Kapitel 13

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Glücklicherweise kommt Tyler wenige Sekunden später in unser Zimmer gestürmt und schließt schweratmend die Tür hinter sich.

„Ihr könnt sowas von knicken, dass ich in diesem Zimmer schlafe. Neben meinem Bett ist ein Loch in der Wand, welches dem fetten Typen nebenan, perfekten Einblick bietet. Er hat mich eben schon vollgequatscht und gefragt, ob ich nicht mal zu ihm rüber kommen möchte, damit wir etwas erwachsenen Spaß haben können!"

„Ich dachte fett soll man nicht sagen?"

„Nicht jetzt Ellie!"

Aufgeregt bewegt sich Tyler von der Tür weg und lässt sich danach auf einem einfachen Holzstuhl fallen. „Ich werde hier kein Auge zu bekommen.", gibt er daraufhin stöhnend von sich.

„Denkst du etwa ich?!" Gefrustet lasse ich mich ebenfalls auf einem Stuhl nieder und stelle meine Tasche auf den Boden.

„Du hast immerhin Ryan der dich beschützt.", erwidert Tyler schnippisch.

„Willst du ihn etwa eintauschen?", harke ich schmunzelnd nach und frage mich, wann genau Tyler so ein Weichei geworden ist.

„Man nein Ellie. Was ich meinte ist, dass du deine bessere Hälfte bei dir hast und geteiltes Leid, halbes Leid ist.", entgegnet er eingeschnappt und legt sein linkes Bein auf sein rechtes Knie.

„Siehst du ihn hier etwa?", kontere ich ebenso unglücklich.

„Zwei Minuten ohne ihn wirst du das ja wohl aushalten.", räumt er genervt ein und schließt daraufhin müde seine Augen.

„Nicht wirklich.", murmle ich noch und stehe danach wieder auf, um durch die Vorhänge nach draußen zu spähen, nur um Ryan nicht auf dem Parkplatz beim Auto zu sehen.

„Ryan ist nicht beim Auto! Ich geh nach ihm suchen!", rufe ich panisch über meine Schulter zu Tyler und verlasse währenddessen das Motel Zimmer.

Ich meine Tyler noch „Meinetwegen" murmeln zu hören, doch ich bin längst dabei die Treppen nach unten zu laufen und auf Ryans schwarzen Benz zuzusteuern.

„Ryan?!", rufe ich mit gedämpfter Stimme, doch kann ihn nirgendwo in der Nähe des Wagens erkennen.

„Ryan?!" Erneut rufe ich nach ihm und sehe mich diesmal in allen Richtungen nach ihm um. Weder bei Eingang des Motels noch neben dem Parkplatz kann ich ihn ausmachen und alles was fernab davon liegt, ist eh in eine undurchschaubare Finsternis getaucht.

Im Auto liegen noch immer unsere Sachen, genauso wie die Decke, welche die halbe fahrt auf meinem Schoß lag.

„Scheiße!" Fluchend fahre ich durch meine offenen Haare und will danach erneut nach Ryan rufen, bis eine tiefe Stimme die Dunkelheit durchschneidet.

„Was machst du denn hier draußen?"

Leider Gottes gehört diese weder zu Ryan noch zu Tyler.

Langsam drehe ich mich zu der Stimme und erblicke zunächst zwei große, haarige Füße, welche in ausgelatschten Sandalen stecken. Ängstlich lasse ich meinen Blick an den darauf folgenden, haarigen Beinen nach oben wandern, ehe ich in das Gesicht eines mir unbekannten Mannes blicke, welcher noch um einiges übergewichtiger zu sein scheint, als der Typ von Tresen. Nur in einen Bademantel und ein weißes Paar Unterhosen gekleidet, steht er vor mir und fährt sich langsam mit der Zunge über die ausgetrockneten Lippen.

„Ich warte auf meinen Freund!", antworte ich ihm etwas zu eilig und könnte mir in diesem Moment selbst gegen die Stirn hauen.

„Ach ist das so?" Ungläubig hebt der Mann seine buschigen Augenbrauen und entblößt seine fauligen Zähne dabei. „Wieso sehe ich denn dann hier keinen Freund?"

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