Vorbereitungen

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Miluna
 
I

n ganz Seestadt herrschte reges Treiben. Bard hatte mit einer bewegenden Rede alle Männer und auch einige Frauen, im Waffenfähigen Alter, dazu bewegen können sich ihm anzuschließen zum Erebor zu ziehen.

Natürlich rissen sich die Menschen nicht grade darum gegen Orks zu kämpfen, doch wollten die meisten ihre Familien schützen und ihnen auch weiterhin eine Zukunft bieten.

„Die Elben werden kurz nach euch in den Ruinen von Thal eintreffen.", informierte Serafina Bard während Fili, Oin, Bofur und ich zusammen das kleine Boot beluden, das man uns zur Verfügung gestellt hatte.

Immer mal wieder belauschte ich Kili und Tauriel, die zusammen nicht weit entfernt von uns am Ufer standen und sich voneinander verabschiedeten.

Nun ja, viel mehr verabschiedete sich Kili und Tauriel sah ihn mit versteinerter Miene an doch ich konnte ahnen wie es in ihrem Inneren aussah.

Legolas störte die traute Zweisamkeit der Beiden und ich schlenderte langsam auf die Elben zu.
Kili hatte Tauriel etwas in die Hand gedrückt und lief jetzt an mir vorbei zu seinem Bruder, meine Aufmerksamkeit jedoch lag voll und ganz auf der Elbin vor mir.

Auch wenn ich kein Elbisch sprach war es mehr als eindeutig, dass der blonde Elbenprinz der Rothaarigen gerade befohlen hatte den Anleger zu verlassen und ehe sich Tauriel abwenden konnte war ich schon an ihrer Seite.

Mit funkelnden Augen sah ich zu ihr auf und sagte neckisch: „Wie ich sehe versteht Ihr euch ausgesprochen gut mit dem Bruder meines Gefährten."

Daraufhin erhielt ich außer einem fragenden Blick keine Antwort, also redete ich etwas ernster weiter: „Man sieht doch das ihr beide euch sehr zugetan seid. Wieso also begleitet Ihr uns nicht mit zum Erebor?"
Mit meinem Kinn deutete ich auf Kili, der mich mit zusammengekniffenen Augen misstrauisch musterte. „Ich glaube kaum das einer von euch beiden dieser Idee abgeneigt wäre."

Über Tauriels Miene huschten für einen kurzen Augenblick die verschiedensten Emotionen und ich dachte schon ich hätte sie umgestimmt, da schüttelte sie traurig den Kopf und senkte den Blick. „Ich muss meinem Herrn folgen.", erklärte sie monoton und ich drückte kurz mitfühlend ihre Hand :„Die Tore des Berges stehen euch immer offen und macht euch um Thorin und seiner Abneigung eurem Volk gegenüber keine Sorgen."

Jetzt grinste ich frech, als ich weiter redete: „Wir haben eine gute Freundin in mächtiger Position mit großem Einfluss auf den König des einsamen Berges."

Damit spielte ich auf Lyria an, die sich bestimmt für Kili und Tauriel einsetzten würde wenn es zu einem Streit kommen würde und das würde es. Wir sprachen hier immerhin von Thorin dessen Neffe sich in eine Elbin verliebt hatte.

„Tauriel!", rief Legolas mit mehr Nachdruck und die Rothaarige Elbin wandte sich endgültig von mir ab und ging zu ihrem Herren.

Zufrieden mit mir selbst ging ich zurück zu den anderen und hüpfte als Letzte auf das Boot und setzte mich an eines der vier Ruder.

Kili kam mit hoch gezogenen Brauen auf mich zu und ich lächelte ihn unschuldig an :„Wie kann ich dir helfen mein Gutester?", flötete ich übertrieben freundlich.

„Was hast du zu Tauriel gesagt?", fragte er mich neugierig.

Jetzt lächelte ich als ich seinen nervösen Tonfall hörte und beschwichtigte ihn: „Ich habe sie lediglich eingeladen uns einmal im Erebor besuchen zu kommen. Schließlich hat sie dir das Leben gerettet und war auch bereit uns im Falle eines Drachenangriffs zur Seite zu stehen."

Eine leichte Röte schlich sich auf die Wangen des Zwerges und Kili gab sich Mühe nicht all zu aufgeregt zu klingen als er fragte: „Und was hat sie gesagt?"

Von Drachen und ZwergenWhere stories live. Discover now