-17- Kein Omega mehr?

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Es tut mir leid. Dieses Kapitel kommt ungeplant spät. Normalerweise versuche ich jeden Freitag einen neuen Teil zu veröffentlichen, doch bei diesem hat sich in meinem Kopf eine kleine Schreibblockade eingeschlichen. Um nicht ganz aus dem Rhythmus zu kommen, versuche ich das nächste Kapitel bis spätestens Sonntag fertig zu stellen.
Danke, dass du bis hier her gelesen hast.

Viel Spaß mit Part 17

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Nun waren bereits zwei weitere Wochen vergangen, seit den Geschehnissen in Haus A. Nachdem mich Kay mich an diesem Abend rausgeworfen hatte, gab es keine weiteren Vorkommnisse mehr. Keine Zettel mit Aufforderungen oder beunruhigenden Blicke, wenn ich ihm auf dem Gelände begegnete. Im Gegenteil, er verhielt sich seitdem ganz anders. Völlig uninteressiert. Genau so, wie ich es von früher kannte. Es schien, als würde er sich nicht mehr an mir rächen wollen. So, als wäre der Vorfall beim Sportfest in völlige Vergessenheit geraten. Als hätte es die, durch mich verursachte, Blamage nie gegeben. Ich schien für ihn wieder vollkommen unsichtbar zu sein. Ein einfacher Omega. Nur ein Schatten oder gar nicht mehr existent. Selbst wenn ich mal nicht schnell genug aus seinem Blickfeld entkommen konnte, ignorierte er mich einfach. Eigentlich war das etwas Gutes und meine Erleichterung darüber hätte unglaublich groß ausfallen müssen, doch das tat sie nicht. Sogar nur klein, denn neben ihr ließ mir gleichzeitig irgendetwas keine Ruhe. Eine Kleinigkeit, etwas Winziges, völlig unscheinbares störte mich und ich wusste nicht, was es war. Egal wie lange ich nachdachte und versuchte, das fehlende Puzzleteil zu finden, es brachte nichts. Es hielt sich versteck, wollte sich nicht entdecken lassen. Deshalb gab ich die Suche auf. Was brachte das auch? Ich konnte froh sein, dass Kay mich nicht mehr im Visier hatte. Das war die Hauptsache.
Ein paar Tage nach diesem Abend sprach sich dann die Neuigkeit rum, dass unser derzeitige Alpha das Internat besucht hatte. Er soll auch derjenige gewesen sein, von dem Kay gerufen wurde. Zwar stellte es kein Geheimnis dar, dass er Kay als seinen zukünftigen Nachfolger ausgesucht hatte, aber es war trotzdem ungewöhnlich, dass der Alpha ohne Ankündigung persönlich an unserer Schule erschien. Normalerweise gab es wichtigere Aufgaben. Immerhin führte er eines der größten Rudel des Kontinentes an. Oft kam es nur zu einem Besuch des Internats zu Beginn eines neuen Schuljahres oder zu besonderen Veranstaltungen. Aus diesem Grund kursierten viele verschiedene Gerücht darüber, was der Grund gewesen sein könnte. Es waren jedoch nichts anderes als Gerüchte. Keiner wusste genau, was es Wichtiges zu besprechen gab oder warum gerade jetzt. Ich genauso wenig. Nur bei einer Sache war ich mir sicher: es musste etwas Ernstes gewesen sein, so wie Kay reagiert hatte. Worum auch immer es ging, ich war dankbar dafür. An diesem Abend hatte es mir geholfen und einen bleibenden Vorteil hinterlassen. Kay's Desinteresse. Denn nachdem es so schien, als würde er mich in Ruhe lassen, stiegen mein Mut und meine Zuversicht. Es fiel mir immer leichter, mich zu zeigen. Einen weiteren entscheidenden Grund dafür bildete Niko. Ich verbrachte viel Zeit bei ihm und den anderen und kam dadurch immer mehr aus meiner kleinen zurückgezogenen Welt, wie Niko es nannte, heraus. Meine neuen Freunde bezogen mich so oft wie möglich mit ein. Ob nun bei Gesprächen, im Unterricht oder anderswo. Dadurch hatte ich schon einige neue Bekanntschaften gemacht und viel mehr mit anderen Schülern unternommen. Das erste Mal machte der Sportunterricht richtig Spaß, weil ich nicht als Geist am Spielfeldrand stand oder nie den Ball zugespielte bekam. Nach langer Zeit war ich ausnahmsweise einmal ein Teil des Teams, selbst wenn meine Freunde nicht immer dabei waren. Auch das Zusammenarbeiten in anderen Fächern gelang mir nun viel besser. Dazu kam, dass ich endlich wieder ordentlich schlafen konnte und es mir dadurch leichter fiel, im Unterricht aufzupassen. Mit Niko's Hilfe holte ich den Stoff der letzten Stunden spielerisch flink auf und langsam gewöhnte ich mich an das Gefühl dazuzugehören. Außerdem kam immer seltener vor, dass man mich „Omega" nannte. Jetzt war ich einfach Jack. Hatte ich vielleicht endlich meinen Platz gefunden?

Afraid of the AlphaWhere stories live. Discover now