4.Auf direktem Weg ins Kapitol

333 25 0
                                    

Ich will mich wehren, umdrehen und zu ihr hinrennen, doch mein Körper macht nicht mit. Ich merke wie ich in einen kleinen Raum geschickt werde und sich die Türen krachend hinter mir schließen. Etwa fünf Minuten stehe ich so da, unfähig mich zu regen. So lange bis ich das Geräusch der sich öffnenden Tür höre. Langsam drehe ich mich um und falle der Person in die Arme. »Sie haben sie...« »psst, das wird alles wieder. Du schaffst das, du bist sehr klug und geschickt Du musst den Leuten des Kapitols deine Stärken zeigen. Sei gerissen, hinterhältig wenn es sein muss. Zeig ihnen wie weit man mit Intilligenz kommen kann... Ich hätte nicht gedacht dass du gezogen wirst« »Ich auch nicht.« die Zeit ist um und mein Vater wird von Friedenswächtern hinaus geleitet. Die Tür öffnet sich ein weiteres mal, dieses mal erscheint Sam:» ich habe nur wenig Zeit, du wirst das schaffen wenn es einen Wald gibt kannst du dich die Gesamte Zeit dort verstecken. Du weißt was giftig ist und was nicht, du schaffst das.« er umarmt mich noch ein letztes mal ehe auch er von einem Friedenswächter hinaus begleitet wird.

Die Tür öffnet sich noch ein weiteres mal und Cassy steht in der Tür »Komm Liebes, jetzt geht es ins Kapitol. Sie greift nach meiner Hand und zieht mich in Richtung des Hintereingangs, ich weiß dass das Justizgebäude einen Bahnhof hat aber ich wusste nicht das man einfach durch eine Tür gehen kann und am Gleis steht. Der Zug ist gigantisch, als sich die Tür automatisch öffnet kann ich mein staunen nicht mehr unterdrücken, Chris wartet bereits in der Lounge. » Setz dich doch« flötet Cassy mit ihrem typischen Kapitols Akzent und ich tue wie geheißen.

»Eure Mentorin dürfte gleich da sein.«, sagt Cassy noch bevor sie den Raum verlässt. »Tut mir leid...wegen deiner Mutter« Ich sehe auf zu Chris. Er sieht mich perplex an. Ich nicke nur, das sind die einzigen Worte die wir wechseln. Plötzlich geht die Tür auf und unsere Mentorin kommt herein. Sie ist ziemlich groß, hat blonde Haare und dunkle Augen. Ich kann nicht genau sagen wie alt sie ist, nur dass sie ziemlich jung aussieht. »Mein Name ist Ivette Li-Sanchez und ich bin eure Mentorin« »Wer wir sind weisst du ja sicher schon. Wie hast du gewonnen?« Ich habe keine Lust auf ein fröhliches Gespräch, ich möchte einfach wissen wie ich überleben kann. »Ich bin weggerannt, habe gestohlen um nicht zu verhungern...allerdings hatte ich auch viel Glück« ich nicke, stehe auf und laufe in das Zimmer, welches ich als meines vermute. Am liebsten würde ich mich in das große Bett legen und nie wieder aufstehen. Doch das geht nicht und das weiß ich nur zu gut. Ich seufze und lege mich auf das Bett. Nach langer Überlegung schalte ich den Fernseher ein, gerade werden die Ernten gezeigt. Ich sehe mir alle Tribute an, zuerst kamen die Karrieros aus 1 und 2. Wie immer waren es gut durchtrainierte Kinder, sehr starke Konkurrenz. Die Tribute aus Distrikt 3 sind keine wircklichen Gegner, die Tribute aus 4: Karieros wie fast jedes Jahr. Nun kommt meine Ernte und ich sehe gebannt auf den Fernseher. Es wird gezeigt wie ich gezogen werde und auf die Bühne laufe. Danach fangen die Schreie an und wir werden in das Gebäude geführt, bevor der Schuss ertönte. Der Schuss, den ich nie in meinem Leben vergessen werde, den Schuss den ich noch genau 23 mal in der Arena hören werde, vorausgesetzt ich lebe solange. Ich schalte den Fernseher ab und lege mich nun ganz in das Bett. Ich weiß nicht woran das liegt, vielleicht die Anstrengung oder die Trauer, doch nach wenigen Minuten schlafe ich auch schon ein.

Ich höre meinen Namen und werde dadurch unsanft aus den Schlaf gerissen. Cassy kommt herein und schaut mich an. »Wir sind da, mach dich noch schnell frisch, draußen werden schon die Bewohner des Kapitols warten.« Ich nicke verschlafen und stehe langsam auf. Schnell richte ich meine Frisur, die zwei französischen Zöpfe sehen noch einigermaßen akzeptabel aus, deshalb lasse ich meine Haare wie sie sind und kümmere mich um mein Gesicht, bevor ich zu den anderen in den Speisesaal trete. Mich wundert es nicht dass wir so schnell ankommen, immerhin ist Distrikt 5 gar nicht so weit vom Kapitol entfernt. »Seid ihr bereit euch den Bewohnern zum ersten mal zu stellen?, fragt uns Cassy. Ich nicke stumm. Du bist schlau, hallt es die Worte meines Vaters durch den Kopf. Stimmt, ich bin schlau und genauso werde ich mich dem Land Panem präsentieren. Und dann öffnet sich die Tür und obwohl mich im Moment nichts anderes als Trauer, Wut und Angst überkommt, setze ich ein hinterlistiges lächeln auf und stelle mich den Kameras.

Finch: the Story of a TributeWhere stories live. Discover now