Das gebrochene Versprechen

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Während Archer noch sprachlos dastand, rannte Will zu seinem Vater und flüsterte ihm etwas ins Ohr. Apollos Augen weiteten sich und er warf Will einen ungläubigen Blick zu, bevor ein blendendes Grinsen auf seinem Gesicht erschien, das viele der Mädchen (und ein paar der Jungs) beinahe in Ohnmacht fallen ließ.

„Perce, du kannst schießen?", fragte er aufgeregt.

„Ähm... ja. Sie nennen mich übrigens Archer, um Verwirrung zu vermeiden", fügte er hinzu, immer noch versuchend, sich durch seine Erinnerung zu wühlen und sie in eine halbwegs sinnvolle Reihenfolge zu bringen.

„Wie? Selbst Chiron war zu verängstigt um dich zu unterrichten."

„Ich... Ähm... Du hast es mir beigebracht. Also so in der Art. Denke ich. Ähm...", sagte Archer. Würde das Mr. Everdeen sein, wenn er es sich hätte leisten können, sorglos zu sein? Er war immer so ernst gewesen, aber Archer wusste, dass er einen Sinn für Humor hatte. Bevor er geheiratet hatte, so hatte Archer jedenfalls gehört, war er außerdem ein ziemlicher Charmeur gewesen.

Apollo lachte. „Naja, wenn irgendwer es schaffen konnte, dann ja wohl ich. Die Sache ist, ich habe dich noch nie zuvor getroffen. Naja, einmal, aber da warst du bewusstlos. Ich habe dir sowas von das Leben gerettet."

Archer schüttelte den Kopf. „Nein, es war in der anderen Dimension. Diese Version von dir dort hat mir beigebracht, wie man schießt, wie man jagt und wie ich mich selbst am Leben halten kann. Du warst wie eine Vaterfigur für mich. Aber du bist gestorben. In einem Minenunglück, tief unter der Erde."

Apollo schüttelte seinen Kopf bei diesen Gedanken, leicht erbleichend. „Eine Mine? Wieso sollte ich jemals in einer Mine sein? Ich hasse es unter der Erde zu sein. Ich bin – wie man sich vielleicht denken kann – eher eine Person, die draußen ist, in der Sonne. Und ich bin ein Gott. Ich kann nicht sterben, kann mich teleportieren, und so weiter", sagte er.

Archer nickte. „Richtig. Aber in meiner Welt warst du kein Gott. Jeder muss in den Minen arbeiten, wenn er in Distrikt 12 lebt, und du hattest eine Familie. Du hattest keine Wahl, sonst wären sie gestorben."

„Ich hatte... ich hatte was nochmal? Wie, eine Frau und Kinder? Eine Familie?", fragte er, und versuchte dabei die Entscheidung, sich für sein ganzes Leben an eine Frau zu binden, mit Hohn und Spott zu verbergen. Archer, allerdings, konnte die Sehnsucht sehen, die er geschickt in seinen Augen verbarg.

„Ich habe mich in deine Tochter verliebt und mich für sie geopfert", fügte er hinzu, und erstarrte dann.

„Und ich habe das gerade gesagt. Wow. Ignoriert mich einfach."

Apollo streckte die Faust in die Luft. „Ja, Mann! Das ist mein Mädchen!"

Plötzlich deutete er auf Drew Tanaka, die schmollend dasaß, und sagte; „Vergiss es, Loser! Du hast verkackt!"

Sie schnappte empört nach Luft und rannte zu ihrer Hütte als alle in Gelächter ausbrachen, aber Apollo ignorierte sie und drehte die zurück zu Archer.

„Also, wo ist sie jetzt? Ich würde sie wirklich gerne treffen", sagte er. Archer runzelte die Stirn.

„Sie ist immer noch in der anderen Dimension. Mit ein bisschen Zeit hatte ich gehofft, dass Leo etwas bauen könnte, dass uns dorthin bringen könnte. Es würde einen Haufen Arbeit erfordern, aber es würde hoffentlich auch Calypso retten können."

Apollos Augen hellten sich auf. „Calypso? Ich habe schon Jahre vor dir darum gebeten, sie zu befreien – naja, bevor Percy Zeus dazu brachte, zu versprechen, sie herauszulassen. Und dann ist sie einfach—" Apollo stoppte, und schaute alle an. Er schürzte die Lippen.

Der Tribut kehrt zurück (Percy Jackson / Tribute von Panem Crossover)Where stories live. Discover now