Kapitel 12

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Kapitel 12

„Reden.“, erwiderte er. „Dann rede.", forderte ich ihn auf. Er machte einen Schritt auf mich zu, doch ich wies ihn zurück, „Mindestens 2 Meter Abstand. Nähe macht mich nervös." „Ich mach dich also nervös?", grinste er. „N-nein…", stammelte ich. Er schmunzelte. „Gut…dann stört es dich sicher nicht, wenn ich das mache…", er ging einen Schritt auf mich zu, sodass uns nur noch ein kleiner Spalt trennte, „…und dabei deine Hände halte…", er nahm meine Hände, „…dir in die Augen sehe…", er sah mir in die Augen und wollte weiter ausführen, doch ich unterbrach ihn: „So langsam habe ich das Gefühl, dass du nicht nur reden willst." „Hm. Das ist ja komisch, dass du dieses Gefühl hast.“ Stille. „Wenn du jetzt nicht anfängst zu reden, dann -“, fing ich an. „Dann was?“, unterbrach er mich grinsend. „Lass mich in Ruhe. Du verschwendest meine Zeit.“, sagte ich, zu erschöpft um eine schlagfertige Antwort zu bringen. Zayn lachte. Ich hob eine Augenbraue. Wenn er nicht jetzt bald mit der Sprache heraus rückte, würde ich durchdrehen. Wieder grinste er. Merkte Zayn, wie hibbelig er mich machte, nur indem er so nah bei mir stand? Sein Geruch stieg mir mit jedem Atemzug in die Nase und ich wollte einfach nur noch weg um den näher kommenden Porno in meinem Gehirn zu entfliehen. Langsam öffneten sich seine Lippen und er fing an zu sprechen. Erst verstand ich nichts, weil meine Augen nur auf seinen Lippen lagen, dann scheuerte ich mir innerlich eine, sodass ich hören konnte, was er sagte. „-doch gesagt. Ich breche nie ein Versprechen. Aber da es nun mal so ist, dass du mir nicht glauben willst. Gib mir eine Woche. Ich werde dir beweisen, dass du mich willst. Ich werde dir beweisen, dass ich meine Versprechen halten kann. Ich werde -“ „Nein.“, unterbrach ich ihn. Er blinzelte kurz. Er hatte wohl nicht erwartet, dass ich ihn unterbrach. „Wie … nein?“, harkte er nach. „Einfach nein. Vergiss es.“ Und mit den Worten war es mir genug und ich wollte einen rasanten Abgang an ihm vorbei hinlegen. Dieser wurde dadurch vereitelt, dass sein Arm nach mir Griff und mich zurück zerrte und er mich mit seinem vollen Gewicht gegen die Wand drückte. Okay. Vielleicht nicht mit seinem vollen Gewicht. Aber ich konnte mich zumindest nicht mehr fort bewegen.

Ich schluckte. Sein Kopf kam immer näher. Ich spürte seinen Atem an meinen Lippen. Ein weiteres Schlucken meinerseits. Jeder Atemzug wehte seinen Geruch in mich hinein und es fühlte sich so an, als würde er durch meinen ganzen Körper zucken und ihn entspannen. Seine Lippen berührten meine für eine kurze Sekunde, strichen dann über meine Wange bis an mein Ohr. „Ich werde nicht aufgeben.“, flüsterte er, das leichte Pusten an meinem Ohr sendete Signale meinen Körper hinunter, weshalb ich kurz zusammen zuckte, „Entweder du gibst mir diese eine Woche … oder ich werde dich wohl nicht in Ruhe lassen können, bis ich bekommen habe, was ich will … wenn du nach der einen Woche noch der Meinung bist, dass ich ein widerwärtiges, arrogantes Arschloch bin, werde ich in all meiner Würde das Versprechen zurück ziehen.“

Ich schnappte nach Luft. Ich hatte gar nicht bemerkt, dass ich die ganze Zeit die Luft angehalten hatte. Meinte er das ernst? Ich musste nur eine weitere Woche mit ihm aushalten und dann war der Spuk vorbei? Seine Augen huschten in mein Blickfeld. Lange und intensiv sah er mich an. Ich konnte gar nicht anders, als ergeben und schwach zu nicken. Eine Mischung aus einem Lächeln und einem Grinsen erschien auf seinem Gesicht und er entfernte sich langsam von mir. Er lief zur Treppe und drehte sich am Absatz noch einmal um. „Ich hole dich in 2 Stunden bei dir zu Hause ab.“, sagte er mit einem Zwinkern, ehe er verschwand. Weitere fünf Minuten stand ich einfach nur an der Wand und starrte auf die Treppe, wo er gerade noch gestanden hatte. Dann rutschte ich langsam die Wand herunter. Erst als mein Hinterteil auf den Boden aufschlug, erwachte ich wieder aus der Starre und fuhr hoch. Jamie! Reiß dich verdammt noch mal zusammen. Ich schlug mir noch einmal kräftig auf die Wange um sicher zu sein, dass ich wieder bei Besinnung war und machte mich dann eilig auf den Weg nach Hause um meine Sachen zu packen.

The Promise || one directionWhere stories live. Discover now