Kapitel 5.

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Kapitel 5.

Den Tag hab ich schließlich noch durch Frustration hinter mir gebracht. Ich wusste nicht wie es nun weiter gehen würde. Ich musste eine Vormundschaft beantragen, dann könnten sie mir Dylan nicht wegnehmen, oder?

Ich würde alles dafür tun, dass mir dieser kleine Junge nicht weggenommen wird. Inzwischen Liebe ich ihn nicht nur als Bruder, sondern mehr als das.

Am nächsten Tag wurde es nicht besser. Ich fuhr Dylan zum Kindergarten, mich juckte es in den Innenflächen meiner Hände. Eine miese Angewohnheit, wenn ich nervös war.

Während ich also fuhr, kratzte ich mich mehrmals in der linken Handfläche und versuchte ruhig zu bleiben. Es erschien mir jedoch unausweichlich damit aufzuhören und mich zu beruhigen.

Es verbesserte sich auch nicht sonderlich, als ich ankam und Dylan zum Kindergarten brachte. Ich zog ihm gerade die Jacke aus, als einer der Betreuerinnen zu mir kam.

Ich überlegte einen Moment, wie denn noch mal ihr Name lautete und dann fiel er mir auch ein. „Morgen Miss Housten!", begrüßte ich sie und lächelte sie an, während ich die Jacke von Dylan aufhängte.

„Morgen, Miss Anderson. Ich wollte am Liebsten mal mit Ihnen unter Vier Augen sprechen, wenn es genehm ist", sagte sie und lächelte meinen kleinen Bruder an.

Dieser zog sich schnell die Schuhe aus, umarmte mich und lief auch schon mit einem „Tschüss", davon.

Ich sah ihm einen Moment lächelnd hinterher, bevor ich meine ganze Aufmerksamkeit Miss Housten widmete.

„Wie kann ich Ihnen behilflich sein?", fragte ich sie und lächelte sie dabei an.

„Es tut mir wirklich leid, aber ich habe einen Bescheid vom Jugendamt bekommen und ich muss Ihnen leider berichten, dass ich die Wahrheit auf jegliche Frage wiedergebe", verkündete sie und sah traurig rein.

„Ich kann Sie sehr verstehen. Ich sage auch die Wahrheit und ich habe auch vor, die Vormundschaft für meinen Bruder zu beantragen. Es wird recht schwierig sein, zumal meine Mutter mich wahrscheinlich aus meiner Wohnung schmeißen wird", verkündete ich und zuckte mit den Schultern.

Miss Housten legte ihre Hand auf meine Schulter und lächelte warm.

„Ich werde für Sie ein gutes Wort einlegen. Ihr Bruder hat es wirklich gut mit Ihnen, das muss ich zugeben. Ich wünsche Ihnen dann viel Erfolg!", wünschte sie mir.

„Danke, das weiß ich sehr zu schätzen", erwiderte ich und lächelte.

„Wenn es so ist, wünsche ich Ihnen noch einen schönen Tag", verabschiedete Miss Housten sich dann.

Als ich draußen war, ging ich direkt auf mein Wagen zu, froh dass ich heute nur eine Vorlesung hatte und somit nicht allzu lang in der Universität sein musste.

Auf den Weg, blieb ich bei einem Café stehen und besorgte mir eine Zeitung und einen Kakao.

Die Zeitung besorgte ich mir, um nach Stellenanzeigen zu suchen, damit ich einen Job finden konnte. Meine Mum würde mich rausschmeißen, mir den Geldhahn zudrehen und sonst alles. Ich war nur allzu froh, dass mein ganzes Studium schon bezahlt wurde.

Als würde mein Haufen von Problemen nicht schon genug wachsen, würde mein anderer Bruder heute auch noch kommen. Mein Bruder Anthony, denn ich seit Jahren nicht mehr gesehen hatte.

Ich wusste bis heute nicht, wieso er zu meinem Onkel gezogen war, mit seinen 7 Jahren.

Ich war gespannt, wie er sich entwickelt hatte. Ich hoffte stark, er würde nicht wie ein Player oder sonst sein.

Fuck the Bad Boy!Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt