Ich dachte wir wären tot...

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Percy Jacksons Energie sank schnell. Mit seinem Dreizack, bei dem er den Verdacht hatte, dass er von niemand anderem als seinem Halbbruder Finnick Odair stammte, konnten die Kreaturen unmöglich an ihn herankommen, aber es war schon schwieriger, wenn man die fünf bewusstlosen Tribute dazuzählte, die verteidigen musste.

Clove war ohnmächtig geworden, nachdem sie zwei der Monster mit ihren Messern getötet hatte. Cato hatte erstaunlich lange durchgehalten, pure Entschlossenheit kombiniert mit beträchtlichem Training halfen ihm zu Überleben und weiterzukämpfen, selbst als die anderen schon längst am Boden waren.

Unter dem Ansturm der Wölfe fiel Percy langsam auf die Knie, unzählige Verletzungen erleidend während er seine Freunde verteidigte. Er wusste nicht, wie viele übrig waren; er wusste nur, dass es zu viele waren. Seine Verzweiflung wuchs, als seine Gliedmaßen immer schwerer wurden durch die ständige Belastung seiner Muskeln.

Auch wenn seine gefährdeten Freunde ihn sehr viel härter kämpfen ließen, der Gedanke an ihre wahrscheinlichen Verletzungen gab ihm unglaublichen Mut und Kraft um seinen Schmerz zu unterdrücken. Seine Sicht begann sich zu teilweise zu verdunkeln. Er versuchte weiterzumachen, versuchte seinen Freunden noch stärker zu helfen, aber je stärker er es versuchte, desto dunkler wurde seine Sicht.

Schlussendlich schienen die Wölfe seine Prioritäten zu sehen. Zwei von ihnen schnappten nach Rues und Percys Nacken gleichzeitig. Er stieß seinen Dreizack in die Kehle des Wolfes, der auf Rue zielte und schloss die Augen, auf den finalen Schlag wartend. Wie auch immer, er kam nie. Er öffnete die Augen, nur um pures Schwarz um ihn herum zu sehen.

Er schaute sich um und bemerkte, dass er alle seine Freunde selbst ohne Licht problemlos sehen konnte. Waren sie sicher?

Sobald er das Wort sicher dachte, erschien ein kleines Licht weit entfernt von ihm, wachsend, als es mit erschreckender Geschwindigkeit auf ihn zukam. Percy zwang sich selbst auf die Füße und hielt den Dreizack verteidigend vor sich, während das Licht immer näher und näher kam.

Er musste die Augen erneut schließen als das Licht ihn umfing, und als er sie erneut öffnete, war er in der Mitte eines Grasfeldes. Hinter ihm lag eine mittelalterlich aussehende Festung mit aufgetürmten Waffen und Leuten, die sich an den Wänden aufstellten. Vor ihm standen hunderte Leute in lila Togen und Rüstungen aufgereiht, so als würden sie gleich angreifen.

Percy biss die Zähne zusammen und bereitete sich vor. Er wusste, dass das kein Kampf war, den er gewinnen konnte, aber zum Tartarus, er würde es versuchen. Die Reihen an Kriegern standen still, auf einen Befehl wartend. Zögernd, trat eine der Menschen in lila Togen vor. Sie saß auf einem geflügelten Pferd und ihre Toga war mit mehr Gold verziert als alle anderen. Außerdem trug sie eine Krone aus Lorbeerblättern und strahlte die Autorität geradezu aus.

„Percy?", fragte sie zögernd und kam näher. „Percy, was ist passiert?"

Er zog die Augenbrauen zusammen, im Versuch trotz seiner Erschöpfung zu denken.

„Was?", brachte er heraus. „Wer seid ihr alle?"

Das Mädchen hielt an und sah ihn ungläubig an.

„Das meinst du nicht ernst, oder?", fragte sie, sie klang besorgt. „Passiert das tatsächlich schon wieder? Du verarschst mich doch."

Percy umgriff seinen Dreizack fester. Er konnte keinen Sinn finden in dem, was gerade passierte. „Wenn du mich töten willst, dann tu es jetzt.", knurrte er ungeduldig. Er wusste nicht, wie viel länger er sich auf den Füßen halten konnte.

„Percy, du siehst schrecklich aus. Wenn du dich tatsächlich an nichts erinnerst, ich bin Reyna und du bist in Neu-Rom. Wir werden euch nicht verletzen, aber wenn du uns lässt, werden wir dir und deinen Freunden helfen. Wenn du diese Waffe nicht runtertust, könnten die Leute hinter dir sterben.

Percy zögerte. Er schaute zurück auf seine bewusstlosen Freunde und dann wieder zu Reyna.

„Danke", flüsterte er, bevor seine Sicht komplett schwarz wurde und er ins Gras fiel.

* * *

„Was in Jupiters Namen ist los?!", fragte Reyna und sah sich nach irgendjemanden um, der Antworten haben könnte. „Wir müssen Camp Halfblood eine IM schicken. Mir egal welcher kranke Plan es dieses Mal ist. Und durchsucht die Fronten, ob irgendwer aus Camp Jupiter als vermisst gilt. Wo ist Prätor Frank?", fragte sie dringlich.

„Er ist auf dem Weg mit Hazel", erwiderte Dakota, sein Blick immer noch auf Percys bewusstloser Form. „Gwen ist los um sie zu holen."

Reyna nickte. „Gut. Hat irgendwer schon einen Durchbruch dabei gehabt, konstanten Zutritt zum griechischen Camp herzustellen?"

Alle schüttelten den Kopf. Der Anführer der Technik-Crew antwortete, der älteste Vulkan Camper. „Wir haben alles versucht, was uns eingefallen ist, aber Leo war der Einzige mit den mechanischen Fähigkeiten so etwas tatsächlich hinzubekommen", gab er zu.

Die römischen Camper hatten Leo nicht lange gekannt, und der größte Teil hatte ihn dafür gehasst, dass er ihr Zuhause abgebrannt hatte, aber nach dem Verrat von Oktavian hatten sie ihm vergeben. Sein Selbstopfer hatte ihnen die Möglichkeit gegeben, dies zu tun, ohne ihren Stolz zu verletzen. Alle Kinder des Vulkans hatten inzwischen Bunker 9 besucht, und das war nur ein Vorgeschmack des wahren Könnens des Sohns von Hephaistos. Die Argo 2, seine krönende Erfindung war zerstört oder verloren worden, als er selber verschwunden war.

Nico bestand darauf, dass er immer noch am Leben war, aber wenn er nicht zurückkam, würde niemand der anderen je von seinen Entdeckungen erfahren, die er während der Entwicklung des Schiffs gemacht hatte. Er hatte versucht es seinen Geschwistern beizubringen, aber er war ein bisschen zu fortgeschritten gewesen, um ihnen alles beizubringen, bevor er losgezogen und nie wiedergekommen war.

„Wir müssen unsere Anstrengungen verdoppeln. Wenn da noch etwas kommt, mit Helden die ohne Erinnerungen auftauchen, wird uns das einen großen Vorteil geben. Irgendein Zeichen davon, wann sie aufwachen werden?"

Die Ärzte im Zelt nickten, nicht von ihrer Arbeit aufsehend.

„Zu wissen, dass er ein Sohn des Poseidon ist, hilft viel, er wird in ein paar Minuten aufwachen. Die anderen werden noch eine Weile schlafen, vielleicht sogar ein paar Tage.", sagte einer von ihnen.

Reyna nickte zufrieden und lehnte sich zurück, während sie wartete. Wenn er aufwachte, würde Percy sich einiges anhören dürfen.

Der Tribut kehrt zurück (Percy Jackson / Tribute von Panem Crossover)Where stories live. Discover now