegen war doch wirklich nicht so schlimm. Ich hatte einfach zu viele Filme gesehen. Da passierten immer solche Abstürze und Konsorten...

Der Flug ging überraschend schnell vorbei und kurz darauf befand ich mich wieder in London. Ich hörte schon Gekreische vom Gebäude aus. Ich seufzte. Es würde also auch nicht mehr lange dauern, bis Zayn Malik wieder in der Stadt war. Aber ich hatte ja beschlossen, dass es mir egal war. Ich schüttelte den Kopf um diese lästigen Gedanken los zu werden. Ich bahnte mir meinen Weg durch das dichte Gedränge des Flughafens und nahm ein Taxi nach Hause, wo ich erstmal meinen Koffer abstellte. Dann ging es wieder los in den anliegenden Park. Ich brauchte jetzt einfach einen schönen langen gedankenlosen Spaziergang. Die frische Luft strich mir durch das Gesicht und ich atmete langsam aus und ein, genoss das Gefühl auf meiner Haut.

Meine Beine gingen wie von alleine durch den Park. Ich setzte mich auf eine Bank und schloss meine Augen für eine Weile. Es war so schön ruhig...doch da war etwas komisch, ich fühlte mich beobachtet...fast so als würde etwas auf mich zukommen...Meine Augenlider schossen hoch und ich sah, wie Zayn Malik selbst den Weg entlang geschlendert kam, das übliche Grinsen auf dem Gesicht. Ich stand auf und ging schnellen Schrittes weiter, doch natürlich folgte er mir auf Schritt und Tritt und wurde immer schneller, bis er mich fast eingeholt hatte. Zu dem Zeitpunkt fing ich an zu rennen. Immer schneller trugen mich meine Beine und dennoch konnte ich keinen Abstand zwischen Malik und mich bringen. Ich drehte mich andauernd um und als ich meinen Blick endlich wieder genau geradeaus richtete, stellte ich erschrocken fest, dass mir ein Hindernis im Weg stand. Doch es war schon zu spät um auszuweichen und Zayn, der gegen mich prallte machte es auch nicht einfacher, sodass wir Beide nun völlig durchnässt im Wasser eines Teichs landeten. Prustend schnappte ich nach Luft und sah meinen Gegenüber böse an. Meine Kleidung war völlig durchnässt und auch an Zayn war kaum mehr etwas trocken. „Gotcha.“, kam es plötzlich vom schmunzelnden Mr Malik. Ich grunzte nur wütend. „Fühlst du dich jetzt toll oder was?“, fragte ich schließlich. Sein dämliches Gegrinse ging mir so ziemlich auf die Nerven. „Oh ja.“, sagte er nur und sah meinen Körper von oben bis unten an. Ich sah an mir herunter und musste zu meinem Leidwesen feststellen, dass man so ziemlich durch mein nasses Shirt hindurch gucken konnte. Empört legte ich meine Arme um meine Brust. Musste er so auffällig dahin sehen? Aber es kam noch schlimmer. Er zog meine Arme weg und zog mich in eine Umarmung. Ich versuchte ihn wegzudrücken, doch sein Griff war einfach zu fest. Ich fing an diese Umarmung zu genießen und das ärgerte mich sehr.

Er riecht sooo gut...

Ach halt doch die Klappe!

Argh. Wie sollte das bloß weiter gehen?

________________________________________________________________________________

Ha! Geschafft! *kleiner Freudentanz*

Gefällts euch?

Voten + Kommentieren bitte!

The Promise || one directionWhere stories live. Discover now