Wetttrinken und andere Peinlichkeiten

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Lyria

Vorsichtig strich ich über den Stoff meines schlichten, dunkelgrünen Kleides das mir Serafina aufgenötigt hatte und genoss den trotzdem edlen Stoff unter meinen Fingern.

Serafina und Miluna hatten darauf bestanden, dass wir uns alle drei herausputzen sollten für das heutige Abendessen und auch wenn ich den Sinn darin nicht finden konnte, hatte ich mich dem Willen meiner Freundinnen gebeugt.

Meine Schulter war in den vergangenen Stunden komplett verheilt, meine Drachengene in Kombination mit Elbenmagie und Serafinas heilenden Kräften hatten volle Arbeit geleistet und ich hatte nicht mal eine kleine Narbe zurück behalten.

Ich sah in den großen Standspiegel mit dem goldenen Rahmen der in dem Zimmer stand, das ich mir mit Miluna und Serafina teilte, und erblickte einen für mich, seit ich in Mittelerde lebte, ziemlich ungewohnten Anblick.

Meine langen, braunen Haare waren nicht wie sonst zu praktischen Zöpfen geflochten sonder fielen in springenden Locken, locker an meinem Körper herab.
Ich hatte, dank eines Bades, keinerlei Dreck mehr in meinem Gesicht und meine grünen Augen wurden von dem Stoff des Kleides betont.
Ich dreht mich leicht und betrachte meinen nackten Rücken, der durch den großen Rückenausschnitt frei blieb. Jeder hatte nun freie Sicht auf meine Narben denn ich trug sie mit de. Stolz einer Überlebenden.

„Du siehst wunderschön aus.“, hauchte Serafina die ein blaues Kleid trug, dass ihre zierliche Gestalt umspielte und ihre roten Haare zum leuchten brachte.
Miluna war neben sie getreten in einem roten Kleid und pfiff anerkennend durch die Zähne.

„Ihr beiden könnt euch aber auch sehen lassen.“,freudig umarmten wir drei uns, dann verließen wir unser Zimmer um uns auf den Weg zu den anderen zu machen.

Von weitem hörten wir die sanfte Elbenmusik und das leise Murmeln der Zwerge. Gleichzeitig traten wir ein und für einen Augenblick verstummten die Gespräche der Gemeinschaft und alle starten uns an. Ich ließ meine Augen über Anwesenden huschen und erkannte zu meiner Freude Lindir, der neben einer Statue stand und mit kritischem Blick die Zwerge musterten. Lächelnd gesellte ich mich zu ihm und er erwiderte mein Lächeln als er mich erkannte.
„Mein Freund.“, sagte ich auf Elbisch und machte den traditionellen Elbengruß den Lindir erfreut erwiederte. „Lyria! Wie ich sehe geht es euch dank der Heilkunst von Herrn Elrond wieder besser.“ Ich tauschte mich noch etwas mit ihm aus ehe ich mich zwischen Kili und Serafina niederließ, schließlich hatte ich Lindir einige Zeit nicht gesehen und freute mich mich mit einem alten Freund unterhalten zu könne.
Immer noch lächelnd nickte ich dem Zwerg neben mir zu.
„Ihr seht bezaubernd aus, Lyria.“, „Vielen Dank.“, bedankte ich mich und bemerkte den vielsagenden Blick den mir Serafina zu warf. *Was?*, ließ ich meine Gedanken, die der Rothaarigen streifen. *Seid du ihm das Leben gerettet hast scheint er dir sehr zugetan zu sein.* Verblüfft zog ich eine Augenbraue hoch:* Oder er ist einfach nur freundlich?*, doch Sera schüttelte leicht den Kopf:* Ich habe es in seinem Herzen gesehen, er mag dich und jetzt traut er sich es dir offener zu zeigen.* Entsetzt sah ich von meinem Brot auf:* Was mach ich denn jetzt?* ,
*Du könntest ihn ja boxen, dann lässt er dich bestimmt in Ruhe.* Verärgert sah ich meine Freundin an:* Vielleicht sollte ich dich lieber boxen.*
Schnell hob sie ihr Glas das mit Wein gefüllt war und prostete allen Zwergen zu:“ Auf die Zwerge.“, die ohne zu zucken laut brüllend mit einstimmten. Anscheinend konnte man schreien was man wollte, solange man es mit Begeisterung tat und sie würden einstimmen.
„Da hast du nochmal Glück gehabt.“, brummelte ich in meinen nicht vorhandenen Bart, dann trank ich ebenfalls einen großen Schluck Wein.

„Lyria.“, ich blickte zu Miluna die mir gegenüber neben Fili saß. Herausfordernd hob sie eine ganze Flasche Wein und setzte sie an die Lippen um sie mit einigen Zügen zu leeren. Ich beobachtete diesen Vorgang misstrauisch und wartete das sie weiter sprach.

Von Drachen und ZwergenWhere stories live. Discover now