Kapitel 15

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Ryan ist nicht zu mir unter die Dusche gekommen. Generell hat er keinerlei Anstalten gemacht auf mich zuzukommen, denn als ich fertig mit duschen gewesen bin, war er weg.

Deshalb habe ich, bockig wie ich bin, Gab angerufen und ihn gefragt, ob wir heute Abend Essen gehen wollen. Er und Andrew haben zugesagt. Daher habe ich Ryan und seine miese Laune aus meinem Kopf gestrichen und bin mit UBER zu dem Restaurant gefahren, dass Gab vorgeschlagen hat.

Das Essen war großartig und nach drei Gläsern Wein sitzen wir noch immer da und unterhalten uns angeregt über unsere letzten Tage.

„Ich weiß manchmal wirklich nicht, was ich mir gedacht habe. Ich meine wir sind seit fünf Minuten richtig zusammen und ich will gleich mit ihm zusammenziehen? Die Katastrophe ist vorprogrammiert." Verbittert nehme ich einen großen Schluck von meinem Wein.

Andrew, welcher gegenüber von mir sitzt, beugt sich über den Tisch und schenkt mir nach. „Ich glaube nicht, dass es eine schlechte Entscheidung war. Ich kenne euch nicht halb so lange wie Gab, aber selbst ich kann mit ziemlicher Sicherheit sagen, dass es keine Schwierigkeit gibt die euch auseinanderbringen würde und sieh es mal so. Sollte es anders sein und alles wäre immer perfekt, würdest du nach zwei Tagen genug von ihm haben. Du brauchst doch das Drama."

„Sonst wären wir niemals beste Freunde geworden", meint Gab zustimmend. „Ich weiß, dass Ryan einen wahnsinnig machen kann und wenn du mal wieder genug von ihm hast, kannst du immer bei uns auf dem Sofa schlafen."

„Aber ich will nicht bei euch auf dem Sofa schlafen müssen. Ich will auch nicht die ganze Zeit auf mein Handy starren und drauf warten, dass er anruft, um zu fragen wo ich bin. Aber ich tue es dennoch und es ist mittlerweile 23 Uhr. Entweder er hat es immer noch nicht in Betracht gezogen zurück zu kommen oder es ist ihm einfach egal, wo ich bin."

„Es ist ihm nicht egal. Er hat mich vorhin angeschrieben und gefragt, ob du bei uns bist. Ich habe ihm gesagt, dass alles gut ist."

Mürrisch stelle ich mein Weinglas ab und starre Gab an. „Warum hast du mir das nicht gesagt?"

„Weil ich ihm gesagt habe, dass er es lassen soll." Die rauchige Tiefe seiner Stimme, lässt mich zusammenzucken und entspannt gleichzeitig meine Nerven.

Mit dem besten Pokerface, dass ich aufbringen kann drehe ich mich zu Ryan und mustere ihn stillschweigend. Er erwidert meinen distanzierten Blick und lädt sich selbst ein, indem er sich auf den freien Platz neben mir setzt.

Anstatt ihm weiterhin meine Aufmerksamkeit zu schenken, drehe ich mich zu Andrew und greife erneut nach meinem Weinglas. Als wäre nichts gewesen, richtet Ryan seinen Blick auf die Jungs und nimmt sich selbst ein Glas. „Und wie gefällt euch eure Wohnung?"

-

Nach Ryans Frage ist Gab völlig in seiner Erzählung aufgegangen und noch eine weiter Stunde von seinem neuen Domizil geschwärmt. Im Gegensatz zu uns haben sich die beiden dazu entschieden außerhalb des Campus in ein zwei Familien Haus zu ziehen, wo sie die untere Wohnung mieten. Zu ihrem Glück ist ein ziemlich schöner Garten mitinbegriffen.

Allerdings konnte auch Gabs quirlige Ader die Rauchwolke über Ryan und mir nicht überspielen und somit sitze ich nun schweigend neben Ryan im Wagen und warte darauf endlich wieder in unserer neuen Wohnung anzukommen. Die Tatsache, dass wir bis jetzt keine Möbel haben stört mich nun noch mehr, da ich ihn nicht mal auf die Couch verbannen kann, um ihm aus dem Weg zu gehen.

Während er dabei ist das Auto zu parken, steige ich aus und laufe auf unseren Wohnkomplex zu.

Allerdings komme ich kaum in zweites Obergeschoss, ehe er mich eingeholt hat. Auf unserem Weg treffen wir immer wieder auf Studenten und können somit einer Auseinandersetzung aus dem Weg gehen.

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