1: Sommerferien, Dienstag, 19 Uhr

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Ich fokussierte mich auf den Weg und blendete alles andere aus. Valeria blieb hinter mir, das wusste ich. Die Pistole fühlte sich kalt an meinem Rücken an, auch das Messer, das sich leicht bewegte, war unangenehm, aber es gab mir Sicherheit. Wir mussten nicht weit kommen, eigentlich nur bis wir irgendetwas fanden, dass schneller fuhr als die Männer liefen. Ein Motorrad zum Beispiel.
„Rechts!", rief Valeria in dem Moment, zu spät für mich. Sie lief rechts und ich links an der Oma mit dem süßen kleinen Hund vorbei. Eilig bremste ich ab, sprang über den Hund und folgte Valeria um die Ecke an einer Apotheke vorbei. Dieser Weg war deutlich leerer, nur zwei Menschen weiter entfernt. Die Häuser sahen schön aus.
Hier herrschte Schatten. Zwei Autos parkten gegenüber an den Wänden nur wenige Meter entfernt, zwei Motorräder dahinter nebeneinander.
„Da ist kein Schlüssel!", rief ich Valeria zu, die sich in die Richtung bewegt hatte.
„Scheiße", wir liefen an den Motorrädern vorbei, erschienen neben dem Auto.Ein Blick zurück verriet mir, dass die beiden Männer an der Apotheke angekommen waren. Sie wussten, dass wir abgebogen waren.Einer von ihnen sprach in sein Walkie-Talkie.
„Sag mir bitte, dass du über jeden Weg hier Bescheid weißt", mein Atem ging hektisch. 
„Jaja, aber die auch", bemerkte sie, das Auto verschwand aus meinem Sichtfeld, die Straße machte einen leichten Knick nach rechts.
Und als wir dort erschienen bemerkte ich, dass sie viel zu lang war .
Und auf der anderen Seite war eine laut dröhnende Hauptstraße.
Ein schwarzes Auto parkte vor kleinen Pylonen, die auch am Eingang dieser Straße gestanden hatten. Die hintere Tür öffnete sich und der Blondschopf erschien.
„Die Straße ist zu lang", bemerkte ich in Richtung Valeria, die nickte.„Ja, ich weiß. Aber das sah man auf der Karte nicht"

Wie es dazu kam?
Das ist interessant. Und gar nicht so lange her.
Aber vorne anzufangen ist immer am einfachsten:
„Valeria",erfreut sprang ich auf sie zu, gerade erst hatte sie die Tür geöffnet. Sie grinste und umarmte mich ebenfalls.
„Boar, ey,endlich", sie schloss die Tür, nachdem sie mir eine der zwei Taschen abgenommen hatte, „Drei Tage nur wir beide!", sie hob ihre Hand und ließ mich abklatschen.
„Deine Eltern kommen wirklich nicht?"
„Ne", sie schüttelte den Kopf, „Wir dürfen keinen Alkohol trinken, aber ansonsten dürfen wir machen,was wir wollen"
Valeria und ich hatten uns schon eine Weile nicht gesehen. Nicht Jahre, aber Monate waren schon schrecklich genug. Wir hatten beide genug zu tun gehabt. Seit einer Weile besuchten unterschiedliche Schulen, da sie geflogen war. Ihr schien die neue Schule um einiges besser zu gefallen, weshalb ich mich mehr und mehr fragte, ob sie es extra herausgekitzelt hatte. 

 Wie auch immer, ab heute würden wir drei Tage alleine in ihrem Haus verbringen. Ihr älterer Bruder Marvin war nicht zuhause, genauso wenig wie ihre Eltern, die sich gerne Freizeit nahmen. Kleine Geschwister, um die man sich kümmern müsste, hatte sie keine. 

„Brauch ich auch nicht",ich lief ihr vorneweg die Treppen hoch, „Ich habe was Süßes mit"
„Etwas?", murmelte sie hinter mir, ich lachte. „Nein,genug. Aber lass uns erst richtig Abendessen, sonst reiern wir morgen"
Sie grummelte leise, sagte aber nichts weiteres.
Oben angekommen begrüßte mich schon ihre Katze Mrs. Gabriella.
Den Namen hatte sie ihr gegeben, weil sie früher High School Musical Fan gewesen war. Ich fand den Namen knuffig, doch ich nannte sie nie so.„Na, Riri?", darauf hörte sie nämlich genauso gut. Ich hielt an,beugte mich vor und kraulte sie.
„Hey!", kam es von hinten,„Ich falle noch die Treppe runter", dann schob sich Valeria an mir vorbei.
„Zur Seite", bemerkte sie dann in Richtung Katze,die, als sie den riesigen Koffer über ihrem Kopf schweben sah, das Weite suchte.
„Du hast sie verscheucht", beschwerte ich mich.Valeria schnalzte mit der Zunge. „Die hat mir gestern auf den Teppich gekotzt"
Ich verzog das Gesicht. „Nur, weil du sie zu viel fütterst"
„Na,na", Valeria stellte den Koffer neben dem Teppich ab, „Das war definitiv ein Mäusekopf"
„Oh man", ich schüttelte belustigt den Kopf, „Durchsuchst du ihren Kot eigentlich auch?"
Valeria lachte und stieß mich an. Ich stellte den Koffer neben sie, dann sah ich auf. „Ich hab Hunger"
Sie grinste breit. „Ich auch"


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