Kapitel 27

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Hermines Glieder schmerzten und ihr Kopf dröhnte. In der letzten Nacht hatte sie viel ihrer Magiereserven aufbringen müssen und sie fühlte sich leer, ausgelaugt. Jeder Atemzug bedeutete größte Anstrengung für sie. Ihr war kalt und ihr Körper fühlte sich taub an, das angenehme Kribbeln ihrer Magie, dass sie dann und wann in ihren Fingerspitzen verspürte, war fort. Mühsam öffnete sie ihre Augen und es war ihr, als läge eine unendliche Last auf ihren Augenlidern, die sie schließen wollte. Doch sie riss die Augen auf und alles war verschwommen. Sie wollte nach Tom rufen, doch ihrem Hals entwich nur ein Gurgeln. Im nächsten Moment erfasste sie eine wohlige Wärme und sie nahm den angenehmen Duft von Toms Aftershave wahr. Erneut versuchte sie, seinen Namen über ihre Lippen zu bringen, scheiterte jedoch wieder kläglich. Dann nahm sie wahr, wie seine Hand zart über ihre Wange strich. ,,Hermine.", flüsterte er beinahe liebevoll. ,,Tom, warum sehe ich dich nicht?", fragte sie mit matter Stimme. ,,Du musst deine Augen öffnen, Liebes.", sprach er sanft. Blinzelnd öffnete sie ihre Augen und ihr Blick verfing sich in seinem. Es lag soviel Wärme in seinen grünen Seelenspiegeln, die sie nicht gewohnt war. ,,Wie geht es dir?", fragte er sanft. ,,Schwach...kalt.", krächzte sie mühsam. Daraufhin nahm er sie in die Arme und deckte Hermine und sich noch mehr zu. Sie zitterte und trotzdem perlten immer wieder Schweißperlen ihre wächsern aussehende Stirn herab. ,,Möchtest du ein Glas Wasser haben?", fragte er. Erschöpft nickte sie. Schnell beschwor er eins herauf und sie leerte es in einem Zug. ,,Tom?", hauchte sie leise. ,,Ja, Hermine?", fragte er. ,,Letzte Nacht, als ich im See war, um dich zurückzuholen...", fing sie leise an. ,,Ja?", forderte er sie auf, weiterzusprechen. ,,Da habe ich die Potters gesehen und Sirius und andere.", fuhr sie fort. ,,Und worauf willst du hinaus?", drängte er. ,,Eine Person, die ich zu 100 Prozent dort nicht gesehen habe, obwohl ich sie erwartet habe...", stammelte sie. ,,Wen meinst du?", kam es von ihm. ,,Dumbeldore.", hauchte sie. Sein Kopf ruckte hoch. ,,Du hast ihn gar nicht gesehen?", harkte er nach. ,,Nein, auf keinen Fall.", antwortete sie. Da fiel eine Vase zu Boden und zerbrach dort. ,,Wie kann die Vase herunterfallen?", fragte Hermine. ,,Ich habe da eine ganz böse Vorahnung.", teilte er ihr mit, sprang auf und lief auf die Ecke zu, in der die zerbrochene Vase lag. Er starrte ins Leere, versuchte irgendetwas zu erkennen, da schleuderte ihn eine immense Kraft an die Wand. ,,Tom.", keuchte Hermine geschockt und erhob sich schwankend. Auf einmal stürzte auch sie zu Boden und sie spürte den vertrauten Sog, wenn jemand von diesem Anwesen apperierte. ,,Tom...was war das?", rief sie und wurde ganz blass. Angesprochener richtete sich mit vor Schmerz verzerrtem Gesicht auf und sah sie an. ,,Dumbeldore.", flüsterte er und heilte seine Nase, die gebrochen war und stark blutete. ,,Aber er sollte doch tot sein?", sprach sie verwirrt. ,,Ja, eigentlich schon. Ich verstehe auch n-nicht.", entgegnete er und half ihr beim Aufstehen. ,,Wir müssen nach Hogwarts...zu seinem Grab.", hauchte sie. Er nickte. ,,Lerox.", rief Tom und alsbald stand der Hauself vor ihnen. ,,Du musst uns nach Hogwarts apperieren, zu Dumbeldores Grab.", teilte ihm Tom mit. Der alte Elf nickte und ergriff die Hände der beiden. Im nächsten Moment standen sie vor dem weißen Marmorgrab. Mittels eines Schnipsers öffnete Lerox auf den Geheiß das Grab und Hermine und Tom sahen hinein. Dort drin lag ein alter Man, der aber nicht Dumbeldore war. Augenscheinlich handelte es sich um einen alten Muggel. ,,Oh Gott.", wisperte Hermine. ,,Wie hat er es denn bitte geschafft, jeden zu täuschen?", wimmerte Hermine, die mittlerweile erkannte, dass mehr in Dumbeldore steckte, wie der großväterliche Professor. ,,Wahrscheinlich musste der Mann mittels Imperius und einem Vielsafttrank so tun, als wäre er Dumbeldore.", antwortete Tom. ,,Der Trank hält aber nur wenige Stunden.", gab das Mädchen zu bedenken. ,,Dann ist wahrscheinlich ein Helfer von Dumbeldore, oder er selbst, immer wieder hier hin und hat den Trank erneuert.", teilte er ihr seine Gedanken mit ihr. ,,Oh Gott.", wisperte sie verzweifelt. ,,Ich bin bei dir.", beruhigte er sie, als er das Grab wieder verschloss. Dann apperierte der Elf sie wieder zurück. ,,Tom, wir müssen es meinen Eltern und Narzissa, Draco und Lucius sagen.", rief Hermine. ,,Ja, ich denke, du hast Recht.", bestätigte er, lief in den großen Versammlungssaal und rief den innersten Kreis zusammen. ,,Bella, Rod, Lucius, Draco, Narzissa und Severus, Antonin, Thorfinn, Avery, gut euch zu sehen. Hermine und ich haben euch etwas mitzuteilen.", begann Tom und lief nervös auf und ab. ,,Liebling.", wandte sich Bella an ihre Tochter. ,,Dumbeldore lebt.", offenbarte Hermine. Nun lagen alle Blicke auf ihr. ,,Vor ein paar Stunden, rettete ich Toms Leben, denn ich bin eine Wandlerin. Die Generation von Großmutter und dir Mama, wurde übersprungen. Somit gelang es mir, ihn aus dem Totenreich zurückzuholen. Als ich dann erwachte, erzählte ich ihm, dass ich dort im See, wo alle Verstorbenen sind, Dumbeldore nicht gesehen habe, aber Sirius, James und Lily, viele andere noch. Da fiel eine Vase auf den Boden, obwohl es keinen Sinn machte, weil sie nicht nahe am Rand oder so stand. Tom ging zu der Stelle und plötzlich flog er an die Wand. Dumbeldore war in seinem Zimmer und er hat alles gehört. Leider kann er sich ja mühelos unsichtbar machen und deswegen wissen wir nicht, welchen Ausgang er nahm oder ob er vielleicht hier in diesem Raum ist. Wir gingen zu seinem Grab und dort lag ein alter Muggel drin. Wahrscheinlich zwang ihn Dumbeldore Vielsafttrank mit einem Haar von ihm zu trinken und belegte ihn mit dem Imperius. Wir denken, dass er einen oder mehrere Helfer hat, die den Vielsafttrank regelmäßig erneuern." ,,Hermine, später, führe ich dich zum Gemälde von deiner Uroma, dann kannst du mit ihr reden. Ich denke, sie kann dir helfen.", erzählte ihr Bellatrix. Hermine nickte und drehte sich zu Tom um. Dieser wandte sich an Lucius und Snape:,,Severus, Lucius, ihr werdet das ganze Land nach Dumbeldore und möglichen Helfern absuchen.", ordnete er an. Die beiden nickten, verabschiedeten sich und apperierten. Rod und Draco sollten Hogwarts überwachen, falls Dumbeldore dort auftauchen würde. Narzissa sollte mit Bella zusammen Heiltränke brauen, falls einer von den Vieren verletzt zurückkehren sollten. ,,Antonin und Thorfinn, ihr bleibt bei Hermine und bestimmt könnt auch ihr ihr das Portrait von Cassiopeia Lestrange zeigen. Ich selbst bin in meinem Arbeitszimmer und werde mir einen Plan überlegen. Gestört will ich nur wegen wichtigen Dingen werden. Außer du Hermine, du darfst immer zu mir kommen, wenn etwas ist.", ordnete er an und verschwand dann, wie angekündigt, in sein Arbeitszimmer. ,,Kätzchen.", raunzte Antonin mit seinem russischen Akzent und die beiden Männer nahmen sie in ihre Mitte. ,,Zuerst bringen wir dich zu Cassiopeias Portrait.", informierte Thorfinn sie. ,,Hier sind wir.", sagte er und Hermine betrat den Raum. Bevor sie sich orientieren konnte, fiel die Tür zu und sie hörte, wie Antonin und Thorfinn ihren Namen schrien und bevor sie etwas tun konnte, wurde sie niedergeschlagen und sackte bewusstlos zusammen...

Vom Winde verweht..Where stories live. Discover now