Kapitel 28

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Langsam wurde die Tür zum Haus der Oppermanns von innen geöffnet. Zentimeter für Zentimeter, von inbrünstigen Gebeten begleitet.

Bittequietschenicht!!! Bittequietschenicht!!!Biiiiittenicht!!!!!’

Die Tür war offen, und nichts war passiert. Jetzt langsam über den Rasen, ohne auf einem Gartenwerkzeug auszurutschen...

Plötzlich hörte er den gefürchteten Kriegsschrei aus der Richtung des Nachbarhauses.

„Karsten, da ist einer von ihnen. Schnell, die Tomaten!“

„Ja, Schatz.“

Herr Oppermann hechtete gerade noch rechtzeitig hinter den Zaun. Eine braun-schwarze Tomate zischte dicht an seinem Kopf vorbei.

„Mist, vorbei! Nachschub, Karsten, schnell!“

„Ja, Schatz.“

Herr Oppermanns Hand zuckte vorwärts und riss die Post aus dem Briefkasten. Halb rennend, halb kriechend schaffte er es zurück zur Haustür. Gerade als er sie hinter sich zuschlagen wollte, klatschte ihm etwas an den Hinterkopf! Er fiel nach vorne und knallte mit voller Wucht auf den Schirmständer.

Von der Grundstücksgrenze her erklang Siegesjubel.

„Ha, ich hab’ ihn erwischt! Ich wusste doch, dass ich ihn erwischen würde!“

„Ja Schatz. Gut gezielt, Schatz.“

Keuchend wie ein verschrecktes Kaninchen setzte sich Werner Oppermann auf und schlug die Tür hinter sich zu. Es dauerte ein paar Minuten bis er sich so weit erholt hatte, dass er die Briefe durchsehen konnte.

Gleich zuoberst lag einer, dessen Ursprung er nicht sofort zuordnen konnte. Er war maschinell adressiert, und was stand da beim Absender...

„Oh nein. Nicht die. Nicht die!“

Eilends riss er den Umschlag auf, der an Frau Matilda Oppermann adressiert war auf und begann zu lesen.

Sehr geehrte Frau Oppermann,

diesem kurzen Anschreiben meiner Wenigkeit liegt ein Brief bei, dessen Text mir meine Freunde und Klienten Herr Schmidt und Herr Braun persönlich übergeben haben. Ich hoffe von ganzem Herzen, dass Sie das Angebot annehmen werden.

Ihr ergebener

Wolfgang Haake

Vorsitzender

Sehr geehrte Frau Oppermann,

nach unserer letzten Begegnung erinnerte ich mich noch lebhaft an ihre Charakter- und auch sonstige Stärke. Sie haben sicher in letzter Zeit am eigenen Leib erfahren, wie ungerecht die Obrigkeit gegen diejenigen vorgeht, die die Dienste unserer Firma in Anspruch genommen haben. Herr Schmidt und ich sind uns einig, dass dagegen etwas unternommen werden muss. Wir bieten Ihnen, der Königin der Goethestraße 14, den Posten der obersten Kommandeurin unserer eigenen Verteidigungsorganisation an, der Worldwide Association of Habitable, Nameable and Standard Instituted Normal Nations International Group of Energetic Naggers.

Sollten Ihre Majestät damit einverstanden sein, so geruhen Sie uns bitte innerhalb der nächsten 12 Stunden davon in Kenntnis zu setzen.

Hochachtungsvoll

Herr Braun

„Werner? Hast du die Post?“

„J-ja, Schatz.“

„Was ist? Irgendetwas Besonderes? Du klingst so aufgeregt.“

„A-ach, unsere Nachbarn haben mich nur mal wieder als Zielscheibe benutzt, Schatz. Sonst nichts.“

„Werner...“

„Ja, Schatz?“

„Du schwindelst mich an, Werner.“

„Aber nicht doch, Schatz.“

Schritte näherten sich. Verzweifelt suchte Herr Oppermann nach einem Versteck für den Brief. Aber es gab nichts.

„Ich weiß immer wann du mich anlügst, Werner. Her mit der Post!“

Frau Oppermann baute sich vor ihrem Mann auf. Der Brief wurde aus seinen widerstandslosen Händen gezogen. Frau Oppermann öffnete den Brief und überflog ihn. Ein Lächeln breitete sich auf ihrem Gesicht aus.

„Ah. So so... nun, Werner, es wird dich freuen, dass die Tecklenbörgs in Zukunft nicht mehr mit Gemüse bewerfen werden können.“

„Tatsächlich, Schatz?“

„Ja. Pack die Koffer. Wir statten einem gewissen Herrn Haake einen Besuch ab. Und pack das Nudelholz ein.“

„Ja, Schatz.“

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Der Konflikt spitzt sich zu :) Also, was haltet ihr von dem Kapitel? Gut geschrieben?

Bitte Kommentieren+Voten !! Ach ja, und wenn ihr meine Facebook seite noch nicht geliked habt, der externe link rechts führt euch direkt dorthin :-)

GLG

Robert 

Die Staats-AGWo Geschichten leben. Entdecke jetzt