2 -die Volturi

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Interessiert, aber auch ein wenig verängstigt sah ich zu den Vampiren gegenüber von uns. Aro grinste immer noch breit von einem Ohr zum anderem. „Ich sehe den kleinen Vampir. Wirklich sehr außergewöhnlich. Auch hier rieche ich noch das Blut, das durch ihren kleinen Körper wandert." Ich sah nur stillschweigend zu ihm, wandte den Blick aber nicht ab. Er war ebenfalls verängstigt. Ich spürte es. Ich wusste es. „Sie ist genauso wie ihre Schwester Renesmee. Du kannst sie sehen. Du kannst sie riechen. Ich denke das ist dir jetzt Bewusst-..." ich unterbrach meine Mum mit leiser und lieblicher Stimme: „Aber er will mehr." Alle sahen mich an. Aros Lächeln verschwand schlagartig. Ich spürte noch mehr Angst, aber auch Interesse. „Komm näher kleines Mädchen." Ich sah hinauf zu meinem Vater, der besorgt, aber auch leicht auffordernd zu mir blickte. Dann ging ich, gefolgt von meinem Vater, meiner Mutter und Jacob zu Aro. Ich hörte meine Mutter denken, ich wusste, dass sie gerade ein Schutzschild auf uns legte. Ich hörte die Gedanken meines Vaters, er las die Aros und der anderen Volturi. Alle hatten schaurige Gedanken. Viele waren verängstigt, neugierig aber auch verwirrt.

Als wir mit einem Meter Abstand von Aro bei den Volturi ankamen, setzte Aro wieder ein Lächeln auf. Er kniete sich auf meine Höhe hin und fragte lieblich: „Wie heißt du, kleine Schönheit?" „Rosmee. Und du bist Aro." Er nickte und begann nun gruselig und schrill zu lachen. Ich erschauderte und trat einen Schritt näher zu meinem Vater, der beschützend eine Hand auf meine Schulter gelegt hatte. Nun verstummte Aro wieder: „Hab doch keine Angst Kleines! Ich beiße nicht." er grinste wieder schaurig. „Komm näher, komm näher." Langsam machte ich zwei Schritte auf ihn zu. Er hob seine Hand. Ich wusste bereits was er vorhatte: Seine Kraft war es zu sehen, was ein Wesen je erlebt hatte. So lies ich es geschehen. Er nahm meine kleinen Hände und legte seine sanft darauf. Dann schloss er die Augen. Ich sah alles, was er auch sah. Ich spürte alles, was er auch spürte. Er lies mein ganzes Leben an sich vorbei ziehen, er sah meine Geburt, meine Kräfte. Und dann öffnete er seine Augen wieder: „So außergewöhnlich bist du! Außergewöhnlicher als deine Schwester, Liebes. Geboren, als die Mutter ein Vampir war. Unglaublich, unglaublich. So viele Vampire wünschten sich schon Kinder, und keiner konnte je, weil es für Vampire eigentlich unmöglich ist." er stand wieder auf, immer noch meine Hände haltend und sprach weiter: „Und dann schafft es unsere liebe Bella, die uns schon immer so viele Sorgen bereitet hatte und durch ihre ungewöhnliche Geschichte so auffällig wurde, tatsächlich ein Kind zu gebären, als Vampir! Unglaublich. Und dann ist dieses Kind auch noch ein Halbvampir." Alle sahen ihn schweigend an. Ich sah mit großen Augen zu Aro hinauf. Er lächelte nur, lies meine Hände los und legte die seinen zusammen. „So! Das war alles was ich sehen wollte. Wirklich außergewöhnlich. Darauf komme ich sicher wieder zurück." er lachte auf und drehte sich dann zu seinen Volturi. „Gehen wir!" rief er ihnen entgegen. Ich blickte zu ihnen nach hinten und erblickte ganz vorne stehend zwei weitere herausragende Vampire: Der eine alt, mit langen braunen Haaren und eingefallenem Gesicht, der andere jung, mit hellblonden Haaren und makellosem fast glänzendem Gesicht, hatte einen arroganten, aber auch starren Gesichtsausdruck aufgesetzt. Mein Blick blieb auf dem Blonden hängen. Dieser schien seinen Blick ebenfalls nicht von mir wenden zu wollen. Starr und gebannt sah er mich an, es schien plötzlich, als würde um uns rum nichts mehr hier sein, als existierten nur wir beide. Mein Atem beschleunigte sich, die Gefühle Angst und Neugierde vermischten sich.

Bis mein Vater plötzlich die Hand auf meine Schulter legte. „Komm Rosmee. Es ist vorbei, wir gehen." Ich zuckte zusammen, schüttelte den Kopf um meine Gedanken wieder zu ordnen und sah zu ihm hoch. Auch der blonde Volturi wurde von Aro aus seinen Gedanken geholt. Ich blickte zu ihnen hinüber und lauschte: „Caius. Was ist mit dir?" Caius sah immer noch zu mir, doch dann zuckte auch er ein kleines bisschen zusammen und drehte sich zu Aro. „Nichts. Ich wurde gerade nur durch einen Gedanken abgelenkt. Verzeihung." antwortete er und verschwand dann, wie schon alle anderen Volturi. Aro sah immer noch auf die Stelle, wo er zuvor gestanden hatte und begann augenblicklich zu Grinsen. Er sah jetzt ebenfalls zu mir und verschwand dann als letzter. „Rosmee. Komm..." mein Vater bückte sich und nahm mich auf den Arm. Ich wandte meinen Blick jedoch immer noch nicht von der Stelle ab, wo Aro und Caius zuvor gestanden hatten, bis auch mein Dad in Vampirgeschwindigkeit mit mir wegrannte.

„Im großen und ganzen war es nicht so schlimm wie ich gedacht hatte." sagte Jasper. Wir hatten uns alle in das Wohnzimmer der Cullens gesetzt und beredeten das gestrige Treffen mit Aro und den Volturi. „Ich dachte Aro würde habgieriger oder erschrockener reagieren, doch er wirkte sehr ruhig." meinte er. „Nein." mischte ich mich ein, ich blickte jedoch nicht vom Boden auf. „Was, meine Kleine?" fragte nun Mum, die neben mir saß. „Er hatte Angst." murmelte ich. Jasper nickte: „Das hab ich auch gespürt, dennoch fand ich, das es besser war als das letzte mal." Ich nickte: „Aber Angst hatte er trotzdem." jetzt sah ich zu Jasper auf. Er lächelte leicht: „Ja das habe ich auch gespürt. Doch diesmal war er entspannter, und auch interessierter." „Wir müssen auf jeden Fall wieder mit ihm rechnen. Vor allem Caius schien sehr interessiert an Rosmee zu sein..." warf nun Carlisle ein. Mein Vater, der neben Mum an der Couch lehnte und starr zu Boden sah, sagte: „Er hatte komische Gedanken. Über meine Tochter." Ich sah ihn an. Ich hatte in diesem Moment nicht auf Caius' Gedanken geachtet, wünschte mir jetzt jedoch, es getan zu haben. „Was dachte er denn Daddy?" fragte ich neugierig. „Nichts Gutes. Böses." Mein Atem stockte. Hatte er wirklich so Böses gedacht? Unwillkürlich versuchte ich die Gedanken meine Vaters zu erhaschen, doch meine Mutter war schneller: „Rosmee. Besser du siehst das nicht." Sie lächelte leicht. Ich spürte förmlich das Schutzschild zwischen meinem Vater und mir. Dann beließ ich es doch dabei und nickte nur leicht widerwillig. So wie meine Schwester war ich nicht die trotzige Sorte von Kind. Dafür waren wir einfach zu schlau.
Und mit diesem Tag begruben wir das Treffen mit den Volturi auch wieder für eine Zeit in der Hoffnung, dass das nächste Treffen noch lange auf sich warten lies.

run away, forever ||twilight fanfict.Where stories live. Discover now