Samra

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„Was willst du Essen? Mc Donalds, Subway, oder Döner?" ,fragte mich mein bester Freund nachdem ich in sein Auto gestiegen bin.
„Ich habe richtig Bock auf Subway." ,antwortete ich und Hussein machte sich auf dem Weg zum nächstgelegenen Subway.

Nach unserer Bestellung saßen wir auf einem Parkplatz im seinem teuren Auto und aßen genüsslich unser essen. Im Hintergrund lief leise das Radio.
Nach einer kurzen Zeit gab mein Handy ein Nachrichtenton von sich.
Ich schaute auf mein Handy und sah, dass mir Tarik geschrieben hatte. Ich fing an zu lächeln.
Mit Tarik schrieb ich seit einigen Wochen. Er war mir sehr sympathisch und brachte mich oft zum lachen.

Dennoch wusste ich, dass mein Herz jemand anderen gehörte. Jemanden, der seit vielen Jahren an meiner Seite war. Jemanden, der mir so vertraut ist wie kaum ein anderer. Jemanden, der mich auf Wolke 7 schweben lässt nur um mich dann wieder wegzuschieben. Dieser jemand war niemand anderes als Hussein.

Ich merkte wie Hussein auf mein Handy schielte und anschließend tief ausatmete. Doch ich ignorierte es gekonnt. Es war kein Geheimnis zwischen uns, dass hier mehr in der Luft als nur Freundschaft. Dennoch hatte ich keine Lust mehr auf seine Spielchen. An einem Tag liegen wir kuschelt auf seinem Bett, nur um am nächsten Tag wieder nur auf einer Freundschaft - Basis zu sein.
Das verletzte mich und ich wusste nicht warum er dies tat.

„Gibt es irgendwas neues bei dir?" ,unterbrach Hussein die Stille und deutete auf mein Handy. Ich sah ihn an.
„Hab morgen wie es aussieht ein Date?" ,gab ich zu. Hussein schaute mich mit großen Augen an.
„Ein Date? Doch nicht mit diesem Tarik?" ,fragte er hysterisch.
„Doch. Mit wem sonst?"
„Wohin geht ihr?"
„Ins MontRaw Restaurant. Warum?"
Genervt wandte er sich ab.
„Was ist dein Problem Hussein? Soll ich für immer Single bleiben und deine Spielchen mit machen? Ich will endlich mal jemanden an meiner Seite haben und zwar zu 100% und nicht nur wenn ihm gerade danach ist."
„Ach mach doch was du willst, mir scheiß egal." ,winkte er ab.

Innerlich war ihm das nicht „scheiß egal", dass wusste ich. Dennoch rückte er nicht mit der Sprache raus wie er fühlte und wie er über uns fühlte. Ich habe mich schonmal zum Affen gemacht und ihm meine Gefühle offenbart. Wenn er es wirklich wollen würde, wäre jetzt ein guter Zeitpunkt es zu erwähnen. Jedoch tat er es nicht und das tat weh.

Die Stimmung im Auto war nun im Eimer. Eigentlich wollten wir einen entspannenden Abend verbringen. Etwas essen, danach ein wenig durch Berlin fahren und dabei Musik laut laufen lassen und anschließend bei ihm zuhause einen Joint rauchen.
Ich konnte mich eigentlich nie mit seinem Drogenkonsum anfreunden, bis ich über mein Schatten gesprungen bin und selber mal gekifft habe. Seit dem tue ich es ab und zu, aber nur mit Hussein und das ist, mit Alkohol, die einzige Droge die ich nehme und nehmen würde.
Von Kokain und anderen Sachen wollte ich nie was wissen.

Als wir aufgegessen hatten und Hussein unser Papier weggebracht hatte, stieg er wieder ins Auto.
„Ich fahr dich nachhause." ,sagte Hussein trocken und startete den Motor.
Entsetzt sah ich ihn an. Das war nicht sein Ernst.
„Du bist echt dumm Hussein."

Nach der Wortlosen fahrt, wollte ich ebenfalls aussteigen, doch Hussein hielt mich auf.
„Ich will nicht das du dahin gehst, okay?" ,kam es von ihm.
„Warum?" ,ich stellte mich dumm.
„Du weißt doch ganz genau warum! Habe ich etwa irgendwelche Dates?"
Ich seufzte.
„Nein aber dir scheint dieses nichts halbes und nichts ganzes zu haben, ja nichts auszumachen."
Er sah mir in die Augen und schien zu überlegen was er sagen wollte. Dennoch kam nichts. Wie immer.

Ohne ein weiteren Kommentar stieg ich aus seinem Auto aus und ging in meine Wohnung.

Innerlich ärgerte ich mich immer noch über sein Verhalten, beziehungsweise darüber, dass er nichts sagte sondern einfach nur sichtlich angefressen war.
Wenn er keine Beziehung will, dann würde ich schon früher oder später über ihn hinweg kommen, aber dann sollte er mich wenigstens als Freund unterstützen.

Als ich letztendlich im Bett lag, ertönte wieder mein allbekannter Nachrichtenton von meinem Handy.

Freue mich auf morgen

Die Nachricht von Tarik hinterließ ein lächeln bei mir. Vielleicht bin ich mit ihm doch besser aufgehoben.

Deutschrap One Shots/ImaginesWo Geschichten leben. Entdecke jetzt