Schlechte Scherze

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• Serena Black •

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• Serena Black •

„For in dreams,
we enter a world that is
entirely our own."

Als würde es ihr Halt geben, tastete Serena nach dem rauen Stoff des Sessels und grub ihre Fingerspitzen in die gefütterte Lehne. Nach ihrem spitzen Aufschrei, der sie verraten hatte, presste sie sich eine Hand vor den Mund und musste erst einmal verdauen, dass sie beinahe Schaschlik am Spieß geworden wäre. Ihre Gedanken überschlugen sich, sie konnte keinen richtig zu fassen bekommen, geschweige denn erahnen was die abendliche Störung sollte. Noch dazu wer dieser ominöse Besucher war.

Ein Lebenszeichen von der fetten Dame gab es nun nicht mehr. Konnte ein Gemälde sterben? Mit angehaltenem Atem starrte Serena noch immer auf das Einstichloch und erwiderte erst einmal nichts. Ein Lehrer würde doch wohl nicht mit einem Messer in Gemeinschaftsräumen herumstochern. Obwohl sie es Snape zutrauen würde, kam ihr die Stimme allerdings nicht im Entferntesten bekannt vor. Auch hatte diese nicht den Anschein gemacht, als könne sie von einem verrückt gewordenen Mitschüler stammen. Dafür klang sie zu reif.

Mutsammelnd trat die Gryffindor einen Schritt nach vorne, hielt allerdings respektvollen Abstand von dem Eingang. „Was wollen Sie?", fragte sie schließlich mit einer Stimme die mutiger klang, als sie sich fühlte. Denn ihre zitternden Beine drohten jeden Moment nachzugeben.

„Das hört sich womöglich nach keiner sehr guten Idee an, aber ich schwöre bei Merlin, dass dir nichts geschehen wird, wenn du mich nur kurz reinlässt. Ich habe da noch eine Angelegenheit aus der Welt zu schaffen", kam es von der anderen Seite des Porträts. War das eine Drohung? Serena lachte trocken auf. „Das klingt tatsächlich nicht nach einer guten Idee."

Die Dunkelhaarige versuchte ihre Atmung unter Kontrolle zu bringen, als ihr ein sehr unangenehmer Gedanke durch den Kopf schoss. Es gab zurzeit bloß einen Zauberer, dessen Ziel es sein würde in das Schloss zu gelangen. Noch dazu in den Gryffindor Gemeinschaftsraum. Heiß und kalt lief es ihr den Rücken hinunter. War sie in diesem Moment tatsächlich bloß einige Meter von ihrem Vater entfernt? Plötzlich fühlte sie den aufgekommenen Mut in ihrem Körper entweichen.

Was wenn das Porträt keinen weiteren Hieb mit einem Messer standhalten würde? Konnte sie notfalls aus dem Fenster springen? Wohl eher nicht, sie befand sich immerhin in einem Turm! Serena spürte sämtliche Emotionen auf einmal in sich einströmen, bei dem Gedanken dieser Mann wäre tatsächlich ihr Vater. Es war nicht bloß Angst und Wut, es war auch Neugier. „Warum sollte ich dies ohnehin tun?", fragte sie leise, doch ihr Gesprächspartner schien sie gehört zu haben, auch wenn er ihr statt einer Antwort eine Gegenfrage stellte. „Wie heißt du?"

„Das geht Sie... dich gar nichts an", stammelte sie und war sich nicht mehr sicher, ob sie einem Psychopathen, der vielleicht noch dazu ihr Vater war, den Respekt einer formellen Ansprache zuteil werden lassen wollte.

Serena Black || 𝑳𝒖𝒎𝒐𝒔Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt