Seidenschnabels Schicksal

7.5K 528 206
                                    

• Serena Black •

Hoppla! Dieses Bild entspricht nicht unseren inhaltlichen Richtlinien. Um mit dem Veröffentlichen fortfahren zu können, entferne es bitte oder lade ein anderes Bild hoch.

• Serena Black •

„Help someone,
you earn a friend.
Help someone too much,
you make an enemy."

Der Juni war schneller angebrochen, als Serena lieb war und somit standen auch die Prüfungen direkt vor ihrer Tür. Liebend gerne hätte sie den Sieg noch eine Weile länger gefeiert, doch auch sie musste einsehen, dass sie sich auf Wichtigeres zu konzentrieren hatte.

Die Sonnenstrahlen, die durch das Fenster in den Gemeinschaftsraum fielen, fühlten sich gut auf ihrem blassen Gesicht an. Harry und Ron hörte sie bloß halbherzig zu, während die beiden sie über Zaubertrankzutaten abfragten. Ron verstummte prompt und wandte sich ignorant ab, als Hermine durch das Portraitloch kletterte und mit schnellen Schritten auf sie zukam.

Hermine beachtete die Engstirnigkeit des Rotschopfes gar nicht und hielt stattdessen einen Brief vor sich in die Luft, während sie mit zittrigen Lippen verkündete: „Ich dachte nur, ihr solltet es erfahren ... Hagrid hat den Prozess verloren. Sie werden Seidenschnabel hinrichten."

Serena nahm ihr das feuchte Pergament ab und versuchte mit einem dicken Kloß im Hals die Wörter zu lesen. Riesige Tränen hatten die Tinte an manchen Stellen so sehr verschwimmen lassen, dass manches schwer zu entziffern war.

Liebe Hermine,
wir haben verloren. Ich darf ihn nach Hogwarts zurückbringen. Der Tag der Hinrichtung steht noch nicht fest.
London hat Schnäbelchen gefallen.
All deine Hilfe für uns werde ich nie vergessen.
Hagrid

Fassungslos reichte Serena den Brief an Harry weiter, der begann ihn stumm zu lesen. „Das können sie nicht machen", murmelte sie überwältigt und konnte es einfach nicht fassen, dass sie ein Geschöpf wegen so einem Unsinn umbringen wollten. Ihr Herz fühlte sich von der Ungerechtigkeit und dem Gedanken an den armen Seidenschnabel, der gar nicht wusste, wie ihm geschehen würde, ganz schwer an.

„Malfoys Vater hat den Ausschuss eingeschüchtert", sagte Hermine und wischte sich über die braunen Augen, „Ihr wisst doch, wie er ist. Das ist eine Bande tattriger alter Dummköpfe und sie hatten Angst. Allerdings gibt es wie immer eine Berufungsverhandlung. Aber ich mache mir keine Hoffnungen ... ändern wird sich nichts."

„Oh doch." Ron schien seinen Ärger mit einem Mal völlig vergessen zu haben. „Diesmal bist du nicht alleine, Hermine, ich werde dir helfen."

„Oh Ron!" Verzweifelt schluchzend warf sie ihre Arme um seinen Hals, während Ron ihr vollkommen ratlos, scheu den Kopf tätschelte. Doch es war ein Schritt in die richtige Richtung und auch wenn Serena sich dafür ein anderes Szenario gewünscht hätte, so war sie doch froh, dass die beiden sich offenbar wieder vertragen hatten.

„Ron, es tut mir wirklich ganz furchtbar Leid wegen Krätze...", hauchte sie und zog den Rotschopf noch näher zu sich heran. Sie hatte die Augen geschlossen, als wolle sie diesen Moment niemals loslassen, während ihre laufenden Tränen vor ihr auf den Boden tropften und nichts als salzige Pfützen auf diesem hinterließen.

Serena Black || 𝑳𝒖𝒎𝒐𝒔Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt