29 - Abschied nehmen

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Die nächsten Wochen vergingen für Harry wie im Flug. Zwischen den ständigen Besuchen im Krankenhaus und den Versuchen, seiner Mutter und seiner Schwester beizustehen, hatte er kaum Zeit zu atmen, geschweige denn sich bei Louis zu entschuldigen.

Er konnte seine ausgesprochenen Worte immer wieder aufs Neue hören. An richtig schlafen war sowieso nicht mehr zu denken und so lag Harry oftmals kraftlos und mit vom Weinen geschwollenen Augen in seinem Bett und fragte sich, wann auch dieser Albtraum endlich vorbei war.

Er hatte immer wieder versucht Louis zu erreichen, doch dieser hatte seine Anrufe entweder gar nicht erst angenommen oder ihn auf seine Mailbox sprechen lassen, sobald er ihn weggedrückt hatte. Es schien, als würde das Beziehungsdrama nie enden wollen.

Robin bekam, obwohl Harry immer wieder aufs Neue versuchte, all seine Sorgen bei den Besuchen beiseitezuschieben und gute Miene zum bösen Spiel zumachen, natürlich mit, dass den Lockenkopf noch etwas anderes bedrückte.

Lächelnd drückte dieser die Hand des Sängers, als sie beide alleine in dem kleinen Zimmer saßen. „Erzähl Großer, was bedrückt dich. Und jetzt sag nicht, dass dem nicht so sei. Deine Mutter und Gemma scheinen das wohl zu schlucken. Ich bin zwar krank, aber noch nicht blöd Harry."

Auffordern schaute Robin seinen Stiefsohn an, welcher nach einiger Zeit leise anfing zu reden. Es schien, als würde Harry das erste Mal sich wirklich alles von der Seele reden, während er von seinen Gefühlen übermannt wurde.

Nachdem Harry das Problem um Louis und sich geschildert hatte, fühlte er sich erstaunlich ruhig. Schniefend griff er nach dem Taschentuch, welches ihm sein Stiefvater hinhielt.

„Oh Harry. Ihr beiden seid mir wirklich zwei. Aber wenn eure Liebe noch immer so stark ist, dann wird sie auch das überstehen und euch zu einander zurückführen. Und wenn nicht, dann nehme ich das noch irgendwie in die Hand. Und wenn es das letzte ist, was ich noch mache. Ich will dich wieder wirklich lachen sehen, Harry. Mach dir keine Sorgen. Das wird wieder."

Schmunzelnd drückte Robin Harrys Hand. Ein leichtes Lächeln legte sich auf Harrys Lippen. Ohne ein Wort zu sagen stand er auf um Robin so vorsichtig wie möglich zu umarmen. Dieser drückte seinen Stiefsohn gerührt an sich. „Vergiss nie, dass ich die lieb habe Harry." Murmelte er leise. „Ich hab dich auch lieb Robin." Murmelte Harry und vergrub seinen Kopf mehr in der Halsbeuge seines Stiefvaters.

Harry blieb noch einige Zeit in dem Zimmer bevor er irgendwann gehen musste. „Bis morgen, Robin." Lächelnd drehte sich Harry nochmal zu seinem Stiefvater um. „Bis morgen, Harry." Grinste ihn Robin an und zwinkerte ihm zu. „Vergiss nicht, mir meine Schokolade noch mitzubringen." „Würde ich nie wagen." Zwinkerte Harry zurück. Robin wank Harry noch einmal bevor dieser mit einem letzten grinsen die Tür hinter sich schloss.

Das Gespräch mit Robin tat Harry wirklich gut. Er hatte neue Hoffnung geschöpft und nahm sich vor, in den nächsten Tagen Louis wieder zu kontaktieren. Er hatte dem Doncaster in den letzten Tagen nur Nachrichten geschickt, aber nahm sich fest vor, Louis wieder anzurufen.

Kaum wieder zu Hause angekommen, setzte sich Harry in sein Wohnzimmer um sich mit der Gitarre die Sorgen und Gedanken aus dem Kopf zu spielen. Erschöpft von dem Tag, verließ er dieses einige Stunden später um sich müde auf sein Bett fallen zu lassen.

Langsam griff er nach dem Shirt, welches Louis gehörte und dieser irgendwann vergessen hatte. Kurz roch er daran, bevor dieses kraftlos auf seine Brust sinken ließ und einfach nur die Augen schloss.

All Over Again - Larry Stylinson ✔Où les histoires vivent. Découvrez maintenant