Kapitel 29

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,,Professor Dumbeldore...", wandte sich Hermine an ihren ehemaligen Lehrer. Er sah sie an. ,,Bitte, lassen Sie meinen Onkel und Snape gehen.", bat sie. ,,Und was dann? Sie würden Tom alles erzählen und hierherkommen.", entgegnete er. ,,Dann nehmen sie Ihnen die Erinnerungen an diesen Ort.", schlug sie verzweifelt vor. ,,So ungern ich es sage, aber beide sind schlau genug, um sich trotzdem wieder zu erinnern.", zischte er. ,,Dann lassen Sie einen von ihnen gehen.", stammelte sie. ,,Albus, das können wir machen. Demjenigen nehmen wir die Erinnerungen und es besteht keine Gefahr. Außerdem eine Leiche weniger, die wir verschwinden lassen müssen.", wandte sich der blonde an seinen Komplizen. ,,Ja, aber wen lassen wir laufen?", rätselte der Zauberer. ,,Lass sie entscheiden.", empfahl Gellert. ,,Nun gut, Mädchen. Entscheide wer gehen darf.", forderte er mich auf. Mein Blick glitt erst zu Lucius, dann zu Severus. Beiden sah ich in die Augen und fasste einen Entschluss. ,,Lucius...er soll gehen....", entschied sie sich. ,,So sei es.", verkündete er und gab irgendjemandem ein Zeichen. Daraufhin trat ein maskierter Helfer, der sich bisher im Schatten verdeckt hielt, und ergriff Lucius. ,,Du weißt was du zu tun hast.", richtete Albus unterkühlt das Wort an den Maskierten. Dieser nickte. ,,Darf ich ihm noch etwas sagen?", fragte ich nun Gellert. Dieser nickte. ,,Lucius, bitte pass auf dich, Narzissa, meine Eltern und Draco auf. Sag Tom, dass ich ihn immer lieben und nie vergessen werde. Ich liebe euch alle.", schluchzte das Mädchen. Lucius sandte ihr einen liebevollen Blick zu und sie schaute ihn mit tränenverschleierten Augen an. ,,Vergiss nicht, die Erinnerungen zu löschen.", erinnerte Gellert. ,,Aber bitte, lasst die Erinnerung an meine Worte.", schluchzte ich. Der Gehilfe wandte sich, vermutlich fragend, zu Grindelwald um. ,,Lass sie.", bestätigte der Blonde knapp und Lucius und der Fremde verschwanden. Tatsächlich ging auch Dumbeldore. Und Gellert wandte sich mir zu. Dabei zierte ein diabolisches Grinsen sein Lippen, was früher laut Harrys Erzählungen, sehr attraktiv gewesen sein musste. Doch das Böse hatte ihn gezeichnet, ohne dass es wirklich auffällig war. ,,Das wird dich nicht freuen, denn die Flüche, die du gleich zu spüren bekommst, hat dein geliebter Tom geschaffen und du wirst sie hautnah erleben.", teilte er ihr mit, ehe er den Zauberstab bedrohlich aus sie richtete.

Der erste Fluch traf mich. ,,Spiritus accipere" Sogleich zeigte der von Tom erfundene Zauber Wirkung, ich röchelte direkt. In meinen Augen konnte man die wachsende Panik nur zu deutlich ausmachen. Meine Hände wanderten zu meinem Hals, wie als würde ich dadurch wieder Luft bekommen können. Ich wurde leichenblass und er ergänzte noch einen Zauber:,,Dolor adens." Jetzt fühlte sich jede Faser meines Körpers an, als würde ich in Flammen stehen. ,,Os Confractus.", murmelte er und es ertönte widerliches Knacken. Der Zauber verursachte, dass jeder Knochen meines Körpers brach und ich wand mich unter Höllenqualen. Als ich fast jegliches Leben ausgehaucht hatte, nahm er die Zauber von mir und ließ mich wortlos zurück. Sogleich verlor ich das Bewusstsein und wurde mit offenen Armen von der Schwärze empfangen. Als ich wiedererwachte, war immer noch alles schwarz um mich herum. Meine Kehle brannte und war fürchterlich trocken. Mein Körper schmerzte und fühlte sich an, wie eine Gummipuppe. Bewegen konnte ich mich nicht wirklich. Es war beängstigend, zu wissen, dass jeglicher Knochen in mir gebrochen war. Diese drei Zauber, mit denen er mich gefoltert hatte, hatte ich nicht gekannt. Ich würde jetzt am liebsten einschlafen und nie wieder aufwachen, doch das könnte ich Tom nicht antun. Es waren die Schmerzen, die aus mir sprachen und mich so denken ließen. ,,Hermine?", ertönte Severus besorgte Stimme. ,,Sev...", schluchzte ich. Er robbte zu mir herüber und versuchte mich irgendwie in die Arme zu nehmen, obwohl dies durch die gebrochenen Arme nicht so einfach war. Heilen konnte Sev sie aber nicht, denn dann würde er bestimmt nicht länger bei mir eingesperrt bleiben dürfen. ,,Komm, wein dich aus. Es ist alles gut. Ich bin für dich da.", flüsterte er. Sogleich schluchzte ich stärker und er war da. Mein Fels in der Brandung. ,,Ich weiß nicht, ob ich das nochmal überstehe.", schluchzte sie. ,,Doch, du musst. Für Tom und deine Eltern. Bitte...", bat er mich. ,,Okay, ich werde stark sein. Aber bitte, verlass mich nicht. Du bist der Einzige, der mir bleibt.", schluchzte sie. ,,Ich bleibe bei dir, Hermine.", versprach er mir und vergrub sein Gesicht in meinen Haaren, um die Tränen, die sein Gesicht hinab liefen, zu verstecken. Denn der sonst so starke Severus Snape musste stark bleiben, jetzt mehr denn je. Für Hermine. Für ihrer beider Leben. So liefen sie beide in der Position verharrt, ein. Und am nächsten Morgen, als Severus nahende Schritte hörte, brachte er eilig genügend Abstand zwischen sich und Hermine. Wieder war es Grindelwald der kam, Dumbeldore bekamen sie nicht mehr zu Gesicht. Auch Hermine erwachte und sah direkt Grindelwald vor sich stehen. Grindelwald richtete seinen Zauberstab auf Hermine und wirkte einen nonverbalen Zauber auf sie. Ich spürte, wie sich meine Knochen wieder zusammenfügten. Doch dann traf mich der nächste Zauber. Diesmal der Crucio und zu meinem Entsetzen gemischt, mit einem von Tom eigens kreierten, dem Spiritus accipere. Mein Körper brannte förmlich und die dazukommende Atemnot verschlimmerte die eigentliche Wirkung immens. Es nahm mir fast den Verstand und ich wollte jetzt wirklich nur noch sterben. Doch dies wurde mir nicht gewährt. Stattdessen wurde der Fluch von mir genommen und ich war wieder allein. Meine letzten Gedanken galten Tom, bevor ich mich wieder der Schwärze hingab. Doch diesmal kam sie recht schnell wieder zu sich und fand sich direkt in Severus Armen wieder. ,,Diesmal kam er nochmal wieder und hat deine Knochen wieder zusammengefügt.", teilte er mir mit. Und ich bemerkte erleichtert, dass soweit, außer die Schmerzen alles normal war. ,,Ich habe Angst...ich will nicht sterben...ich will wieder bei Tom sein. Doch ich habe die Hoffnung aufgegeben, dass dies je passieren wird. Ich werde hier drin sterben...", flüsterte sie mit tränenerstickter Stimme. ,,Bitte, sag sowas nicht.", flehte er. ,,Aber warum was vormachen?", schluchzte sie. ,,Dir wird nichts geschehen, solange ich bei dir bin.", versicherte er ihr, war sich aber selbst nicht sicher, ob er sich und seinen Worten trauen konnte.

Vom Winde verweht..Where stories live. Discover now