11 Interviews, Hoffnung und Erinnerungen

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Ich weiß nicht wie lange ich in meinem Bett liegen geblieben bin und ob ich überhaupt geschlafen habe. Ich weiß nur das Ivette sich nach einiger Zeit zu mir gesellt hat, sie hat meine Punktzahl auch schwer getroffen. Mit fünf Punkten sind meine Chancen gering, sehr gering.

» Ivette? « meine Stimme versagt. » du musst dich für einen von uns entscheiden, ich glaube es ist besser du setzt auf Chris, er hat mehr Chancen als ich.« » Nun Ja, ich habe mich aber bereits entschieden und ich bleibe dabei.« auch ihre Stimme klingt heiser. Eine weile liegen wir wieder still nebeneinander und ich lasse mir Ivettes Worte durch den Kopf gehen. Sie hat sich entschieden, dass heißt das sie auch an mich glaubt. » Ivette, wie viele Punkte hast du bekommen?« nach einem langen schweigen erklärt sie:» fünf Punkte genau wie du und genau wie du habe ich mich aufgegeben. Doch wenn du in der Arena bist gibst du nicht auf, glaub mir du findest von alleine den Mut weiterzukämpfen.«

Es ist bereist Mittag als mein Stylisten Team in mein Zimmer kommt um mich für die Interviews zurecht zumachen, Ivette ist bereits vor einer Stunde gegangen um mir noch ein wenig Ruhe zu gönnen, die mit einem Schwung verflogen ist. » Was machen wir bloß mit dir?« sagt die eine. » Wie wäre es ihr die Haare zuschneiden? « »Bist du denn des Wahnsins, solch schöne Haare darf man doch nicht schneiden, ich bin für lange wallende Locken das ist doch jetzt im Trend.« sofort beginnt sie mir mit einem Stab in den Haaren rum zuwirbeln und Locken hereinzudrehen. Nebenbei fuchtelt eine weitere Hand an meinen Augen herum und schminkt mich, eine weitere Hand lackiert mir die Nägel. Ich halte es für besser abzuschalten und sie zu ignorieren. Nach einer gefühlten Ewigkeit wenden sie sich von mir ab, räumen ihre Sachen zusammen und werfen mir noch einen letzten Blick zu ehe sie mein Zimmer verlassen und ich einen Augenblick die Ruhe genießen kann. Meine Augen sind ausreichend geschminkt und auch meine Haare sehen wundervoll aus. Die Tür öffnet sich und Salyn tritt ein, neben ihm schiebt er eine Kleiderstange her auf den mehrere Kleidungsstücke hängen. »Du siehst bezaubernd aus« Salyn schließt die Tür hinter sich und umarmt mich. » Danke, wie ich sehe hast du mir eine Auswahl mitgebracht.«, stelle ich fest.» Ja, ich habe mich mit den anderen abgesprochen und wir haben bereits einen Favoriten, doch dachten wir würdest du das gerne mit entscheiden.« Er nimmt ein Hell grünes kleid von der Stange.» Das wäre das erste, möchtest du es anprobieren?« Das Kleid geht wahrscheinlich nur knapp über die hälfte des Oberschenkels, es sieht nicht sehr ansprechend aus. » Nein, ich finde es ein wenig zu kurz, hast du noch längere?« er nimmt ein paar Kleider von der Stange hält sie hoch schüttelt dann mit dem Kopf und schmeißt sie achtlos auf mein Bett. Die Kleiderstange hat sich bis auf die hälfte geleert.» Das sind die etwas längeren Kleider.« er hält mir ein zart rosanes Kleid entgegen das bis zum Boden reichen würde, an der Taille ist ein schwarzes Seidenband befestigt. » Darf ich es anprobieren?« frage ich zaghaft. Salyn nickt mit dem Kopf und reicht es mir, ehe er den Raum verlässt. Ich lasse meine Kleider fallen und ziehe das rosane an, es passt perfekt jedoch ist es nicht das Kleid. Ich öffne die Zimmer Tür, Salyn hat mich erwartet und tritt wieder in das Zimmer ein. » Du siehst nicht glücklich aus« es ist weniger eine Frage, eher eine Feststellung.  » Ja, es erinnert mich zusehr an meine Mutter, ich hatte ein ähnliches Kleid zur Ernte an.« » Ich weiß, zieh es wieder aus,ich werde dir ein anderes geben « er nimmt ein anderes von der Stange und reicht es mir dann verlässt er den Raum. Das Kleid geht knapp über die Knie, es ist Türkis und glänzend.  Ich drehe mich einmal im Kreis, es ist Wunderschön ich öffne die Zimmertür ein weiteres mal und Salyn tritt wieder ein.» Es ist perfekt .« glücklich umarme ich ihn und helfe ihm die restlichen Kleider auf die Kleiderstange zurück zuhängen. » Warte hier.« mit diesen Worten verlässt er den Raum zum weiteren mal nur diesesmal nimmt er die Kleiderstange mit. Als die Tür geschlossen ist, drehe ich mich ein weiteres mal im Kreis. Als sich die Tür wieder öffnet tritt Salyn ein aber nicht alleine hinter ihm tritt Ivette ein, beide tragen drei Pakete. Sie stellen die Pakete vor mir auf den Boden und befehelen mir mich zu setzen. Salyn öffnet das erste Paket, es enthält bestimmt zwanzig Zentimeter hohe Pumps. » Das werde ich nicht anziehen« Nach einer längeren Disskusion und vier weiteren Schuhen einigen wir uns auf dunkle Pumps mit zehn zentimeter hohem Absatz. » Du siehst bezaubernd aus« In Ivettes Augen bilden sich kleine Tränen. Ihre Stimme zittert als sie mir erklärt das wir runtergehn müssen und die Interviews bald beginnen. Verwirrt schaue ich sie an:» Muss man davor nicht üben ich weiß nicht was ich sagen muss.« » Du schaffst das« ermutigend klopft sie mir auf die Schulter greift nach meiner Hand und zieht mich aus meinem Zimmer. Als ich mich ein letztes mal umdrehe streckt Salyn mir den Daumen nach oben. Mit dem Fahstuhl fahren wir in ein mir unbekanntes Stockwerk. Auf dem Knopf ist ein kleines Mikrofon eingraviert. Als sich die sowieso schon gläsernen Türen öffnen erblicke ich einen großen Backstage bereich mit viel essen, die Anderen Tribute sind auch da manche haben ihre Stylisten mitgebracht manche nur ihre Mentoren.

Alle tragen schöne Kleidung und kurz vor Sendestart müssen wir uns alle in eine Reihe stellen und Ivette und die anderen müssen den Raum verlassen, vor mir steht Chris hinter mir der Junge aus 6.

Hier wurden Bildschirme aufgestellt, etwas was ich sehr zu schätzen weiß. Denn so kann ich mitverfolgen was die anderen für Antworten geben und mich ein wenig vorbereiten.

Marvel wird aufgerufen. Wie erwartet beantwortet er Caesars fragen mit seiner charmanten Art. Das Publikum ist ganz begeistert. Ich beachte die weiteren Tribute nicht mehr im Detail sondern überlege lieber welche Fragen Caesar mir stellen wird. Meine Mutter? Meine Gewinnchancen? Mein Talent? Oder vielleicht wird er mich auf meine so miserable Punktzahl ansprechen?

Chris Name wird aufgerufen und festen Schrittes betritt er die Bühne. Die Fragen beantwortet er mit Mühe und Not . Es ist verwunderlich wie gequält er wirkt bei der Parade war er so locker. Vielleicht liegt es daran das wir morgen um diese Zeit bereits in der Arena sind. Vielleicht auch schon tot.

Finch Crossley, mein Name wird aufgerufen und eine starke Hand drückt mich die Treppen hoch. Es sind nur vier Stufen aber mir kommt es so vor als würde ich tausende von Stufen erklimmen. Das grelle Scheinwerferlicht blendet mich so sehr das ich für einen Augenblick nichts erkenne. Meine Hand streift eine weitere und ich merke das Casear mir seine reicht um mir den Weg zu erleichtern. »Nun Finch, wir haben es alle mitverfolgt: den Tod deiner Mutter. Hast du eine Ahnung wieso sie so brutal um sich geschlagen hat?« fragt Caesar. So da war sie, die Frage aller Fragen, die ich mir selbst nicht einmal beantworten kann. » Nun Caesar ich weiß es nicht genau aber ich vermute sie hatte Angst mich zu verlieren. Jetzt habe ich sie verloren, trotzdem werde ich weiter kämpfen und nicht einfach mein Leben beenden.« die Worte sprudeln nur so aus meinem Mund und im nach hinein wundere ich mich selbst über meine Worte.» Das nenne ich Mut, doch was sagst du zu deiner Punktzahl?« diese Frage von Caesar ist ein Schlag ins Gesicht doch komischer weise habe ich sofort eine Amtwort parat:» Caesar, wer sagt das ich euch alles gezeigt habe. In der Arena werdet ihr merken das ich noch mehr auf dem Kasten habe.« » Das war sie, Finch Crossley, Distrikt 5 unsere Tributin die noch mehr kann als man denkt.«

Finch: the Story of a TributeHikayelerin yaşadığı yer. Şimdi keşfedin