Chapter Twenty Three

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Ich nickte. „Es wird kühl." Dann stand ich auf und folgte Kyle zurück in sein Zimmer.
„Möchtest du vielleicht duschen gehen?"

Überrascht von seiner Frage, wanderte mein Blick zu der offenen Badezimmertür. Ich war erst vor wenigen Stunden duschen, aber ich würde es mir nicht nehmen lassen, noch einmal das heiße Wasser über meinen Körper fließen zu spüren.

„Und was ist mit dir?" Kyle musste mindestens genau so sehr frieren.

„Ich gehe mit dir zusammen." Seine Worte waren so abrupt und neutral, dass ich mich beinahe an meiner eigenen Spucke verschluckte.

Kyle fing an zu grinsen und schüttelte den Kopf. „Ein Scherz." Dann ging er in das Badezimmer und nahm zwei Badetücher aus dem Schrank. „Ich werde nach dir gehen."

Wir beide vergaßen in diesem Moment wohl, dass nur wenige Meter weiter meine eigene Dusche auf mich wartete. Aber mir war es Recht.
Ein Kribbeln durchfuhr meinen Körper, als Kyle sich zu mir umdrehte. Und plötzlich schoss mir eine Frage heraus, die ich mir nur selbst stellen wollte.

„Können wir gemeinsam baden gehen?"

Unbehaglich trat ich auf der Stelle und biss mir auf meine Unterlippe. Es war eine dumme Frage, die erst gar nicht für Kyle gedacht war. Kyle würde nun anzüglich grinsen und mich wahrscheinlich verspotten. Doch nichts dergleichen geschah.

Er sah mich genauso verdutzt an, wie ich es über meine laut ausgesprochene Frage war.

„Was?", hakte er nach und ich atmete tief durch. Ich würde die Frage noch einmal stellen. „Würdest du mit mir gemeinsam baden wollen?"

Neben der Dusche befand sich eine Eckbadewanne, in der mindestens zwei Personen Platz finden würden. Vom Mut gepackt, lief ich auf Kyle zu und schaute zu ihm hoch. „Möchtest du?"

Kyle stand an Ort und Stelle gebunden und rührte sich nicht. Die Überraschung war ihm immer noch in sein Gesicht geschrieben und allmählich fragte ich mich, ob ich meine Gedanken nicht doch für mich behalten hätte sollen.

„Bist du dir sicher?", fragte Kyle schließlich und leckte sich einmal über seine Lippe.

Ich nickte. „Ja. Ich bin mir sicher."

Kyle löste sich aus seiner Starre und nickte. „Okay, ja." Dann verzog er sein Gesicht etwas nachdenklich. „Soll - soll ich Wasser einlassen?"

Mein Herz wog vor Aufregung schwer in meiner Brust. Auf Kyles Frage nickte ich bloß und setzte mich dann auf die Bettkante. Das Wasser rauschte und die Flaschen von Duschgel und Shampoo schienen in die Badewanne zu rutschen.

„Verdammt", stöhnte Kyle und neugierig stand ich auf, um an der Tür zu lugen. Kyle hatte seine Ärmel etwas hochgekrempelt und fischte, wie vermutet, eine Flasche Duschzeug aus dem Wasser.

„Brauchst du Hilfe?"

Er drehte sich zu mir und schüttelte den Kopf.

„Nein." Dann stellte er die Flasche beiseite und drehte sich noch einmal zu mir. „Oder doch. Magst du es heißer oder kühler? Mit Schaum oder Ohne? Ich hätte a-", lachend unterbrach ich Kyle. Nun schien er nervöser als ich es war. Das war das Letzte, was ich gedacht hatte. Ich ließ meine Finger unter den Wasserstrahl spielen, bevor ich Kyle antwortete.

„Das Wasser ist perfekt. Schaum wäre schön."

Er nickte und wandte sich an die Schränke, um ein Schaumbad herauszukramen.

„Mango?", fragte ich nach und sah auf die abgebildete Frucht. Kyle betrachtete ebenfalls das Etikett und nickte. „Meine Mom wechselt sie gefühlt monatlich aus. Dabei benutze ich die Badewanne gar nicht."

Liebes Tagebuch || #Wattys2015Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt