Capital Bra

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Ich lief um 2 Uhr Nachts von meiner Freundin alleine nachhause, was nicht die beste Entscheidung in Berlin war. Noch dazu habe ich ziemlich scheiße gebaut und Vladislav angelogen. Er hatte momentan einen Eifersuchtstrip der mir ziemlich auf die Nerven ging, denn mit einer krass Eifersüchtigen Person, kann ich nicht leben. Mich engt das zu sehr ein und anschließend passieren solche Sachen, wie dass ich Lüge. Eine schlechte Eigenschaft meinerseits. 
Vladislav wusste, dass ich bei einer Freundin war und das sie ein paar Leute zu sich eingeladen hatte. Er wusste auch das es dort Alkohol gab. Ich musste ihm vorher versprechen, nicht zu viel zu trinken. Außerdem meinte er ich sollte um 23 Uhr zuhause sein. Durch seinen Eifersuchtstrip ist er anscheinend auch zu meiner Mutter montiert. Da ich heute keine Lust auf irgendwelche Diskussionen hatte, willigte ich einfach über all ein. Also schrieb ich ihm um 23:00 Uhr, dass ich zuhause bin. Vladislav konnte es nicht kontrollieren, da er im Studio am arbeiten war. Doch ich war noch bei meiner Freundin und hatte auch nicht wenig getrunken. Die Stimmung hier war einfach gut, die Musik ebenfalls und generell hatte ich gute Laune.

Gegen 2 Uhr machte ich mich dann doch mal auf den Weg nachhause. Meine Freundin wohnte nur 15 Minuten entfernt von mir und durch meinen Alkoholpegel, hatte ich nicht so eine große Angst alleine rumzulaufen wie sonst. Ich war noch nicht betrunken, aber schon gut dabei.
Ich hielt an einer roten Ampel an und drückte diese. Typisch Deutschland. Trotz dem wenigen Verkehr Nachts blieb man an einer roten Ampel stehen. Während ich wartete, hörte ich einen lauten Motor von einem Auto. Dieses Näherte sich innerhalb von Sekunden und blieb an meiner Ampel stehen. Ein kurzer Blick reichte aus, um zu erkennen das es Vladislavs Auto war. Scheiße. Schnell zog ich mir meine Kapuze von meiner Winterjacke auf und schaute runter.
Doch es schien nichts gebracht zu haben. Ich merkte wie das Auto langsam nach vorne fuhr und direkt neben mir hielt. Dann ging die Fensterscheibe vom Beifahrersitz runter.

„D/N?" ,hörte ich Vladislavs Stimme. Mein Herz fing an zu klopfen. In diesem Moment bereute ich es gelogen zu haben. Warum fuhr er auch jetzt hier lang?
„Steig sofort ein." ,kam dann wieder von ihm. Widerwillig öffnete ich die Beifahrertür und setzte mich still in sein Auto. Die Kapuze nahm ich wieder ab. Wortlos fuhr er wieder los, bog aber in die nächstgelegene Straße ein und hielt an.

„Willst du mich verarschen? Du hast mir geschrieben, dass du zuhause bist." ,fing er wütend an.
„Warum lügst du? Und du hast eine tierische Fahne!" ,sagte er weiter wütend.
Ich zuckte nur mit den Schultern. Ich fand keine Worte.
„Was?" ,fragte er und machte meine Bewegung nach. „Ich will eine Antwort haben!"

„Ich war länger bei meiner Freundin und habe auch mehr getrunken." ,gab ich dann zu. Er haute mit seiner Hand gegen das Lenkrad, was mich aufschrecken ließ.
„Ist mir schon klar. Meine Frage ist, warum du lügst?" ,fragte er laut. Ich sah ihn stumm an, was ihn nur noch sauerer machte.

„Du engst mich ein mit deiner Eifersucht." ,sagte ich im Endeffekt dann doch. Allerdings sah ich ihn nicht an.
„Was für Eifersucht?" ,fragte mein Freund.
„Vladislav, seit Wochen bemängelst du was ich trage, ich sollte heute um 23 Uhr zuhause sein, als wärst du meine Mutter die mir sagt, wann ich zuhause sein soll und du meintest ich soll nicht viel trinken, damit ich die Kontrolle nicht verliere. Keine Ahnung was für Filme du momentan schiebst, aber ich hasse es. Deswegen habe ich gelogen. Ich wollte einfach mal wieder Spaß mit Freunden haben." ,erklärte ich ihm. Ich sah ihn an, doch sein Gesichtsausdruck konnte ich nicht deuten. Ohne Worte startete er den Motor und fuhr schnell los zu mir nachhause.

Bei mir zuhause angekommen, schnallte ich mich ab und stieg aus. Allerdings bemerkte ich, dass Vladislav nicht ausstieg.
„Kommst du?" ,fragte ich nach.
„Nein."
Das war knapp und deutlich. Mittlerweile hatte der Alkohol nachgelassen, weshalb mich die Situation extrem nervte.
„Du machst mich fertig. Komm doch mit dann reden wir und ich kann mich entschuldigen."
„Ach und mit einer Entschuldigung ist alles geregelt oder was? Du hast mein scheiß Vertrauen missbraucht! Ich verhalte mich so, weil ich nicht vierundzwanzig sieben bei dir sein kann und dich trotzdem beschützen möchte. Wenn du das aber nicht schätzt und trotzdem um 2 Uhr Nachts besoffen durch Berlin laufen willst, bitte. Ich halt dich nicht davon ab. Jetzt mach die Tür zu ich will fahren."

Okay er war definitiv mehr als sauer. Mein Herz klopfte schnell. Hatte er gerade indirekt Schluss gemacht? Die Angst ihn zu verlieren breitete sich plötzlich in meinem ganzen Körper aus. Ich setzte mich wieder zu ihm ins Auto und er sah mich genervt an.

„Es tut mir wirklich leid. Ich weiß ich habe dein Vertrauen missbraucht und es wird Zeit brauchen, dass wieder hinzubekommen, aber bitte geh jetzt nicht einfach. Ich habe scheiße gebaut. Nur bitte komm mir ein bisschen entgegen Vladislav. Ich will nicht in so einer Beziehung sein, wo du mir alles vorschreibst. Das macht keinen Spaß und daraus entsteht sowas. Lass mir bitte ein wenig meine Freiheiten. Ich kann dir von mir aus stündlich schreiben, dass alles bei mir okay ist, wenn ich länger weg bin, oder sonst was. Nur bitte beende das jetzt nicht alles. Wir müssen daran arbeiten." ,ich beendete meinen Vortrag, indem ich meinen Kopf an die Sitzlehne anlehnte. Nach einer kurzen Zeit spürte ich seine Hand auf meinem Oberschenkel.

„Tut mir auch leid. Ich wollte nicht, dass du dich so fühlst. Ich will nur alles geben um dich zu beschützen, wenn ich nicht da bin. Bitte lüg mich einfach nicht mehr an und sag direkt wenn dir etwas nicht passt, ja?" ,Vladislav sah mir in Augen. Ich nickte darauf hin.

„Ich verspreche es dir." ,antwortete ich und lächelte. Er erwiderte es. Gemeinsam gingen wir hoch in meine Wohnung und ließen die Nacht ausklingen.

Deutschrap One Shots/ImaginesWo Geschichten leben. Entdecke jetzt