Ich drehte sie mit meinem rechten Arm aus und griff als sie gerade nicht hinsah in meine Tasche. Die Schatule in der Hand versteckte ich hinter meinem Rücken und drehte sie wieder ein, so dass mein Arm um sie lag. Durch den Spiegel konnte ich die grossen Augen der anderen erhaschen und Herr Wang nickte mir zu, während sie klatschten. Noch könnte ich kneifen. Noch könnte ich es auf ein andermal verschieben. 'Nein, du hast es dir vorgenommen. Mach es jetzt endlich.'
"Du warst wundervoll", lächelte ich sie an und streichelte ihr leicht mit meiner rechten Hand über den Arm, hoffend dass ich nicht zitterte wie Espenlaub.
"Ich hatte ja auch einen unverschämt talentierten Tanzpartner." Ich musste etwas lachen.
"Du änderst dich wirklich nie. Seit dem ersten mal, als ich mit dir gesprochen hatte, hast du dich nicht ein bisschen verändert." Xiu sah mich verwirrt an: "Wirklich?"
"Ja, wirklich. Du hast immer deine freundliche Art beibehalten und wenn es ernst wurde, zeigtest du das Durchsetzungsvermögen, das in der Familie vertreten ist. Abends warst du einfach nur froh, wenn du dich etwas enspannen konntest und hast dich immer über meine Anwesenheit gefreut, selbst wenn du beschäftigt warst. Und das hat sich bis heute nicht verändert. Du bist freundlich, aber auch stur wie eh und je und dennoch hängst du an mir wie an nichts anderem. Und das freut mich so unglaublich sehr zu wissen."
Sie musterte mich skeptisch.
"Du zitterst, was ist los? Ist dir nicht gut?"
"Weitere Eigenschaft von dir. Deine Liebsten kommen vor dir und wenn man dir sowas unter die Nase bindet wirst du knallrot", amüsierte ich mich ab ihrer Reaktion. Schnell sah sie runter auf unsere Hände.
"Idiot, jetzt bin ich wirklich knallrot", murmelte sie beleidigt. Lachend küsste ich sie kurz auf die Wange und flüsterte ihr dann ein 'Ich liebe dich' auf Koreanisch zu. Ihre Miene hellte sich wieder auf und sie sah wieder zu mir auf. Langsam öffnete ich hinter meinem Rücken das Kästchen und holte den Arm langsam hervor, während ich immer noch mit ihr redete und ihr unentwegt in die Augen sah. Mein Herz hatte wohl noch nie so schnell geschlagen, wie jetzt. Und ich spürte selbst wie ich zitterte. Aber das war in der Situation glaube ich recht legitim oder? Ich hoffte es.
"Ich bereue wirklich keine unserer Entscheidungen, auch wenn es kurzzeitig etwas schmerzhaft war. Aber dafür war die Zeit ab dem Tag, als ich dann als dein Freund bei dir eingezogen bin noch viel schöner."
"Stimme ich dir gerne zu, aber wieso sagst du mir das alles?" Ich legte kurz meine Stirn an ihre und merkte wie sie sich entspannte. Mein Mund war so unendlich trocken, genauso wie mein Hals. Und dazu zitterte ich auch noch wie ein Idiot. Leicht griff ich fester um das kleine Kästchen in meiner linken, das ich nun vor uns hinhielt. Dann holte ich nochmal tief Luft.
"Weil mir die Bezeichnung 'Freund' nicht mehr reicht, Süsse. Schau mal runter", flüsterte ich nervös. Xiu tat was ich ihr sagte, erblickte den Ring, den ich vor uns hinhielt und quietschte gleich darauf vor Freude los. Sie schlug sich ihre Hände vor den Mund und dann begannen ihre Beine nachzugeben. Schnell packte ich sie mit meinem rechten Arm an der Taille und liess mich lächelnd mit ihr auf den Parkettboden sinken. Erleichtert zumindest schon so weit zu sein, vergrub ich mein Gesicht kurz in ihrer Halsbeuge. Jetzt fehlten nur noch die letzten Worte. Dann wusste ich es. Im Spiegel konnte ich ihre Eltern sehen, die mir aufmunternd zu nickten und Qinyang, die mir die Daumen hoch zeigte. Also laut ihnen gutes Zeichen.
"Wang Xiu Ying, möchtest du -"
"Natürlich", brachte sie halb lachend und halb weinend heraus. Ich strich ihr die Tränen so gut es ging mit meiner rechten Hand weg und lachte dabei: "Lass mich doch ausreden, ich war noch nicht fertig."
"Sorry. Rede bitte weiter", grinste sie und dann zog ich sie auf meinen Schoss.
"Wang Xiu Ying, möchtest du zu meiner wundervollen, kleinen Lady werden?"
"Ja, natürlich." Hinter uns hörte ich Nuan kurz vor Freude aufquietschen. Dann nahm ich den Ring raus, nahm ihre Hand in meine und legte ihr den Ring an. Immer noch halb weinend betrachtete sie das Schmuckstück und warf mich dann mit einem hellen Lachen nach hinten um. Erstickt keuchte ich kurz auf, aber legte meine Arme dann um sie.
"Ich liebe dich so sehr. Du weisst gar nicht wie sehr ich mich gerade freue."
"Deine Augen sprechen für sich meine Liebste", antwortete ich ihr und richtete uns wieder auf.
"Jaah! Xiu ist verlobt!", rief Mark erfreut und kam auf uns zugerannt. Er half uns hoch und drückte meine Verlobte dann fest. Verlobte... Das musste jetzt auch erstmal bei mir ankommen.
"So und jetzt weisst du wie ich mich bei Mark gefühlt habe. Ist nicht leicht was?", lachte Jackson und klopfte mir auf die Schulter.
"Nicht leicht? Ich hatte glaube ich noch nie so Angst vor einer Antwort von meiner meistgeliebten Person."
"Tja da gebe ich dir Recht. Ich bin fast gestorben vor Angst, weil ich alle Horrorszenarien durchgegangen bin in meinem Kopf und das innerhalb von vielleicht 2 Minuten. Aber nach diesen zwei Minuten war alles wieder okay und ich wusste selbst nicht wohin mit meiner Freude."
Ich stimmte ihm zu und sah dann Xiu auf uns zukommen. Sie drückte sich an ihren Bruder und wimmerte leise: "Du wusstest davon oder?"
"Mehr oder weniger. Ich wusste, dass er es irgendwann vorhatte. Dass er es heute machen würde, wusste ich nicht."
"Da erklären wir uns für schuldig, werte Dame. Der Herr hat den Ring zuerst nicht mitgenommen und auf Anweisung Jinyoung's hin, habe ich diesen noch eingepackt und ihm vor dem Tanz gegeben", meldete sich Youngjae. Herr Wang begann zu lachen und klopfte seinem Angestellten auf die Schulter.
"Du bist so gerissen Jinyoung. Das ist einer der Gründe wieso ich dich als meinen Butler ausgewählt habe!"
"Stehts zu ihren Diensten mein Herr", erwiderte Jinyoung ruhig und grinste in meine Richtung.
"Dann habe ich dich also gut eingeschätzt", stellte er fest und kam zu mir rüber. Ich lachte kurz und nickte: "Ja hast du. Wie bist du eigentlich auf die Idee gekommen?"
"Du sagtest mir einmal, dass du sowie Xiu Ying beim Tanzen nicht nachdenkt. Ergo, ihr macht euch keine Sorgen um irgendwas. Wenn du also nicht dauernd drüber nachdenkst, was schiefgehen könnte, bist du schneller in der Sache drin, als du schauen kannst. Und so war es auch." Ich umamrte ihn kurz brüderlich und nahm dann Xiu wieder in den Arm.
"Dein Herz schlägt immer noch so schnell, als hättest du gerade einen Marathon hinter dir", seufzte sie ruhig, während ihre rechte Hand auf meiner Brust ruhte.
"Ich war auch so ganz leicht gestresst. Frag mich nicht wieso."
"Mein Herr? Shui hat mich so eben kontaktiert, dass sie ein Bad einlässt", unterbrach uns Youngjae. Sofort sah Xiu zu mir auf.
"Das klingt doch gut oder nicht?"
"Aber sicher doch." Ich hob sie überraschend hoch und trug sie zum Ausgang. Youngjae schnappte sich derweil unser Gepäck.
"Wenn du mich fallen lässt..." Kurz tat ich so, als würde ich genau das tun und sie kreischte laut auf. Allerdings hatte ich sie fest im Griff.
"Ich würde dich nie im Leben fallen lassen", lachte ich und stellte sie vor dem Auto ab. Wir fuhren zusammen mit ihren Eltern in einem Wagen. Sophia redete mir ihrer Tochter und fummelte dabei am Ring herum, den sie schon die ganze Zeit inspzierte.
"Da hast du einen guten Moment ausgesucht. Youngjae hatte kurz Angst, dass du einen Rückzieher machst und den Tanz einfach so beendest", begann Herr Wang. Ich sah zu ihm und dann aus dem Fenster, um die vorbeiziehenden Lichter zu betrachten.
"Ich war kurz davor zu kneifen. Allerdings haben Sie mir mit ihrer einfachen Geste wieder etwas Mut gegeben. Es war dennoch nicht ganz ein Zuckerschlecken."
"Ruji. Du kannst mich Ruiji nennen, schliesslich bin ich bald dein Schwiegervater." Auf dem Gesicht des Geschäftsmannes bildete sich ein entspanntes Lächeln. Stimmt, er würde jetzt mein Schwiegervater werden. Komplett verdrängt.
"Gerne doch. Aber das wird wohl noch eine Weile dauern, bis ich mir das formelle abgewöhnt habe", entschuldigte ich mich schonmal im voraus. Er lachte kurz auf: "Ja bei meiner Tochter schaffst du es auch noch nicht immer."
"Ach nein, dass ist einfach nur so eine Sache unter uns. Sie wird für immer Mylady bleiben..."
"Und er immer mein Mister Butler", mischte sich nun auch Xiu ein. Ruiji schüttelte den Kopf: "Mylady und Mister Butler. Ihr seid mir zwei."
Ja wir waren schon komisch. Aber unsere ganze Geschichte wie wir zusammen gekommen sind, ist komisch. Aber missen, möchte ich Xiu auf jeden Fall nicht.

Zuhause gingen wir beide direkt ins Bad und als ich die Tür hinter mir zu gemacht hatte, spürte ich Xiu's Körper, der sich an mich drückte. Und da war unter anderem auch ihre Oberweite, die ich sehr genau an meinem Rücken fühlte.
"Endlich etwas alleine. Ich bin viel lieber mit dir zu zweit", säuselte sie in einem anzüglichen Ton. Ich wusste was der Ton bedeutete. Xiu zog mir das Hemd aus der Hose und fuhr langsam mit der Hand darunter.
"Mein Verlobter. Ja, das klingt um einiges besser als mein Freund." Ich drehte mich zu ihr und knöpfte mein Hemd auf. Xiu streifte es mir mitsamt Jacket von den Schultern und stellte sich direkt vor mich hin.
"Wirklich im Bad?"
"Ja, wirklich im Bad. Dürfen halt einfach nicht zu laut sein", grinste sie und begann ihren Qipao aufzumachen. Ich folgte ihren Bewegungen stumm und als sie das Stoffstück auf den Boden fallen liess, drehte sie sich zu mir.
"Dein Zug Mister Butler." Ich öffnete ihr den BH und streifte ihr den von den Schultern.
"Du hast teilweise Ideen."
"Die habe ich erst bekommen, als ich dich kennengelernt habe. Du hast mir ein Teil meiner verlorenen Kindheit wiedergegeben, auch wenn du dir das nie bewusst warst." Ich strich ihr über die Wange.
"Und ab jetzt werde ich dir alle schönen Seiten des Lebens zeigen. Das verspreche ich dir." Wir sahen uns einfach eine Weile an, bis sie mir meine Hose auszog.
"So jetzt komm. Das Wasser wird kalt und ich will heute noch etwas Spass haben." Ich lachte, zog mich aus und als sie sich auch ihrem letzten Kleidungsstück entledigt hatte, hob ich sie hoch, um wieder im Bad abzusetzen. Ich schwamm zu ihr rüber und blieb vor ihr stehen.
"Du bist teilweise echt versaut. Das gehört sich eigentlich nicht für eine Lady."
"Mir egal. Und jetzt Klappe halten und küssen."

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So hier sind wir am Ende von Mr. Butler. Vielen Dank an alle die, die die Geschichte gelesen haben ^.^/
Entschuldigt, dass dieser Teil heute so spät kam, im Moment habe nur ich (Twiiist) Zugriff auf den Seora Account, durch einige unglücklichen Umständen und etwas Umzugsstress, daher wurden die letzten Teile auch nicht formatiert. Aber das wird sich hoffentlich bald ändern. (Luna steht's zu Diensten (~‾▿‾)~ )
Die nächste Geschichte ist schon in Bearbeitung, also vielleicht sieht man sich dort wieder ^^

~Twiiist & Luna

Mr. Butler - Im Jaebum FFWhere stories live. Discover now